Insgesamt stellt der Freistaat 66 Millionen Euro bereit, um mit diesen und weiteren Maßnahmen die Kapazitäten zur Behandlung von Intensiv-Patienten zu sichern und zu erweitern.
Das sei ein „guter Aufschlag“, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Man hoffe, dass sich damit die dramatische Situation auf den Intensivstationen in Bayern ein Stück weit entspanne. Ziel sei es, am Ende rund 100 Betten auf Intensivstationen zusätzlich zu heben. Es gehe aber auch um eine Entlastung von Normalstationen, betonte er.
Dazu will der Freistaat Pflegekräfte auf Intensivstationen mit zusätzlichen Geldanreizen halten beziehungsweise dafür gewinnen. Dafür wird den Kliniken zusätzliches Geld zur Verfügung gestellt. Das Geld solle gezielt auch den Pflegekräften zugute kommen, die schon jetzt auf den Intensivstationen arbeiten, erläuterte Holetschek.
Der Freistaat startet dazu eine Initiative im Bundesrat mit dem Ziel, die Einkommen für Pflegekräfte vor allem auf Intensivstationen für die nächsten zwölf Monate deutlich zu erhöhen. Das Personal soll am Ende auf ein verdoppeltes Nettoeinkommen kommen.
Perspektivisch müsse jedoch auch noch mehr Pflegepersonal etwa in der Langzeitpflege entlastet werden. Dies sei etwa durch Steuerbefreiung zumindest von Zuschlägen und Sonderzahlungen möglich.
Man wolle Wertschätzung auch mit „monetärer Unterstützung“ zeigen. Details würden noch verhandelt, zu denken sei aber an Zuschläge zum Gehalt oder auch Zuschüsse etwa für Kinderbetreuung, wenn jemand bereit sei, von einem Teil- auf einen Vollzeitjob umzusteigen.
Auch Anästhesisten aus dem niedergelassenen Bereich sollen vorübergehend in bayerischen Krankenhäusern mithelfen dürfen. Das soll mit einer speziellen Abrechnungsvereinbarung ermöglicht werden.
Die Intensivstationen in Bayern sind wegen Corona vielerorts am Limit. Inzwischen mussten laut Holetschek im Rahmen des sogenannten Kleeblatt-Systems 49 Patienten in andere Bundesländer verlegt werden
Unter dem Eindruck der ersten Corona-Welle hatten Bund und Länder im Frühjahr 2020 ein Konzept für die bundesweite Verlegung von Patienten entwickelt. Im September vergangenen Jahres wurde das sogenannte Kleeblatt-Konzept dann durch die Innen- und Gesundheitsminister beschlossen.
Es sieht vor, dass zunächst innerhalb der fünf Regionen - West, Nord, Ost, Süd, Südwest - verlegt wird. Wenn in einer dieser Regionen absehbar keine freien Plätze mehr vorhanden sind, wird im Austausch mit dem Gemeinsamen Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) die Verlegung auch in andere Gebiete organisiert. Eine Fachgruppe des Robert Koch-Instituts berät dabei.
Nach massiven Protesten aus der Tourismusbranche entschärft Bayerns Staatsregierung die Corona-Vorschriften für das Skifahren im Freistaat. Geimpfte und Genesene sollen Gondeln und Lifte ohne zusätzlichen Corona-Test benutzen dürfen. Das kündigten Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Dienstag laut dpa-Bericht an.
Ursprünglich hatte die Staatsregierung „2G plus“ vorschreiben wollen, jeder Skifahrer in Bayern hätte sich damit vor dem Kauf eines Tickets auch noch zusätzlich testen lassen müssen. Nun gilt wie in Österreich 2G, allerdings dürfen Gondeln nur zu einem Viertel besetzt werden.
Der Verband deutscher Seilbahnen hatte das als „Todesstoß“ für die bayerischen Skigebiete kritisiert und vor Betriebsschließungen gewarnt.
Quelle: www.hallo-muenchen.de