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„Verantwortungslos“: Filialschließung bei Galeria Karstadt Kaufhof zieht Kritik-Welle aus Bayern nach sich

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Von: Kristina Beck

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Das Logo von Galeria Karstadt Kaufhof.
Der insolvente Kaufhaus-Konzern Galeria Karstadt Kaufhof macht im Freistaat bis Ende Januar 2024 fast die Hälfte der Häuser dicht. Auch in München soll eine Filiale schließen. © Sven Hoppe/dpa

Die Schließung von Galeria Karstadt Kaufhof ruft Kritiker aus Bayern auf den Plan. Es gibt aber auch Zuversicht für die Zukunft des Handelsriesen.

München ‒ Nach der gestrigen Ankündigung, 52 von 129 Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof schließen zu wollen, kommen heute kritische Stimmen aus Bayern. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) erheben Vorwürfe gegen den Eigentümer des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof, René Benko, und das Management.

Es bleibe ein „fader Beigeschmack“, dass neben den vielen Ankündigungen und Hoffnungen doch die Sicherung der Immobilien das wichtigste Ziel gewesen sei, sagte Söder am Dienstag. Die Übernahme sei seinem Gefühl nach „nicht mit vollem Herzen“ betrieben worden, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am Dienstag.

Söder und Aiwanger kritisieren Benko für falschen Umgang mit Galeria Karstadt Kaufhof

Aiwanger kritisierte ‒ mit Blick auf Filialen, für die es in der Vergangenheit bereits Hilfen gegeben hatte ‒, dass nicht die richtigen Schritte von der Konzernführung gemacht worden seien. „Es gehören bei einer Hilfsaktion auch zwei Seiten dazu. Nicht nur der Helfende sondern eben auch der, dem geholfen worden ist. Und das wurde eben zu einem Teil enttäuscht.“

Aiwanger geht von grob 1000 Betroffenen Mitarbeitern in Bayern aus. Er und Söder äußerten sich zuversichtlich, dass es angesichts des guten Arbeitsmarkts gelingen werde, neue Jobs für sie zu finden. Zudem geht der Wirtschaftsminister laut dpa davon aus, dass ein Teil der Filialen „vielleicht unter neuer Fahne“ weitergeführt werde.

Aiwanger zeigt Zuversicht: Auch andere Interessenten könnten infrage kommen

Dem Sender Antenne Bayern sagte er: „Nach unserem derzeitigen Kenntnisstand gibt es aber durchaus auch andere Interessenten, die sich für die aufgegebenen Galeria-Filialen interessieren. Viele Standorte gerade in Bayern sind an und für sich durchaus attraktiv und könnten für andere Anbieter geeignet sein.“

Zudem sagte Aiwanger, er wolle Gespräche mit Kommunen und Management. Er könne sich durchaus vorstellen, alle zusammen an einen Tisch zu bringen, um die Dinge zu klären.

SPD fordert mehr Verantwortung von Eigentümer René Benko

Auch die SPD stellt sich gegen die Entscheidung von René Benko: „Die SPD-Fraktion im Bundestag steht solidarisch an der Seite der Beschäftigten, die ihren Job durch die Fehlentscheidungen der Konzernführung verlieren“, teilt der SPD-Abgeordnete Sebastian Roloff am Dienstag mit.

Roloff sieht wie Markus Söder die Beurteilung des Immobiliengeschäfts kritisch: „Am Montag war bekannt geworden, dass in Bayern 10 von 22 Galeria-Filialen geschlossen werden sollen. Davon betroffen ist auch die Filiale München-Bahnhof“, und kündigt an:

„Ich stehe solidarisch an der Seite der betroffenen Beschäftigten, die in München schon angekündigt haben, dass sie nicht kampflos aufgeben werden.“

Am Montag war bekannt geworden, dass in Bayern 10 von 22 Galeria-Filialen geschlossen werden sollen. Davon betroffen ist auch die Filiale München-Bahnhof.

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