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Booster-Impfung schon nach drei Monaten ‒ Stiko spricht wegen Corona-Variante Omikron neue Empfehlung aus

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Von: Jonas Hönle

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Eine Corona-Impfung
Stiko-Empfehlung: Booster-Impfung wegen Corona-Variante Omikron schon nach drei Monaten. (Symbolbild) © Lino Mirgeler/dpa

Der nachlassende Schutz der Zweitimpfung sei der Grund für die neue Stiko-Empfehlung. Die Corona-Variante Omikron mache eine schnellere Booster-Impfung nötig.

Wegen der Corona-Variante Omikron empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) bereits nach drei statt nach sechs Monaten eine Booster-Impfung. Die finale Empfehlung zum verkürzten Zeitraum zwischen den Impfungen gelte ab sofort für alle Erwachsene, teilte die Stiko am Dienstag mit.

Durch die schnellere Booster-Impfung soll ein verbesserter Schutz der Bevölkerung vor Omikron und eine verminderte Übertragung der Variante erreicht werden. Es sei damit zu rechnen, dass Omikron das Infektionsgeschehen hierzulande „innerhalb kürzester Zeit“ bestimmen werde. Das Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt daher „maximale Kontaktbeschränkungen“ und weitere drastische Maßnahmen.

Booster-Impfung nach drei Monaten - Neuen Stiko-Empfehlung wegen Corona-Variante Omikron

Laut Stiko sollen ältere und vorerkrankte Personen wegen ihres höheren Corona-Risikos bevorzugt die Auffrischungsimpfung erhalten. Die mRNA-Impfstoffe von Moderna und Biontech, die zum Boostern verwendet werden, seien „hinsichtlich ihrer Wirksamkeit völlig gleichwertig“.

Hier ist eine Corona-Impfung in München möglich.

Aktuelle Daten deuteten auf einen deutlich verringerten Schutz nach der zweiten Corona-Impfung gegenüber der Omikron-Variante hin, erklärte die Stiko. Dieser nehme nach drei bis vier Monaten signifikant ab. Nach einer Auffrischimpfung steige die Schutzwirkung vor symptomatischer Infektion mit der Omikron-Variante jedoch wieder deutlich an. Es sei derzeit davon auszugehen, dass auch der Schutz vor schweren Verläufen zunehme. Zur Dauer des Schutzes könne man derzeit noch nichts sagen.

Die Stiko hatte bisher empfohlen, dass eine Booster-Impfung in der Regel im Abstand von sechs Monaten zur letzten Impfstoffdosis der Grundimmunisierung erfolgen soll. Eine Verkürzung des Impfabstandes auf fünf Monate konnte „im Einzelfall oder wenn genügend Kapazitäten vorhanden sind erwogen werden“. Für Immungeschwächte war bereits ein noch kürzerer Abstand zwischen zweiter und dritter Dosis möglich. Bei der Änderung von Dienstag handelt sich im Unterschied zu manchen früheren Aktualisierungen bereits um eine finale Stiko-Empfehlung.

Stiko-Empfehlung zu Booster: Verringerter Schutz nach zweiter Corona-Impfung gegenüber Omikron-Variante

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte kürzlich mitgeteilt, dass Booster-Impfungen schon nach drei Monaten erfolgen können. Auch Biontech-Gründer Ugur Sahin hatte sich wegen Omikron für eine frühere dritte Impfung ausgesprochen. Im Land Berlin war der auf drei Monate verkürzte Impfabstand in Hinblick auf eine erwartete Stiko-Empfehlung bereits am Montag angekündigt worden.

Das RKI schätzt das Risiko für zweifach Geimpfte und Genesene seit Montag wegen Omikron als hoch ein. Für Ungeimpfte bleibt es demnach „sehr hoch“. Für Menschen mit Auffrischimpfung sprach das Institut von moderatem Risiko. Wissenschaftler haben Omikron-Ansteckungen auch schon bei Menschen dokumentiert, die bereits eine Auffrischimpfung erhalten hatten.

Fachleute betonten, dass Boostern allein gegen die stark mutierte Omikron-Variante nicht ausreichen dürfte. „Eine massive Ausweitung der Boosterkampagne kann die Dynamik verlangsamen und damit das Ausmaß mindern, aber nicht verhindern“, hieß es etwa in einer Stellungnahme des neuen Expertenrats der Bundesregierung, dem auch Stiko-Chef Thomas Mertens angehört. Laut mathematischer Modelle könne eine Überlastung des Gesundheitssystems und die Einschränkung der kritischen Infrastruktur nur „zusammen mit starken Kontaktreduktionen eingedämmt werden“.

Als wenig sinnvoll hatten Immunologen hingegen das Boostern bei immungesunden Menschen nach noch kürzerer Zeit beurteilt, etwa nach vier Wochen. Der Booster wirke dann viel schlechter, weil bestimmte immunologische Prozesse noch nicht abgeschlossen seien.

Quelle: www.hallo-muenchen.de

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