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Fußball-Geisterspiele und 2G in Außengastronomie und Handel ‒ Söder kündigt harte Corona-Regeln in Bayern an

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Von: Jonas Hönle

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Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU).
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kündigt harte Corona-Regeln für Ungeimpfte und Fußball an. © Felix Hörhager/dpa

Corona trifft die Kliniken in Bayern weiterhin hart. Trotz sinkender Inzidenz fehlen Intensivbetten. Söder kündigt schärfere Corona-Regeln für Ungeimpfte und Geisterspiele an.

Die vierte Corona-Welle trifft die Kliniken in Bayern weiterhin hart. Die Zahl der Patienten auf Intensivbetten steigt, trotz Verlegungen in andere Bundesländer, weiterhin stark an. Am Mittwoch meldete das DIVI-Intensivregister 1065 Intensivpatienten, das waren knapp 60 mehr als eine Woche zuvor.

Die Corona-Inzidenz in Bayern ist laut Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwoch zwar wieder gesunken, von 618,2 auf 589,3, dennoch sterben im Freistaat vergleichsweise viele Corona-Patienten. Nach Auswertung der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität kam es innerhalb einer Woche zu 512 Todesfällen. In Bundesvergleich ist das ein überdurchschnittlicher Wert. Mediziner machen dafür die niedrige Impfquote in Bayern verantwortlich.

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*HalloMuenchen.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA. © Hallo München

Corona-Inzidenz in München und Bayern sinkt - In den Klinken fehlt es trotz Verlegung an Intensivbetten

In Bayern wurde mittlerweile ein vierter Fall der neuen besorgniserregenden Omikron-Variante mittels Genom-Sequenzierung bestätigt. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Dienstag in Erlangen mit. Bei weiteren 15 Personen bestand ein starker Verdacht. Diese möglichen Omikron-Fälle seien aber noch nicht durch eine Genom-Sequenzierung nachgewiesen.

Auch in München ist die Corona-Inzidenz gesunken, eine Entspannung für die Krankenhäuser ist aber nicht zu erkennen. Das RKI meldet zwar einen 7-Tage-Wert der Neu-Infektionen von 472,2 am Dienstag und 433,1 am Mittwoch, dennoch stieg die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen . Das DIVI-Intensivregister meldete am Mittwoch 140 belegte Intensivbetten, am Vortag waren es noch 134. Insgesamt sind in der Landeshauptstadt noch 22 Betten frei.

Laut Anordnung der Regierung von Oberbayern müssen neun weitere Krankenhäuser in München und im Landkreis stationäre Behandlungen verschieben und Intensivbetten für Notfall- und Corona-Patienten reservieren.

Söder kündigt verschärfte Corona-Regeln für Ungeimpfte und Fußball-Geisterspiele an

Aufgrund der angespannten Lage in Bayern hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach der nach Telefonberatungen von Bund und Länder am Dienstag weitere Verschärfungen der Corona-Regeln für Ungeimpfte angekündigt.

Wie die dpa mitteilt, soll im Handel, Einkäufe des täglichen Bedarfs ausgenommen, und in der Außengastronomie künftig die 2G-Regel gelten. Zutritt haben dann nur noch Geimpfte und Genesene. München hatte diese Corona-Verschärfung für Wirte schon vorher eingeführt.

Söder kündigte außerdem an, dass es in Bayern bis zum Ende des Jahres nur noch Geisterspiele ohne Zuschauer in der Fußball-Bundesliga geben werde.

Weitere Corona-Maßnahmen - die Regeln für extreme Hotspots, die Schließung von Bars und Kneipen und die Sperrstunde in der Gastronomie - sollen bleiben, auch über die bislang geltende Frist 15. Dezember hinaus. Der voraussichtliche neue Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe angekündigt, diese Frist mit der Ampel-Koalition zu verlängern.

Fußball-Geisterspiele und 2G für Außengastronomie und Handel - Söder kündigt schärfere Corona-Regeln an

Ein Teil der neuen Corona-Maßnahmen soll im bundesweiten Gleichklang erfolgen - etwa 2G im Handel. „Was dazukommen wird - was für Bayern dann ein Plus wäre - das sind weitere Kontaktbeschränkungen im privaten Bereich und 2G im Handel“, sagte Söder. „Das ist der Wunsch der Mehrheit der Länder.“

Einkäufe für den täglichen Bedarf sollen ausgenommen werden - die Details sollen bis spätestens Donnerstag noch zwischen Bund und Ländern abschließend beraten und beschlossen werden.

Fußball-Geisterspiele will Söder aber notfalls im Alleingang für Bayern beschließen - auch wenn die anderen Länder nicht mitziehen. „Wenn Weihnachtsmärkte zu sind, ist es nicht stimmig, volle Stadien zu haben“, argumentierte er. „Bis Jahresende sollte man ohne Zuschauer auf jeden Fall bei den Profi-Ligen auskommen.“

Klar ist nun auch, dass Ungeimpfte in Bayern selbst an der frischen Luft in der Gastronomie künftig nichts mehr bestellen dürfen. „Wir werden von bayerischer Seite aus noch nachjustieren, um bestimmte Bereiche der Außengastro ebenso auf 2G umzustellen, wie das im Innengastro-Bereich der Fall ist“, sagte Söder. Es solle keine Ausweichbewegungen und Ersatzmöglichkeiten zu Weihnachtsmärkten geben.

Söder schloss am Dienstag auch einen vorgezogenen Start in die Weihnachtsferien nicht aus. „Ich bin sehr dafür, die Schulen so lange wie nur möglich offen zu halten. Es gibt jetzt auch keinen Anlass, sie jetzt zu schließen in Bayern“, sagte er dem Bayerischen Rundfunk und ergänzte: „Ob die Ferien etwas vorher stattfinden können, da wäre ich offen, wenn wir uns auf solche Regelungen verständigen.“

Söder sieht den bundesweiten Kampf gegen Corona nach dem Bund-Länder-Gespräch auf dem richtigen Weg. „Man kann sagen: Die Richtung stimmt“, sagte er. Die Linie, auf die man sich verständigt habe, das sei „auf jeden Fall so was wie ein Corona-Paket und ein Stück weit auch eine Notbremse“. Dabei dankte er - nach viel Kritik vorab - nun auch ausdrücklich dem designierten Kanzler Scholz.

Quelle: www.hallo-muenchen.de

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