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Antrag der Fraktion Freie Wähler/ÖDP aus Berg am Laim wird von Bundesregierung bestätigt

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Von: Roman Wintz

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Vor Türmen in der Münchner Innenstadt ist ein Feuerwerk zu sehen
Um unter anderem Menschenmassen und unnötige Verletzungen zu vermeiden, wird es in diesem Jahr keine Pyrotechnik zu kaufen geben. © Frank Leonhardt/dpa

In Berg am Laim, wenn möglich innerhalb der ganzen Stadt, sollten laut Fraktion FW/ÖDP traditionelle Feuerwerke und Böller verboten werden. Auf der Ministerpräsidentenkonferenz wurde das Verbot nun beschlossen.

„Jährlich werden rund 2050 Tonnen Feinstaub durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern freigesetzt, der größte Teil davon in der Silvesternacht. Diese Menge entspricht in etwa einem Prozent der gesamten freigesetzten Feinstaubmenge in Deutschland“, heißt es vonseiten des Bundesamt für Umwelt bezüglich der Feuerwerke und Kracher an Silvester.

Neben dem Aspekt des Naturschutzes kommen noch weitere hinzu, die gegen eine Böllererlaubnis am letzten Abend des Jahres sprechen. Die Fraktion Freie Wähler/ÖDP im Bezirksausschuss (BA) Berg am Laim führten in ihrem Antrag zusätzliche Gegenargumente an. Laut Fraktion könne eine Massenansammlung von Menschen auf den Straße ohne Kontrollen im Sinne von 2G/3G wie an einem Feiertag wie an Silvester zu erwarten ist, nicht fahrlässig in Kauf genommen werden.

Weiter heißt es: „Es kommt immer wieder zu schweren Unfällen, zumal hier auch Alkohol im Spiel ist. Typisch sind abgetrennte Finger, Verbrennungen und Brüche. Daneben sind auch Verletzungen im Gesicht und der Augen häufig. In Zeiten von aufgrund einer Pandemie völlig überlasteter Kliniken sollten keine in dieser Form vermeidbaren Unfälle in Kauf genommen worden.“ Abgesehen von den Personenschäden würden auch Sachschäden entstehen, für die selten jemand haftbar gemacht werden könne. Abschließend sei der Lärm-Aspekt in Betracht zu ziehen. „Der durch das Böllern verursachte Lärm verängstigt Haus- und Wildtiere. Vögel zeigen panische Reaktionen, werden von ihren Schlafplätzen aufgescheucht und unter Umständen bis zu zwei Wochen lang vertrieben.“ Auch Familienverbände würden durch die Flucht auseinandergerissen und manche Vögel nie wieder an ihre Schlafplätze zurückkehren, so die Fraktion um Stefan Hofmeir.

Die Lokalpolitiker von Freie Wähler/ÖDP haben bereits im November das Verbot von Böllern und privaten Feuerwerken gefordert, das bestenfalls in ganz München verhängt werden sollte und nicht nur für Berg am Laim. Der Antrag der Fraktion wurde in der Sitzung vom 30. November vom Gremium durchgewunken. Auf der Ministerpräsidentenkonferenz am vergangenen Donnerstag wurde genau dieses Verbot – mit so ziemlich genau den gleichen Argumenten – von Bund und Ländern beschlossen, so dass sich die Stadt München nicht mehr darum kümmern muss und Privatpersonen abermals die Ruhe genießen können.

Roman Wintz

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