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Hilfe an kalten Tagen ‒ Der Übernachtungsschutz appelliert an Münchens Bürger

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Von: Sabina Kläsener

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Bett im Schiller 25: Übernachtungsschutz für den Winter.
Menschen ohne Wohnung haben es besonders im Winter schwer. Der Übernachtungsschutz ist bietet eine warme Alternative. © Pepa Tsekova/Schiller 25

Der Übernachtungsschutz in München, ehemals Kälteschutz, bietet wohnungslosen Menschen an kalten Tagen ein Dach über dem Kopf.

Minustemperaturen und Schneefälle – auf Münchens Straßen wird es kalt. 452 Menschen haben diese Woche zum Beispiel von Dienstag auf Mittwoch im Übernachtungsschutz geschlafen. Vor zwei Jahren wurde der Kälteschutz umbenannt, das Angebot aufs ganze Jahr ausgeweitet.

Das evangelische Hilfswerk kümmert sich um die Organisation. „Wir haben Platz, um noch mehr Menschen aufzunehmen. Die meisten kommen im Januar zu uns“, erklärt Leiterin Andreea Garlonta. „Dieses Jahr hatten wir mehr Klienten als im Vorjahr – es fluktuiert aber.“ Es sind aber nicht immer dieselben, denn wöchentlich vermittelt die Bahnhofsmission neue Menschen.

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Neben dem Übernachtungsschutz, der im Laufe der nächsten zwei Jahre an die Lotte-Branz-Straße ziehen soll, betreibt das Hilfswerk auch die Teestube „komm“, Zenettistraße 32.

Übernachtungsschutz in München: Gesundheit ist Hauptthema

Bei der Beratung an der Destouchesstraße 89 war vor der Pandemie das Thema Arbeit, wie man sie bekommt zum Beispiel, bestimmend. „Seitdem geht es viel um Gesundheit, was man macht, wenn man keine Krankenversicherung hat.“

In München gibt es dafür eine Clearingstelle. Aktuell läuft eine Studie, wie viele Menschen in München auf der Straße leben. Die Ergebnisse sollen im Herbst 2023 vorliegen.

Für wirklich kalte Tage hat Garlonta eine Bitte: „Wenn Passanten bei Kälte Obdachlose sehen und den Eindruck haben, dass sich der Mensch selbst gefährdet, sollte man tätig werden, Polizei oder Notdienst rufen.“

Wenn Selbstgefährdung vorliegt, können diese Menschen zwangsweise in einer Unterkunft untergebracht werden. „Das ist nicht schön, aber wichtig, wenn es möglicherweise um Leben oder Tod geht.“

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