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Vor G7-Gipfel: Brandanschlag auf Polizeiautos in München ‒ Protest-Bündnis distanziert sich von Brandstiftung

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Eine Polizistin geht an Polizeiautos vorbei, die in der Nacht ausgebrannt sind.
Polizeiautos vor G7-Gipfel durch Brand beschädigt und zerstört. © Peter Kneffel/dpa

In München wurden kurz vor dem G7-Gipfel mehrere Polizeiautos bei einem Brandanschlag beschädigt. Es ist nicht der erste Vorfall im Zusammenhang mit dem Treffen in Elmau.

Update: 16.17 Uhr

Aktionsbündnis „Stop G7 Elmau“ distanziert sich von Brandanschlag auf Polizeiautos in München

Das Aktionsbündnis „Stop G7 Elmau“ distanziert sich von dem Brandanschlag auf die Polizeiautos in München. Man habe damit nichts zu tun, heißt es in einer Mitteilung.

„Wir halten derartige Aktionen für politisch falsch und kontraproduktiv. Polizeiautos abzufackeln sind keine geeignete Form des Protests gegen die G7“, heißt es dort. Das sei nur Wasser auf die Mühlen politischer Hardliner, die mit immer massiveren Polizeieinsätzen Demonstrationsrechte aushöhlen und beseitigen wollen.

Ihr Protest richte sich gegen die G7-Staaten, die mit ihrer Politik auf die Klimakatastrophe zusteuern und Flüchtende im Mittelmeer ertrinken lassen würden.

Außerdem sei „Stop G7 Elmau“ gegen die Milliardensummen, die für Aufrüstung verschleudert würden, anstatt sie in die Lösung der globalen Herausforderungen zu investieren. 

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Update: 14.08 Uhr

Münchens OB Reiter verurteilt Brandanschlag auf Polizeiautos in München vor G7-Gipfel

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) verurteilt den mutmaßlichen Brandanschlag auf die Polizeiautos zutiefst.

So etwas will ich in München nicht sehen. Wenn das als Protest gegen das G 7 Treffen gedacht war, dann sage ich den Tätern ganz klar: Tragt eure Argumente in einer in unserer Demokratie stets möglichen Form des Protestes, wie Demonstrationen oder Veranstaltungen vor

OB Reiter

Gewalt sei keine Form der politischen Auseinandersetzung. Gewalt gegen den Staat, gegen die Polizei isei kein akzeptables Vorgehen und auch kein Ersatz für Argumente.

Brandanschlag auf Polizeiautos in München vor G7-Gipfel

Wie die Münchner Polizei mitteilt, wurde der Brand der Polizeiautos am Mittwoch, gegen 03 Uhr, in der Hochstraße gemeldet.

Es wurden insgesamt acht Polizeifahrzeuge teils erheblich beschädigt, auch die in den Fahrzeugen befindlichen Ausrüstungsgegenstände wurden teilweise zerstört.

 Verbrannte Polizeihelme und Ausrüstung liegt neben einem Polizeiauto, das in der Nacht in Flammen aufgegangen ist.
Verbrannte Polizeihelme und Ausrüstung liegt neben einem Polizeiauto, das in der Nacht in Flammen aufgegangen ist. © Peter Kneffel/dpa

Der Sachschaden beläuft sich nach derzeitigem Ermittlungsstand auf mehrere hunderttausend Euro. Personen kamen nicht zu Schaden.

Die Feuerwehr München konnte die letzte Glutnester nach einem zweistündigen Einsatz löschen.

Da laut Polizei von einem vorsätzlichen Brandanschlag auszugehen war, suchten über 20 Streifen und auch Polizeihubschrauber nach den Tätern. Diese führten bislang jedoch nicht zur Ergreifung von Tatverdächtigen.

Zeugenaufruf der Münchner Polizei

Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich der Hochstraße, Rablstraße, Gebsattelstraße und Rosenheimer Straße Wahrnehmungen - insbesondere hinsichtlich verdächtiger Personen oder Fahrzeuge - gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten?
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kriminalfachdezernat 4, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Die Polizei erwartet tausende Teilnehmer und einen schwarzen Block bei der Demonstration in München gegen den G7-Gipfel.

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Update: 10.44 Uhr

Die Polizei ermittelt nach dem Brand von acht Polizeiautos in München kurz vor dem G7-Gipfel auch im linksextremen Spektrum.

Wie der Sprecher der Münchner Polizei, Andreas Franken, der Deutschen Presse-Agentur weiter sagte, gibt es auch in anderen Richtungen Untersuchungen. Es gebe bislang aber noch keine Tatverdächtigen.

