Nach Daten-Panne des RKI: Aktuelle Corona-Inzidenz in München und Stand der Intensivbetten in den Kliniken

Der Leiter des Divi-Intensivregisters ist besorgt wegen dem Tiefstand an Intensivbetten in Deutschland, den vollen Intensivstationen und der Corona-Variante Omikron.
- Am Donnerstag gab es eine Daten-Panne beim RKI.
- Die aktuelle Corona-Inzidenz in München und Bayern.
- Leiter des Divi-Intensivregisters besorgt wegen Omikron und Tiefstand der Intensivbetten in Deutschland.
Nach einer Daten-Panne gibt das Robert-Koch-Institut (RKI) nun die tatsächliche Corona-Inzidenz für München an. Aufgrund einer technischen Störung bei der Übermittlung der Zahlen am Donnerstag meldete das RKI in der Früh eine Inzidenz von unter 300 für die Landeshauptstadt. Im Vergleich zum Vortag wäre das ein gewaltiger Sprung nach unten.
Nach Daten-Panne des RKI - Die aktuelle Corona-Inzidenz und der Stand der Intensivbetten in den Kliniken
Der 7-Tage-Wert der Neu-Infektionen ist nach den aktuellen RKI-Angaben tatsächlich gesunken, wenn auch nicht so stark. Lag die Corona-Inzidenz am Mittwoch bei 394,9, sank sie am Donnerstag auf 354,3.
Die Lage in den Kliniken hat sich dagegen kaum verbessert. Laut Divi-Intensivregister sind in München nur noch 26 Intensivbetten frei. 138 Corona-Patienten werden auf der Intensivstation behandelt, davon werden 82 invasiv beatmet. Am Vortag waren es noch 78 Fälle, die an Beatmungsgeräte angeschlossen waren.

Die aktuellen Corona-Zahlen in Bayern am Donnerstag
Auch in Bayern ist die Corona-Inzident gesunken. Das RKI meldet nach der Panne am Morgen einen aktuellen Wert von 471,2. Am Vortag lag er noch bei 493,2.
Nach Divi-Angaben werden im Freistatt 1029 Corona-Patienten auf den Intensivstationen behandelt. 624 davon müssen invasiv beatmet werden. Von insgesamt 3246 Intensivbetten sind (Stand 08.15 Uhr) nur noch 295 nicht belegt.
Intensivbetten in Deutschland auf dem Tiefstand - Leiter des Divi-Intensivregisters besorgt wegen Omikron
Laut dem Intensivmediziner Christian Karagiannidis ist die Zahl der freien Beatmungs- und Intensivbetten in Deutschland auf den niedrigsten bisher erfassten Stand gesunken. Das mache ihm Sorgen insbesondere in Hinblick auf die Variante Omikron, sagte der wissenschaftliche Leiter des Divi-Intensivregisters der Deutschen Presse-Agentur zum Stand vom Mittwoch. Die neue Corona-Variante werde sich mit hoher Geschwindigkeit durchsetzen.
Im Divi-Intensivregister waren am Mittwochnachmittag rund 2250 Intensivbetten als frei ausgewiesen (1,8 pro Standort), davon 921 spezifisch für Covid-19. Auf einem solchen Level werde Omikron „wehtun, auch wenn es nicht ganz so schwer krank machen sollte“, sagte der Arzt von der Lungenklinik Köln-Merheim. Er sprach von der Variante als drohende „große Unbekannte“.
Die aktuelle Lage sei sehr dynamisch, sagte Karagiannidis. Die Delta-Welle scheine in eine Seitwärtsbewegung überzugehen, insbesondere wegen sinkender Infektionszahlen in Bayern. Auf den deutschen Intensivstationen sei es mit nun knapp 5000 Covid-19-Patienten „ziemlich voll“.
Hinzu kämen im Unterschied zu früheren Wellen weitere zu versorgende Notfälle, zum Beispiel Unfallopfer. In Phasen mit weitreichenden Kontaktbeschränkungen sei dies seltener gewesen.
Im Unterschied zu früheren Wellen haben Kliniken laut Divi auch mit einem Mangel beim Pflegepersonal zu kämpfen. Allein von den wichtigen Beatmungsbetten seien daher 3000 weniger betreibbar als vor einem Jahr. In der vierten Welle unterscheidet sich zudem die Belastung sehr stark nach Region, besonders hoch ist sie derzeit in Sachsen, Thüringen und Bayern.
Die Gesamtzahl an Schwerkranken wegen Corona wäre Fachleuten zufolge noch weitaus höher, wenn vor allem der ältere Teil der Bevölkerung in Deutschland nicht mehrheitlich geimpft wäre.
Quelle: www-hallo-muenchen.de