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Apple investiert weitere Milliarde Euro in München und kauft Grundstück ‒ Chip-Zentrum soll ausgebaut werden

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Von: Jonas Hönle

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Das Apple-Symbol
Apple investiert eine weitere Milliarde Euro in das Chip-Zentrum in München. (Symbolbild) © Peter Kneffel/dpa

München ist bereits der größte Apple-Standort für Entwicklungen in Europa. Nun will der iPhone-Konzern eine weitere Milliarde Euro in das Chip-Zentrum investieren.

München ‒ In München steht das Europäisches Zentrum für Chip-Design des kalifornischen Technologiekonzern Apple. Der US-Konzert und iPhone-Hersteller will nun eine weitere Milliarde Euro in den Standort investieren.

Laut der Ankündigung am Donnerstag wird die Investitionszusage aus dem Jahr 2021 auf nun zwei Milliarden Euro aufgestockt. München ist bereits heute Apples größter Entwicklungsstandort in Europa.

Apple investiert eine Milliarde in München und kauft Grundstück

Der Investitionsentscheidung ging ein Immobiliendeal mit dem Freistaat Bayern voraus. Anfang Februar genehmigte der Haushaltsausschuss des Landtags einen der teuersten Grundstücksverkäufe in der Geschichte Bayerns. Für schätzungsweise 250 Millionen Euro ging das begehrte Areal in der Innenstadt, das seit 2017 ungenutzt war, an Apple.

Dabei hatte auch das bayerische Innenministerium Interesse an der Nutzung des Filetgrundstücks angemeldet. Apple kann nun den geplanten „Hub für Innovation“ im Herzen von München errichten.

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter sieht den Verkauf des Grundstücks mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Laut Mitteilung freue er sich über über die Erweiterung des Konzerns und neue Arbeitsplätze. Auf der anderen Seite sei der Verkauf des Grundstücks durch den Freistaat politisch schwierig. Eine Vergabe in Erbpacht sei seiner Meinung nach sinnvoller gewesen.

„Damit nimmt sich der Freistaat auf lange Sicht die Möglichkeit, dort auch dringend benötigte Wohnbebauung entstehen zu lassen. Aktive nachhaltige Liegenschaftspolitik sie anders aus!“, kommentiert Monika Schmid-Balzert, Geschäftsführerin des Deutschen Mieterbundes (DMB) Landesverbands Bayern e.V. den Verkauf des Grundstücks.

Der DMB Bayern appelliert nun an Apple, für die dort tätigen Arbeitnehmer Wohnungen entstehen zu lassen, damit der Druck auf den Wohnungsmarkt nicht noch mehr wächst.

Standort für Europäisches Zentrum für Chip-Design

Die Apple-Entwickler in dem Münchner Chip-Zentrum beschäftigen sich laut dpa mit drei Themenschwerpunkten - 5G-Funktechnik, Stromsparlösungen für Chips und sogenannten Analog- und Mixed-Signal-Lösungen.

Mit Hilfe der Ergebnisse aus Bayern will sich Apple künftig unter anderen von Zulieferungen des Chip-Herstellers Qualcomm unabhängig machen, von dem der iPhone-Hersteller bislang seine Funkchips für die fünfte Mobilfunkgeneration (5G) bezieht.

Beim Schwerpunkt „Power Management“, also den besonders stromsparenden Systemen, nutzen Apple-Kunden bereits Entwicklungen aus München, etwa beim MacBook Pro mit den Apple-Chips M2 Pro und M2 Max.

Tim Cook freut sich auf Zukunft von Apple in München

Apple-Chef Tim Cook erklärte: „Unsere Münchner Ingenieurteams gehören zur innovativen Weltspitze und helfen dabei, neue Technologien zu entwickeln, die das Herzstück unserer Produkte bilden. Apple ist seit mehr als 40 Jahren in München, und wir freuen uns mehr denn je auf unsere Zukunft hier.“

Neben dem neuen Standort in der Seidlstraße werden die Teams von Apple im Rahmen der Erweiterung des Europäischen Zentrums für Chip-Design mehrere zusätzliche Räumlichkeiten für Forschung und Entwicklung in den beiden anliegenden Straßen Denis- und Marsstraße beziehen.

Die drei neuen Standorte befinden sich direkt gegenüber der kürzlich eröffneten Forschungs- und Entwicklungseinrichtung von Apple in der Karlstraße und sollen einen „Hub für Innovation“ im Herzen von München bilden.

Apple-Standort neben Seidlstraße künftig auch an Denis- und Marsstraße

Bei seinem jüngsten Besuch in München zum Oktoberfest hatte Cook das Engagement in München mit der Qualität der Mitarbeiter begründet. Wir sind wegen der Menschen hier“, sagte Cook.

Apple habe festgestellt, dass die Universitäten im Großraum München hervorragend seien. Außerdem gebe es viele qualifizierte Arbeitskräfte in der Region. München habe mit dem Silicon Valley in Kalifornien aber auch gemeinsam, dass die die Menschen gerne dort lebten. Daher sei es einfach, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus anderen Ländern für einen Arbeitsplatz in München zu gewinnen.

Johny Srouji, Hardware-Chef von Apple, sagte: „Der Ausbau unseres Europäischen Zentrums für Chip-Design wird eine noch engere Zusammenarbeit zwischen unseren mehr als 2000 Ingenieurinnen und Ingenieuren in Bayern ermöglichen, die an wegweisenden Innovationen wie eigenen Chip-Designs, Power-Management und zukünftigen drahtlosen Technologien arbeiten.“

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