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Polizei-Ermittlungen im linksextremen Spektrum nach Brandanschlag auf Polizeiautos in München

„Wir gehen natürlich davon aus, dass es sich hierbei um ein Branddelikt mit Bezug zum Treffen der G7 handelt, da die Kräfte für diesen Einsatz extra hier in München vor Ort waren.“ Franken sagte weiter: „Wir werden diesen Vorfall heranziehen, um unsere Einsatzkräfte zu sensibilisieren. Und das wird natürlich in unsere polizeiliche Einsatztaktik miteinfließen.“

Die aktuelle Corona-Inzidenz in München, Bayern und Deutschland am Mittwoch.

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Brandanschlag vor G7-Gipfel: Polizeiautos in München in Flammen ‒ Protest-Bündnis distanziert sich

Erstmeldung: 22. Juni 2022

In München sind kurz vor Beginn des G7-Gipfels auf Schloss Elmau acht Polizeiautos in Brand geraten. Die Ermittler gehen dabei von Brandstiftung aus.

Die Mannschaftsbusse der Bundesbereitschaftspolizei standen am frühen Mittwochmorgen alle vor einem Hotel, in dem Einsatzkräfte für den G7-Gipfel untergebracht waren, wie ein Sprecher der Münchner Polizei der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Wegen des G7-Gipfels in Elmau kommt es auch in München zu Einschränkungen im Verkehr, Tunnel-Sperrungen und Halteverboten.

Vor G7-Gipfel auf Schloss Elmau: Brandanschlag auf Polizeiautos in München - Polizei vermutete Brandstiftung

Die Polizei fahndete kurz nach Bekanntwerden des Brandanschlags auf die Fahrzeuge unter anderem mit einem Hubschrauber nach möglichen Tätern, blieb dabei zunächst aber ohne Erfolg, wie der Sprecher weiter sagte.

Ermittler untersuchten die völlig ausgebrannten Mannschaftswagen. Den Schaden schätzten die Beamten im sechsstelligen Bereich. Verletzt wurde niemand.

Franz Haslbeck vom Protest-Bündnis „Stop G7 Elmau“ distanzierte sich explizit von dem mutmaßlichen Brandanschlag auf die Polizeiautos.

Er gehe davon aus, dass keine Organisation aus dem Bündnis involviert gewesen sei, sagte er der dpa. Haslbeck betonte, „Stop G7 Elmau“ stehe für friedlichen Protest.

Am kommenden Wochenende müssen sich Münchner auf einige Demonstrationen einstellen, denn der G7-Gipfel ist erneut Zentrum des Konfliktes auf der Straße.

Brandanschlag auf Polizeiautos in München - Nicht der erste Vorfall im Zusammenhang mit dem G7-Gipfel auf Schloss Elmau

Es ist nicht der erste Vorfall im Zusammenhang mit dem Treffen auf Schloss Elmau, das am Sonntag beginnt und für das bereits höchste Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden.

Am Dienstag waren teils gefährliche Manipulationen an Stromverteilerkästen bekannt geworden, innerhalb des Sicherheitsbereichs rund um den Tagungsort.

Auch Schmierereien wurden gesichtet, etwa „G7 verschieben“ und „No G7“. Die Polizei ging von politisch motivierten Straftaten aus.

Zudem waren geheime Polizeidokumente öffentlich geworden, die vom Gipfel im Jahr 2015 stammen, der auch auf Schloss Elmau abgehalten wurde. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) reagierte gelassen und sagte, auf die aktuelle Einsatzplanung habe die Veröffentlichung keinen Einfluss. Sie sehe keine konkrete Gefährdungslage für den Gipfel.

Sie erwarte aber Aktivitäten eher von der linksextremistischen Seite, sie seien aber auch von Seiten der Corona-Proteste wie auch im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine nicht ausgeschlossen.

G7-Gipfel auf Schloss Emlaum

Der G7-Gipfel ist vom kommenden Sonntag bis Dienstag auf dem mittlerweile hermetisch abgeriegelten Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen geplant. Dort treffen sich unter der Leitung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Staats- und Regierungschefs der USA, Großbritanniens, Deutschlands, Frankreichs, Italiens, Japans und Kanadas.

Bei der Demo in München gegen den G7-Gipfel werden tausende Teilnehmer erwartet. Was für Schwerpunkte gelegt wurden und wo sich die Veranstalter nicht einig sind..

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