„Eigentlich alles unmöglich. Ich versuche, so oft wie möglich zu fliehen“, sagt Daniel. Er isst meist in der Arbeit oder bestellt sich etwas. Das wird dann am Schreibtisch verspeist. „Eigentlich koche ich auch gerne, aber in dieser kleinen Wohnung macht das keinen Spaß.“ Da ihm die eigene Wohnsituation unangenehm ist, empfängt er auch keinen Besuch. Und: Weil es nicht schön aussehe, entstehe auch ein psychischer Druck.
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Dazu kommt, dass er für die Mini-Wohnung monatlich auch noch 650 Euro Warmmiete hinlegen muss. Zu viel für den wenigen Platz, ärgert er sich. Früher diente sie wohl mal als Hausmeisterkammer oder so. Doch das Problem ist: Er findet einfach keine andere Wohnung! Seit 2019 muss er daher die Dauer-Enge ertragen. Damals hatten er und seine Freundin sich getrennt, und Daniel musste auf die Schnelle eine neue Bleibe finden. Nun sitzt er dort fest.
Klar, der Wohnungsmarkt ist eine Katastrophe in der Stadt. „Ich überlege schon, München zu verlassen“, erzählt er. Denn ein Rückschlag folgt auf den nächsten: Erst vor Kurzem hatte sich Daniel in Pullach eine Wohnung angeschaut. Die hatte sogar einen Balkon. Er war begeistert, kam tatsächlich in die engere Auswahl. Doch am Ende bekam wieder jemand anderes die Zusage.
Dabei ist das Geld nicht mal das Problem. Der 36-Jährige hat extra zwei Jobs, arbeitet als Teamleiter im Public Catering und zusätzlich noch im Personalwesen. Doch das passende Angebot fehlt einfach. „Die Geldgier der Vermieter ist teilweise schon bemerkenswert“, ärgert sich der Münchner. Dabei möchte er doch einfach nur ein Leben haben – mit mehr Freiraum. Nicht nur 12 Quadratmeter…
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