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Bauma 2022 in München ‒ Weniger Aussteller und schlechte Prognosen für die Baubranche

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Auf dem Außengelände der Messe München-Riem wird die Bauma, die Weltleitmesse für Baumaschinen, aufgebaut.
Nachhaltigkeit, autonome Fahrzeuge und digitale Baustelle: Die Bauma 2022 in München setzt auf Trend-Themen. © Peter Kneffel/dpa

Die Bauma 2022 hat eröffnet. Weniger Besucher, politische Verhältnisse und die Pandemie trüben die größte Baumesse der Welt. Doch es gibt auch Positives zu berichten.

Nach drei Jahren Pause ist am Montag in München die Messe für Baumaschinen eröffnet worden. Mehr als 3100 Aussteller aus rund 60 Ländern zeigen auf der Weltleitmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte ihre Produkte.

Die Bauma gilt als größte Messe der Welt ‒ auf 614 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche können die Besucher eine Woche lang riesige Muldenkipper für den Bergbau, 540 Tonnen schwere Raupenkrane oder Krane von der Höhe der Münchner Frauenkirche bestaunen.

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Bauma 2022: Weniger Aussteller als erwartet

Messechef Rummel sagte: „Bei der Ausstellerzahl haben wir ein kleines Minus. Das liegt aber auch daran, dass weniger Aussteller aus China kommen oder dass wir auch keine Aussteller aus Russland haben.“ Nach Angaben der dpa sind in diesem Jahr 3100 Aussteller da, vor drei Jahren waren es 3800 ‒ die meisten aus Deutschland, Italien und der Türkei.

China kämpft weiter mit der Corona-Pandemie. Die eigentlich für November geplante nationale Bauma-Ausgabe in Schanghai wurde abgesagt, die Zahl der chinesischen Aussteller ist auf knapp ein Viertel zusammengeschrumpft. Und Russland ist gar nicht mehr dabei.

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Auch die Publikumszahlen haben sich minimiert. Bei den großen Messen, die in München dieses Jahr stattfanden, kamen im Schnitt 30 Prozent weniger Besucher als vor der Corona-Pandemie. „Das könnte auch bei der Bauma so kommen.“

Im Zeichen von Nachhaltigkeit und Digitalisierung

Große Themen auf der Messe sind die digitale Baustelle, autonome Fahrzeuge, alternative Antriebe und Nachhaltigkeit, etwa im Bergbau. So sind neben Kränen von der Höhe der Münchner Frauenkirche ein großer Hafenkran zu sehen, ein samt Zuladung 528 Tonnen schwerer Muldenkipper oder ein wasserstoffbetriebener Raupenbagger. Digitalisierte Bauprozesse und automatisierte oder sogar autonome Maschinen sollen den Fachkräftemangel abfedern und zugleich den CO2-Ausstoß senken.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) lobte nach einem Rundgang die Innovationen auf der Messe. Von digital arbeitenden Maschinen bis zum 3-D-Druck von Häusern, um auf Baustellen Fachkräfte einzusparen, zeige die Bauma viele konkrete Lösungsansätze.

Schlechte Perspektiven für die Baubranche

Die Baumaschinen-Branche hat bis heute keine Prognose für das laufende Jahr vorgelegt. Hersteller von Bergbau-Technik profitieren von der weltweit steigenden Nachfrage nach Rohstoffen, aber bei Baustoffanlagen und Baumaschinen spüren die Firmen die abflauende Baukonjunktur in Europa, heißt es beim Branchenverband.

Der Internationale Währungsfonds IWF sieht die Gefahr einer globalen Rezession. Materialmangel, Inflation und steigende Zinsen belasten Bauherren und Maschinenbauer. Im deutschen Wohnungsbau gibt es eine Stornierungswelle, und die Erwartungen der Bauunternehmen sind laut dem Ifo-Institut auf dem tiefsten Stand seit 33 Jahren.

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