Der große Eis-Index für München: Was kostet die Kugel dieses Jahr? Wer unter der „magischen“ Marke bleibt
Eis in München ist vermutlich noch nie besonders günstig gewesen. Eine magische Marke ist aktuell die 2-Euro-Grenze. Wo kostet es noch weniger?
München – Die ersten warmen Tage des Jahres liegen bereits hinter uns. Auch wenn das Wetter aktuell besser sein könnte und ein Experte sogar von einem Totalabsturz für den Wonnemonat spricht, startet München traditionell mit dem Mai in die Outdoor-Saison. Neben zahlreichen Maifesten dürfte auch die ein oder andere Kugel Eis die Münchner nach draußen locken. Doch was kostet die Kugel in diesem Jahr?
Magische 2-Euro-Marke in München: Diese Eisdielen bleiben darunter
Klar ist schon jetzt: Ähnlich wie bei der Maß Bier auf der Erlanger Bergkirchweih, dürfte es nicht günstig werden. Schließlich hat unter anderem die Energiekrise nicht nur die Lebensmittelpreise in den Supermärkten nach oben getrieben. Zur Eisherstellung braucht es Strom, Obst, Milch und natürlich Personal.
Strom und Gas sind trotz der Preisbremse nach oben geschnellt. Auch Obst und generell Lebensmittel wie auch Milch sind deutlich teurer als vor dem Start des russischen Angriffskrieges in der Ukraine. Hinzu kommen noch gestiegene Personalkosten, durch die Anhebung des Mindestlohns.
Eine Art magische Grenze scheint in München aufgrund der gestiegenen Kosten aktuell die 2-Euro-Hürde darzustellen. Es gibt aber auch Eiscafés, die unter der Grenze bleiben und weniger als 2 Euro für eine Kugel Eis nehmen. So zum Beispiel das Eiscafé Italia am Roecklplatz in München. Hier kostet eine Eiskugel aktuell 1,80 Euro.
Eisindex in München: Hier kostet die Kugel weniger als 2 Euro
Auch die Bayerische Eismanufaktur in der Oettingenstraße verlangt laut Website noch keine 2 Euro für eine kleine Portion Eis. Hier im Lehel kostet die Kugel momentan ebenfalls 1,80 Euro. Anders sieht es bei Giovanni L. am Münchner Hauptbahnhof aus. 1,90 Euro sieht die Frühjahr-Sommer Eiskarte online für eine Classic-Kugel vor. Wer allerdings eine ausgefallenere Sorte wie Lemon Cheesecake wählt, zahlt pro Kugel 2,20 Euro.
Bei der Eiswerkstatt Starnberg, mit Eisladen in München, liegt sogar die „normale“ Kugel bereits bei dem Tarif, wie Prosieben berichtet. Für München nicht ungewöhnlich. Wie allseits bekannt, ist das Eis in der bayerischen Hauptstadt so teuer wie fast nirgendwo. Gerechtfertigt teilweise wohl auch durch die hohen Mieten für die Ladenlokale.
„Es ist alles gestiegen“ – Eispreise in München schnellen weiter in die Höhe
Bei der Eiskonditorei Sarcletti an der Nymphenburgerstraße nutzt man sogenannte Staffelpreise. Eine Kugel Eis liegt hier aktuell bei 1,80 Euro, zwei Kugeln kosten 3,50 Euro und drei liegen bei 5 Euro. Je mehr Kugeln der Gast bestellt, desto günstiger wird die Portion also.

Trotz der fairen Staffelpreise ist auch bei Sarcletti in München der Preis für Eis in den letzten Jahren gestiegen. Warum ist das so, dass das Eis in München immer teurer wird? „Es ist ja alles gestiegen. Die Energiekosten, die Preise für die Produktion und auch die Mitarbeiter werden nicht günstiger“, erklärt Benjamin Lun, Betriebsleiter bei Sarcletti.
Die Eisdiele „Crema Gelato“ unweit vom Sendlinger Tor in München schafft es mit 1,70 Euro pro Kugel den Preis relativ günstig zu halten. Wie schafft der Laden das? Eisdielen-Chef Marco erklärt am Telefon: „Der Gewinn beim Eis schrumpft. Aber ich rette mich mit anderen Produkten. Zum Beispiel verkaufe ich viel Kaffee und auch Tiramisu. Da kann man das so ein bisschen ausgleichen“.
Eispreise in München steigen – Personal- und Produktionskosten sind der Grund
Ganz so einfach geht das bei Giorgio Ballabeni von der gleichnamigen Icecream Werkstatt am Königsplatz in München nicht. Er berechnet den Preis nicht pro Kugel, sondern pro Portion. Der kleinste Becher kostet 3,30 Euro und entspricht etwa zwei Kugeln. Weiter geht es mit 4,20 Euro für eine mittlere Portion und 5,10 Euro für einen Grande-Becher.
Auch bei ihm sind die Preise bereits gestiegen. Laut Aussagen von Chef Ballabeni versucht er die Preissteigerung mit etwa 10 Prozent möglichst gering zu halten. „Real müsste sie aber bei 20 Prozent liegen“, meint er. Deutlich gemacht hätten sich besonders die gestiegenen Personalkosten.
„Das ist eine Katastrophe“ – Eis in München sei immer noch „zu billig“
„Die Lebenskosten steigen. Wir mussten die Gehälter deutlich erhöhen“, meint er. Aber auch die Energiekosten hätten sich in München verdoppelt. „Das ist eine Katastrophe, für uns als kleine Unternehmer. Ich habe noch Glück, dass ich mich im Bereich Wirtschaft auskenne“, erklärt Ballabeni.
Das Eisthema sei bei den Menschen „höchst empfindlich“. „Viele fragen sich, warum das Eis so teuer geworden ist. Aber viel mehr sollte man sich fragen, warum Eis immer noch so billig ist“, meint Ballabeni. Schließlich sei die Kugel immer noch in der Regel günstiger als ein Kaffee.