Grüne Oase am Max-Joseph-Platz: Fläche vor Oper soll umgestaltet werden

Der triste Max-Joseph-Platz soll zur grünen Oase werden. Die Verwaltung arbeitet derzeit mit Hochdruck an einer Umgestaltung der Fläche vor der Oper.
Die Zufahrt zur Tiefgarage soll in diesem Zuge verschmälert werden. Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne) ist begeistert von den Plänen. Die Kulisse ist prächtig: Den Max-Joseph-Platz säumen die Oper, das Residenztheater, der Residenzbau und das Palais der ehemaligen Hauptpost. Doch der Platz selbst ist öde, das Pflasterung mit den Isarkieseln schwer zu begehen und entlang der Maximilianstraße schlängeln sich Autos in Richtung der Opern-Tiefgarage.
Das alles ist den Verantwortlichen der Stadt und auch vielen Bürgern ein Dorn im Auge. Initiativen zur Umgestaltung gab es immer wieder, passiert ist bisher nichts. Nun sollen laut Bürgermeisterin Habenschaden aber endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden. Noch im Dezember wird sich der Stadtrat mit dem Thema befassen. Von 2023 bis 2025 soll der Platz dann sukzessive begrünt, das Pflaster ausgewechselt und die Aufenthaltsqualität damit verbessert werden. Eine Verlegung der Zufahrt zur Tiefgarage ist allerdings erst nach Ende der Bauarbeiten zur zweiten Stammstrecke am Marienhof möglich, also in den 2030er-Jahren. Grund: Der Baustellenverkehr zum Marienhof wird über die Maximilianstraße und das Tal abgewickelt.
Bürgermeisterin will nicht bis in die 2030er-Jahre warten
Für Habenschaden steht indes fest: „So lange können wir nicht warten, um einen der städtebaulich schönsten Plätze der Stadt endlich als Juwel für die Münchnerinnen und Münchner erlebbar zu machen.“ Es lohne sich daher, eine gute Interimslösung anzupacken. Bereits beim Tal hatte sich die grün-rote Rathaus-Regierung im Sommer dazu entschlossen, von 2023 an eine Fußgängerzone umzusetzen.

Weil es sich um eine sensible Umgebung handelt, dürfte auch der Denkmalschutz bei den Umgestaltungsplänen eingebunden werden. Kernpunkte der Interimslösung sind eine deutlich schmalere Zufahrt zur Tiefgarage und damit ein erheblicher Flächengewinn für Fußgänger. Die Rede ist von rund 1500 Quadratmetern, was einer Verdoppelung des Platzes vor der Oper und dem Residenztheater entspräche. Stattdessen sollen Pflanztröge und Sitzgelegenheiten aufgestellt werden.
Überdimensionierte Tiefgaragenzufahrt soll zurechtgestutzt werden
Auch der Max-Joseph-Platz selbst soll verschönert und das Rondell mit Großsträuchern und Blühwiesen begrünt werden. Ähnliche Ideen waren bereits im Jahr 2015 von TU-Studenten präsentiert worden. Habenschaden: „Das wird nicht die perfekte Lösung sein, weil wir nach wie vor die Tiefgaragenzufahrt haben, aber zumindest erreichen wir damit nach Jahrzehnten ergebnisloser Diskussionen eine zeitnahe Verbesserung der Situation.“ Wichtig sei jedenfalls auch, dass die aktuell überdimensionierte Einfahrt zur Tiefgarage zurechtgestutzt werde. Die Grünen-Politikerin sieht in den Umgestaltungsplänen zudem einen Ausgleich für die Marienhof-Baustelle. „Diese Aufenthaltsfläche steht den Bürgern ja für lange Zeit nicht zur Verfügung.“
Langfristig ist eine Verlegung der Einfahrt zur Opern-Tiefgarage angedacht, um den Max-Joseph-Platz komplett autofrei zu bekommen – womöglich in die Alfons-Goppel-Straße. Dazu gab es auch schon Anträge von allen großen Parteien im Stadtrat, einschließlich der CSU. Die grün-rote Koalition hatte überdies im Vorjahr in einem Antrag gefordert, ein Drittel der Stellplätze in der Maximilianstraße zu streichen – zugunsten von Fußgängern und Radfahrern. Außerdem soll das Mobilitätsreferat ein Konzept erarbeiten, wie Münchens Prachtmeile im Abschnitt zwischen Residenz- und Marstallstraße weitgehend vom Autoverkehr befreit werden kann.