Neue Einschränkungen in München: Aufruf zu „Jugendstreiktag“ und Streik in Unikliniken
Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes streiken in München. In Unikliniken, Hochschulen und Kulturbetrieben kommt es zu Einschränkungen und Ausfällen.
Update, 20. November, 16.57 Uhr: Auch in den kommenden Tagen wird das Streikgeschehen in München noch weitergehen. So hat Verdi für Dienstag zu einem „Jugendstreiktag“ für Auszubildende im öffentlichen Dienst aufgerufen. Am Donnerstag und Freitag sollen zudem Beschäftigte der Universitätskliniken von LMU und TUM ihre Arbeit niederlegen.
„Dass man auf Kosten des Personals spart, zeigt sich besonders drastisch in outgesourcten Servicebereichen“, sagte Verdi-Landesfachsbereichsleiter Robert Hinke in Hinblick auf die Kliniken. Es fehle nicht an Geräten, sondern an Personal. Dieses laufe „zunehmend davon“, befand auch Martin Schmalzbauer, Verdi-Fachsekretär für die Unikliniken in Bayern.

Erstmeldung, 20. November, 12.36 Uhr: München – Nach dem Bahnstreik in der vergangenen Woche kommt es erneut zu Ausfällen. Dieses Mal aber in einer anderen Branche: Die Gewerkschaft Verdi hat am heutigen Montag, 20. November, zu einem bundesweiten Warnstreik im öffentlichen Dienst aufgerufen. Sie fordert zehneinhalb Prozent mehr Lohn, aber mindestens 500 Euro mehr im Monat für die Beschäftigten. In München sind vor allem Hochschulen und ihre Mensen, Staatstheater, Museen und andere Kultureinrichtungen betroffen. Auch die Polizei nimmt an dem Streik teil.
Hier gibt es einen Überblick darüber, welche Einrichtungen in München betroffen sind.
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Warnstreik in München: Mensen bleiben geschlossen
In München liegt das Hauptaugenmerk auf den öffentlichen Hochschulen, also der Ludwigs-Maximilians-Universität, der Technischen Universität und der Hochschule für angewandte Wissenschaften. Auf telefonische Anfrage konnten Sprecher der LMU und der TUM zunächst nicht beantworten, wie viele Beschäftigte heute tatsächlich ihre Arbeit niedergelegt haben. Der Verdi-Aufruf reicht jedoch vom Professor bis hin zur studentischen Hilfskraft.

Auch beim Studierendenwerk München Oberbayern sind alle 576 Beschäftigten (ohne Kitas) zum Streik aufgerufen, teilt die Pressestelle mit. Nach aktuellem Stand würden etwa 250 Mitarbeiter tatsächlich streiken. Alle Bereiche innerhalb der Verwaltung und auch die Mensen und Bistros seien betroffen, ausgenommen seien nur die Kitas.
Insbesondere bei der Hochschulgastronomie kommt es zu starken Ausfällen, hier bleiben laut Sprecher fast alle Betriebe in München geschlossen. Eingeschränkt geöffnet sind lediglich die Mensa und die StuLounge Arcisstraße, die Mensa Lothstraße und das StuBistro Schellingstraße.
Kultur in München streikt: Vorstellung „Peer Gynt“ am Residenztheater fällt aus
Auch öffentliche Kultureinrichtungen wie Theater und Museen sind zum Streik aufgerufen. So fällt am Residenztheater München die für Montagabend geplante Aufführung von „Peer Gynt“ ersatzlos aus. „Ihre Karten werden storniert. Die Gutschrift erfolgt in den nächsten Tagen“, informiert das Theater auf seiner Website.
Laut Bericht von BR24 beteiligen sich auch die Mitarbeiter folgender Kultureinrichtungen in München am Streik:
- Staatsbibliothek
- Institut für Zeitgeschichte
- Staatsgemäldesammlung
- Deutsches Museum
- Botanischer Garten
- Landesamt für Denkmalpflege
- Bayerische Schlösserverwaltung
Welches Ausmaß der Streik im Kulturbetrieb annimmt, hängt jedoch stark von der jeweiligen Einrichtung ab. So teilt ein Sprecher des Deutschen Museums auf Anfrage mit: „Von wirklichen Einschränkungen ist mir derzeit nichts bekannt.“ Das Museum habe regulär geöffnet, es könne höchstens zu kleineren Ausfällen, etwa bei Führungen, kommen. Schätzungsweise würden nur 20 bis 30 Mitarbeiter streiken.
Verdi-Demonstrationszug vom Odeonsplatz zur TUM
Um 12 Uhr mittags ist eine Kundgebung von Verdi vor der Technischen Universität gestartet. Die Demonstrierenden sind zunächst vom Finanzministerium am Odeonsplatz bis hin zu der Arcisstraße gezogen. Ein Sprecher hatte im Voraus mitgeteilt, schätzungsweise würden etwa 2000 Personen teilnehmen. (elb mit dpa-Informationen)
Einen Überblick darüber, welche Hochschulen und Einrichtungen in ganz Bayern von dem Warnstreik betroffen sind, gibt es hier.
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