Gewofag-Chef Dengler in der Kritik: Stadträte wollen wissen, wer von umstrittenem Gutachten wusste

Die Causa Klaus-Michael Dengler wird die Stadt weiter beschäftigen. Der Aufsichtsrat tagte am Dienstag, aber ohne Ergebnis.
München - Die Zukunft von Klaus-Michael Dengler als Chef der städtischen Gewofag ist weiter ungewiss. Der Aufsichtsrat tagte am Dienstag, eine Entscheidung sei aber nicht getroffen worden, berichten Teilnehmer. Alle Beteiligten wollen zunächst abwarten, welche Erkenntnisse das Revisionsamt gewonnen hat. Der Bericht soll am 21. März vorgelegt werden.
Gewofag-Chef Dengler in der Kritik: Vorwürfe seien „falsch, ehrabschneidend und rufschädigend“
Dengler war in anonymen Schreiben kritisiert worden, unter anderem geht es um Vorwürfe des Mobbings und um hohe Abfindungen. Diese Punkte prüft das Revisionsamt derzeit. Laut Gewofag seien die Vorwürfe allesamt „falsch, ehrabschneidend und rufschädigend“. Die Gewofag hat Anzeige erstattet.
Dengler allerdings ließ für wohl 10 000 Euro ein Gutachten anfertigen, um den Verfasser der Schreiben zu ermitteln. Und das soll der Betriebsratsvorsitzende sein, glaubt die Gewofag. Dem Mann wurde fristlos gekündigt die Rechtmäßigkeit wird ein Gericht prüfen müssen.
Gewofag-Chef Dengler in der Kritik: Gutachter überprüften auch zwei CSU-Stadträte
Anlass für weitere Aufregung ist aber, dass bei der Erstellung des Gutachtens auch CSU-Chef Manuel Pretzl und CSU-Stadträtin sowie Gewofag-Aufsichtsrätin Heike Kainz überprüft wurden. Die Fraktion fordert daher nachdrücklich die Absetzung Denglers, der sich mittlerweile bei den beiden Politikern entschuldigt haben soll. Auch geklärt werden muss laut CSU, wer genau das Gutachten und auch die Überprüfung der Stadträte bezahlt und genehmigt hat. In den Fokus dieser Fragen rückt auch Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD), die dem Aufsichtsrat vorsitzt. Sie will sich aber ebenfalls erst äußern, wenn Ergebnisse des Revisionsamtes vorliegen.