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Rettung für Concordia-Park? Stadt München verhandelt über Erwerb oder Anmietung

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Von: Ursula Löschau

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Marion Zierer, Wirtin der Gaststätte Wally, und Richard Schildberger vom Kleingärtnerverein im Concordia-Park in München.
Was geschieht mit dem Concordia-Park in München? Nach den jüngsten Entwicklungen blicken Marion Zierer, Wirtin der Gaststätte Wally, und Richard Schildberger Kleingärtnerverein zuversichtlich in die Zukunft. © Ursula Löschau

Die Pächter im Concordia-Park in München können aufatmen: Die zum Jahresende angesetzte Räumung wird verhindert. Stadt startet Verhandlungen mit Freistaat

Update, 23. Dezember: Verhandlungen über Erwerb oder Anmietung des Concordia-Parks durch Stadt München

Gern - Gute Nachrichten pünktlich zu Weihnachten: Der Freistaat will mit der Stadt München über eine Übertragung des Concordia-Parks in Gern verhandeln. Zudem hat er die Kündigung der Kleingärtner und der Gaststätte ausgesetzt. Das teilte das Kommunalreferat mit.

Eigentlich hätten die Gartenfreunde Gern und die Wirtin der „Wally“ das Areal bis Ende des Jahres räumen und das Wirtshaus zurückbauen müssen. Der Grund: Der Hauptmieter der Bayerischen Schlösserverwaltung, der Männergesangsverein Concordia (MGV), hatte sich im Sommer aufgelöst. Damit hatte der Verein die rechtliche Grundlage für die gegenwärtig auf dem Grundstück etablierten Nutzungen für die Zeit nach Jahresende 2022 beseitigt.  

Concordia-Park: Stadt München will Areal langfristig sichern

Das Kommunalreferat habe daraufhin beim Freistaat angefragt, ob ein Erwerb oder eine langfristige Anmietung des Areals an der Landshuter Allee 165 möglich wäre.  Das Baureferat soll künftig den Unterhalt der Kleingartenanlage übernehmen. Kommunalreferentin Kristina Frank sagt: „Als ehemalige Neuhauserin weiß ich, wie wichtig diese Oase für das Stadtviertel ist. Natur fehlt in diesem Stadtviertel an vielen Stellen, noch dazu an der viel befahrenen Landshuter Allee.“ Sie ist zuversichtlich, dass die Stadt das Areal langfristig sichern kann.

Ursprungsmeldung vom 14. Dezember: Hoffnung für den Concordia-Park

München / Gern ‒ Die Pächter und Nutzer des Concordia-Parks an der Landshuter Allee 165 können mit der Hoffnung ins neue Jahr gehen, dass die Grünanlage mit 38 Kleingärten und Gaststätte erhalten werden kann. Die für 31. Dezember angedrohte Räumung ist jedenfalls abgewendet.

Auf Hallo-Anfrage erklärt dazu ein Sprecher des Bayerischen Bauministeriums: „Über den weiteren Umgang mit dem Grundstück ist noch keine Entscheidung getroffen. Gleichwohl kann versichert werden, dass bis zu einer Klärung die gegenwärtigen Nutzungen bestehen bleiben können.“

Keine Räumung im Münchner Concordia-Park und Wohnungsbau-Pläne vom Tisch

Wie berichtet, ist mit der Auflösung des Männergesangvereins (MGV) Concordia als bisherigem Gesamtpächter auch die Vertragsgrundlage für die Kleingärtner und die Wirtin des einstigen Vereinsheims weggebrochen. Zudem hat der Freistaat als Eigentümer die Fläche für den Bau von Wohnungen in Betracht gezogen. Doch diese Pläne sind wohl überholt.

Der Ministeriums-Sprecher teilt weiter mit: „Die Abstimmungen mit der Landeshauptstadt München haben ergeben, dass Wohnbebauung hier planungsrechtlich nicht möglich ist. Die Wohnungsbaupläne an dieser Stelle werden daher nicht weiter verfolgt.“

Gleichzeitig habe die Stadt „ihr Interesse bekundet, den Concordia-Park als städtische Erholungsfläche zu nutzen und eine Anmietung oder einen Ankauf des Grundstücks angeboten“.

Das ist auch der aktuelle Informationsstand von Anna Hanusch, Grünen-­Stadträtin und Vorsitzende des Bezirksausschusses Neuhausen-­Nymphenburg. Dieser hatte im Herbst die Verantwortlichen aufgefordert, die drohende Räumung zu verhindern und über die Möglichkeiten eines Erhalts der Einrichtungen zu verhandeln. Gegenüber dem BA habe die Stadt erklärt, „dass eine Bebauung weder gewünscht wird noch aktuell baurechtlich erfolgen kann“.

Stadt München sympathisiert mit Übernahme des Geländes

Es gebe Gesprächsbereitschaft über eine Übernahme des Areals durch die Stadt. Das stimme sie optimistisch, sagt die Viertel-­Chefin, fügt jedoch gleich hinzu: „Aber eine einfache, schnelle Lösung gibt es nicht.“ Wichtig sei nun vor allem, „dass es eine Duldung bis Frühjahr gibt“ und die Beteiligten Zeit zum Verhandeln hätten.

Auf die laufenden Gespräche setzen auch die Gartenfreunde Gern und „Wally“-Wirtin Marion Zierer. „Wir sehen die auferlegte Räumungspflicht dahingehend ausgesetzt, als dass aktuell Gespräche zwischen dem Freistaat und der Stadt bezüglich der Fortführung und des Erhalts des gesamten Areals inklusive Kleingärten und Gaststätte statt­finden“, sagt Richard Schildberger vom Kleingärtnerverein.

Dieser hat inzwischen über eine Online-Petition und persönlich knapp 3000 Unterschriften für die Rettung der „grünen Oase in Gern“ gesammelt und möchte die Petition Mitte Januar beim Landtag einreichen. Etwa 14 Tage später wollen die Nutzer des Concordia-Parks mit einer Demo vor dem Finanzministerium für ihre Forderungen und Interessen eintreten.

Werner Wachter, der den ehemaligen Männergesangverein anwaltlich vertritt, erklärt gegenüber Hallo: „Ein Erwerb des Concordia-Parks durch die Landeshauptstadt München würde die Liquidation des MGV bei Fortsetzung des Gaststättenbetriebs und der Kleingartenpachtverhältnisse erheblich vereinfachen.“

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