„An vier Abenden werden Videoaufnahmen an Gebäude im Stadtteil projiziert. Darin sprechen Anwohner über das Hasenbergl und wie es ist, dort zu leben“, erklärt Kullukcu.
Die Kernaussage: „Das Viertel ist kein ‚sozialer Brennpunkt‘. Das Hasenbergl ist vielfältig, grün und lebenswert.“ Die Folgen der Vorurteile sind schwer. „Viele Leute wollen nicht herkommen. Das Viertel hat so keine Chance, zu zeigen, wie es wirklich ist.“
Im Zuge der Recherchen, die seit April laufen, fanden sie auch Erklärungen für den schlechten Ruf des Viertels. „In der Nachkriegszeit sind viele damals Geflüchtete hergezogen. Leider schob die Presse oft bei Vorfällen die Schuld auf das Hasenbergl und dessen Bewohner. Auch wurden bei der Entwicklung der Siedlung wichtige Infrastruktureinrichtungen, etwa Geschäfte oder Cafés, vergessen“, erklärt der Giesinger.
Das Projekt im Hasenbergl ist Teil der Reihe „Mapping Munich“, welche 2021 von der „Galerie Kullukcu & Gregorian“ in Neuperlach gestartet wurde. „Ziel ist, jedes Jahr einen Münchner Randbezirk vorzustellen“, sagt Kullukcu. 2023 ist die Messestadt Riem angedacht, danach Milbertshofen. Wie viele Stadtteile tatsächlich realisiert werden können, ist noch offen.
Die Termine im Hasenbergl sind abwechslungsreich: Die Stadtteilhistoriker Reinhard Bauer und Klaus Mai führen am Freitag, 25., und Mittwoch, 30. November durch den Norden und Süden des Viertels. Dabei werden die Videos an mehreren Orten an Gebäude projiziert.
Am Samstag, 26. November, wird das Mira-Einkaufszentrum bespielt. Finaler Termin ist am Freitag, 16. Dezember, im Hochbunker an der Blumenstraße 22. „Dort treffen die beiden bisherigen Projekte aufeinander“, erklärt Kullukcu. Beginn ist jeweils um 18 Uhr.
Die Führungen starten an der Stadtteilkultur 2411, Blodigstraße 4. Bei schlechtem Wetter verschiebt sich ein Termin um eine Woche. Infos unter: www.mappingmunich.de.
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