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Bittere Pleite für Alfons Schuhbeck: Er muss seinen Gewürzladen räumen – „Seit Juni 2022 nichts gezahlt“

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Von: Andreas Thieme

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Das Vermächtnis von Alfons Schuhbeck wird zusehends zum Trümmerhaufen. Nach dem Knast-Urteil und der Aufgabe seiner Restaurants muss der Star-Koch jetzt auch seinen Gewürzladen räumen.

München - Es ist eine weitere bittere Niederlage für Alfons Schuhbeck (73): Der Star-Koch muss seinen Gewürzladen räumen, entschied gestern das Landgericht. Geklagt hatte die Messerschmitt-Stiftung, der das Orlando-Haus am Platzl gehört. Dort ist die Schuhbecks Company GmbH Mieter, doch es gibt erhebliche Rückstände - die Rede ist von über 200 000 Euro. „Es wurde seit Juni 2022 nicht gezahlt“, sagt Günther Volpers, Anwalt der Stiftung.

Prozess gegen Schuhbeck
Alfons Schuhbeck, Koch und Unternehmer, steht vor Prozessbeginn als Angeklagter im Gerichtssaal im Landgericht München I. © Matthias Balk/dpa/Archivbild

Diese hatte am 17. und 27. Oktober schriftlich gekündigt - auch wegen Schuhbecks Verurteilung im Steuerstrafprozess (tz berichtete). Doch die Schuhbeck-Firma weigerte sich, die Räume herauszugeben, deshalb reichte die Stiftung Ende November dann Klage ein. Der Streitwert liegt bei 333 840 Euro - so hoch ist laut Gericht die Jahresmiete für die Räumlichkeiten am Platzl 4a. Dort liegen neben dem Gewürzladen auch die Büroräume von Schuhbecks Company. Die neue Firma war nach den Unternehmenspleiten von Schuhbeck im Frühjahr 2021 gegründet worden und macht einen jährlichen Umsatz von rund vier Millionen Euro.

München: Schuhbeck fliegt aus Gewürzeladen - monatelang keine Miete mehr gezahlt

Doch durch das Urteil sehe es nun düster aus, sagt deren Anwalt Joachim Borggräfe: „Der Gewürzladen ist das Flaggschiff der noch verbleibenden Tätigkeiten. Wenn die Firma raus muss, wie will man das aufrecht erhalten?“
60 Arbeitsplätze seien betroffen: in München, Altötting und Regensburg. Darunter auch die Verwaltung der Firma. Allein der Online-Shop von Schuhbecks Gewürzhandel könne weiterbetrieben werden, wenn geräumt werde.

Dies geschieht nicht vor dem 15. März, wurde gestern vereinbart - bis dahin kann Schuhbecks Company die ausstehenden Mieten zahlen. Und muss dann auf die Gnade der Messerschmitt-Stiftung hoffen, vielleicht doch bleiben zu dürfen. Stand gestern war das ausgeschlossen. Anwalt Volpers warf der Schuhbeck-Firma sogar Insolvenzverschleppung vor. Borggräfe zufolge gibt es ein aktuelles Auftragsvolumen von 1,5 Millionen Euro, mit dem die Schulden beglichen werden können.

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