Lebensmittel und Zug-Fahrten in Deutschland umsonst? Polizei schnappt Dieb am Hautbahnhof München ‒ der lacht

Ein Mann wurde am Hauptbahnhof München beim Lebensmittel-Diebstahl erwischt. Der Dieb argumentierte gegenüber der Polizei, für ihn sei alles in Deutschland umsonst - auch Zug-Fahrten.
Es ist ein kurioser Fall für die Polizei: Am Montag wurde am Hauptbahnhof München ein Mann beim Lebensmittel-Diebstahl in einem Laden erwischt. Seine Begründung: In Deutschland ist alles umsonst
Nach Lebensmittel-Diebstahl am Hauptbahnhof München - Mann behauptet, für ihn sei alles in Deutschland umsonst
Ein Mitarbeiter eines Geschäfts im Zwischengeschoss erwischte den 27-Jährigen dabei, als er Mineralwasser, Limonade, Wraps, Fleischbrötchen, Energydrink und Spinattaschen (Gesamtwert: 28,38 Euro) entwendete. Außerdem trank der Mann vor Ort einen Kaffee, ohne ihn zu bezahlen.
Auf den Diebstahl angesprochen, antwortete der Somalier, dessen Ersteinreise ins Bundesgebiet im Juli 2013 erfolgte, dass er das immer so macht und für ihn alles kostenlos sei. Der Laden-Mitarbeiter alarmierte daraufhin die Bundespolizei, die den Dieb mit auf die Wache nahm.
Eine Stunde nach seiner Entlassung, als alle polizeilichen Maßnahmen abgearbeitet waren, entwendete der 27-Jährige weitere Lebensmittel in einem anderen Laden im Hauptbahnhof. Diesmal Sushi, Bio Garnelen, Wraps und Limonade im Gesamtwert von 26,43 Euro.
Diebstahl und Strafzettel fürs Schwarzfahren - Auch Zug-Fahrten seien für Dieb in Deutschland umsonst
Zurück bei der erneuten Anzeigenbearbeitung auf der Wache fanden die Beamten dann 31 Strafzettel wegen Schwarzfahren bei dem Mann. Dabei handelt es sich um Strafen wegen unbezahlte Zug-Fahrten durch ganz Deutschland, ausgestellt von der Deutschen Bahn und anderen Eisenbahnunternehmen. Bei weiteren Ermittlungen kamen zudem sechs weitere unbezahlte Zug-Fahrten ans Licht.
Der neueste Strafzettel war vom Tattag 15. August 2022. Da fuhr der 27-Jährige von Hamburg in die bayerische Landeshauptstadt, ohne die erforderlichen 145 Euro für den Zug zu bezahlen. Schadenssumme aller Fahrten: 3.710,90 Euro.
Zudem war auf jeder der Fahrpreisnacherhebungen eine Adresse in Kassel eingetragen, an der der 27-Jährige längst nicht mehr wohnte. Dadurch wurde zusätzlich der Tatbestand des Betruges verwirklicht.
Laut Bundespolizei äußerte der Mann gegenüber den Beamten, dass er die Nummer 1 sei und dass für ihn in Deutschland alles kostenlos sei - auch Zug-Fahrten. Weitere Angaben zur Sache machte der bereits mehrfach polizeilich auffällig gewordene Mann aber nicht.
Allerdings erweckte er den Eindruck, u.a. durch dauerhaftes Lachen, dass er die Polizei-Maßnahmen nicht ernst nehme. Alkohol- oder drogentypische Ausfallerscheinungen wies er jedoch nicht auf.
Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft München I wurde eine Haftrichtervorführung angeordnet.
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