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Corona-Test in Kitas, aber nicht beim Skifahren ‒ Pflegekräfte auf Bayerns Intensivstationen erhalten mehr Geld

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Von: Jonas Hönle

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Corona-Selbsttests für Kitakinder
Neue Corona-Maßnahmen in Bayern: Corona-Tests in Kitas, aber nicht beim Skifahren. (Symbolbild) © Friso Gentsch/dpa

Neue Corona-Maßnahmen in Bayern: Kinder brauchen Test für Kita-Besuch, 2G Plus Regel beim Skifahren entfällt und Pflegekräfte auf Intensivstationen bekommen mehr Geld.

Neue Corona-Maßnahmen in Bayern - Kinder brauchen nach Weihnachten Corona-Test für Kita-Besuch

Für den Besuch einer Kindertagesstätte in Bayern müssen Kinder nach Weihnachten eine Corona-Test machen. Das beschloss das bayerische Kabinett am Dienstag in München. Kleinkinder ab einem Jahr dürfen nach den Weihnachtsferien nur noch in die Kita, wenn sie dreimal pro Woche getestet werden.

Dabei werden Tests, die in der Einrichtung gemacht werden, sowie selbst vorgenommene Schnelltests akzeptiert. Diese müssen müssen dann glaubhaft nachgewiesen werden. Wie Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) mitteilte, seien auch PCR-Pooltests möglich, die von der Kita jedoch selbst angeboten werden müssen. Vom bayerischen Sozialministerium werde der Entwurf über das Konzept noch weiter ausgearbeitet.

Eltern hatten bemängelt, dass die Kapazität in den Laboren für die Corona-Test nicht ausreichen könnte.

Mehr Kliniken, Intensivbetten und Pflegekräfte für Versorgung von Corona-Patienten in Bayern

Um die Corona-Schwerpunkt-Krankenhäuser in Bayern zu entlasten und zusätzliche Intensivbetten zu schaffen, sollen auch Fachkliniken und ähnliche Häuser in die Versorgung von Covid-Patienten einbezogen werden. Laut dpa-Bericht, werden die entsprechenden Kliniken nach den Beschluss im Kabinett aufgefordert, geeignete Patienten aufzunehmen. Alternativ sollen sie Pflegepersonal für besonders belastete Krankenhäuser zur Verfügung stellen.

Dafür soll es eine finanzielle Entschädigung für die Kliniken geben, beziehungsweise die Pflegekräfte sollen einen Ausgleich für die Zusatzbelastungen bekommen. Auch Pflegekräfte aus Reha-Einrichtungen sollen mithelfen.

Insgesamt stellt der Freistaat 66 Millionen Euro bereit, um mit diesen und weiteren Maßnahmen die Kapazitäten zur Behandlung von Intensiv-Patienten zu sichern und zu erweitern.

Das sei ein „guter Aufschlag“, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Man hoffe, dass sich damit die dramatische Situation auf den Intensivstationen in Bayern ein Stück weit entspanne. Ziel sei es, am Ende rund 100 Betten auf Intensivstationen zusätzlich zu heben. Es gehe aber auch um eine Entlastung von Normalstationen, betonte er.

Wertschätzung in Corona-Zeiten - Mehr Geld für Pflegekräfte auf Intensivstationen

Dazu will der Freistaat Pflegekräfte auf Intensivstationen mit zusätzlichen Geldanreizen halten beziehungsweise dafür gewinnen. Dafür wird den Kliniken zusätzliches Geld zur Verfügung gestellt. Das Geld solle gezielt auch den Pflegekräften zugute kommen, die schon jetzt auf den Intensivstationen arbeiten, erläuterte Holetschek.

Der Freistaat startet dazu eine Initiative im Bundesrat mit dem Ziel, die Einkommen für Pflegekräfte vor allem auf Intensivstationen für die nächsten zwölf Monate deutlich zu erhöhen. Das Personal soll am Ende auf ein verdoppeltes Nettoeinkommen kommen.

Perspektivisch müsse jedoch auch noch mehr Pflegepersonal etwa in der Langzeitpflege entlastet werden. Dies sei etwa durch Steuerbefreiung zumindest von Zuschlägen und Sonderzahlungen möglich.

Man wolle Wertschätzung auch mit „monetärer Unterstützung“ zeigen. Details würden noch verhandelt, zu denken sei aber an Zuschläge zum Gehalt oder auch Zuschüsse etwa für Kinderbetreuung, wenn jemand bereit sei, von einem Teil- auf einen Vollzeitjob umzusteigen.

Auch Anästhesisten aus dem niedergelassenen Bereich sollen vorübergehend in bayerischen Krankenhäusern mithelfen dürfen. Das soll mit einer speziellen Abrechnungsvereinbarung ermöglicht werden.

Die Intensivstationen in Bayern sind wegen Corona vielerorts am Limit. Inzwischen mussten laut Holetschek im Rahmen des sogenannten Kleeblatt-Systems 49 Patienten in andere Bundesländer verlegt werden

Kleeblatt-Konzept

Unter dem Eindruck der ersten Corona-Welle hatten Bund und Länder im Frühjahr 2020 ein Konzept für die bundesweite Verlegung von Patienten entwickelt. Im September vergangenen Jahres wurde das sogenannte Kleeblatt-Konzept dann durch die Innen- und Gesundheitsminister beschlossen.

Es sieht vor, dass zunächst innerhalb der fünf Regionen - West, Nord, Ost, Süd, Südwest - verlegt wird. Wenn in einer dieser Regionen absehbar keine freien Plätze mehr vorhanden sind, wird im Austausch mit dem Gemeinsamen Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) die Verlegung auch in andere Gebiete organisiert. Eine Fachgruppe des Robert Koch-Instituts berät dabei.

Bayern erlaubt Skifahren ohne zusätzlichen Corona-Test

Nach massiven Protesten aus der Tourismusbranche entschärft Bayerns Staatsregierung die Corona-Vorschriften für das Skifahren im Freistaat. Geimpfte und Genesene sollen Gondeln und Lifte ohne zusätzlichen Corona-Test benutzen dürfen. Das kündigten Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Dienstag laut dpa-Bericht an.

Ursprünglich hatte die Staatsregierung „2G plus“ vorschreiben wollen, jeder Skifahrer in Bayern hätte sich damit vor dem Kauf eines Tickets auch noch zusätzlich testen lassen müssen. Nun gilt wie in Österreich 2G, allerdings dürfen Gondeln nur zu einem Viertel besetzt werden.

Der Verband deutscher Seilbahnen hatte das als „Todesstoß“ für die bayerischen Skigebiete kritisiert und vor Betriebsschließungen gewarnt.

Quelle: www.hallo-muenchen.de

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