1. tz
  2. München
  3. Stadt
  4. Hallo München

IAA-Chaos in München: Aktivisten besetzen Haus und blockieren BlueLane ‒ Polizei setzt Pfefferspray ein

Kommentare

Demonstranten stoßen kurz nach Beginn ihres Demonstrationszuges gegen die Automesse IAA-Mobility an der Theresienwiese mit Einsatzkräften der Polizei zusammen.
Demonstranten stoßen kurz nach Beginn ihres Demonstrationszuges gegen die Automesse IAA-Mobility an der Theresienwiese mit Einsatzkräften der Polizei zusammen. © Peter Kneffel/dpa

Bei IAA-Protesten in München besetzen Aktivisten ein Haus in der Karlstraße und blockieren die BlueLane. Bei einer Demo greift die Polizei zu Schlagstöcken und Pfefferspray.

Für Freitag waren mehrere Proteste gegen die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) in München angekündigt - diese Vorhersagen haben sich bewahrheitet. So kam es am Morgen am Rande einer Demo an der Theresienwiese zu einer Auseinandersetzung zwischen Polizei und Aktivisten. Dabei setzten die Beamten Schlagstöcke und Pfefferspray ein.

Einem Polizeisprecher zufolge sollen IAA-Gegner versucht haben, eine Polizeiabsperrung zu durchbrechen.

Auf der Fläche, auf der normalerweise das Oktoberfest stattfindet, befindet sich ein IAA-Protestcamp. Von dort waren am Freitagvormittag Hunderte Aktivisten und andere Demonstranten aufgebrochen. Die Polizei war mit einem Großaufgebot am Ort, die Zahl der Beamten überstieg Beobachtern zufolge die der Demonstranten deutlich. Wie der erste kehrte auch ein zweiter Demonstrationszug, der vom Klimacamp aus aufbrechen wollte, zunächst dorthin zurück.

Kurz vor Mittag verließ dann aufs Neue ein Demonstrationszug die Theresienwiese.

Polizisten umstellen unterhalb der Bavaria einen Zug mit Protestteilnehmern, die gegen die Automesse IAA-Mobility zu demonstrieren wollen.
Polizisten umstellen unterhalb der Bavaria einen Zug mit Protestteilnehmern, die gegen die Automesse IAA-Mobility zu demonstrieren wollen. © Peter Kneffel/dpa

Chaos bei IAA-Protesten in München - Aktivisten blockieren BlueLane auf Autobahn A94

Zudem blockierte eine Gruppe von Klima-Aktivisten kurzzeitig die Sonderspur BlueLane auf der Autobahn A94, die an der Messe vorbeiführt. IAA-Gegner hatten bereits am Dienstag an mehreren Autobahnen im Raum München Banner angebracht und sich an einigen Brücken abgeseilt. Die Fernstraßen mussten deswegen vorübergehend gesperrt werden, neun Aktivisten bleiben bis Sonntag in Haft.

IAA-Protest: Aktivisten besetzten ein Haus in der Karlstraße - Polizei sieht keinen Bezug zur Messe

Weitere Aktivisten haben als Protest ein Haus in der Karlstraße besetzt. Man wolle dort einen „Open Space for Future“ als Kontrapunkt setzen zu den von der IAA genutzten Ausstellungsflächen (Open Spaces) im Stadtgebiet, hieß es vom Aktionsbündnis „No Future for IAA“.

Die Aktivisten wollen das Gebäude längerfristig besetzen. Sie fordern, es für „selbstorganisierte klimapolitische Gruppen und andere Initiativen als Ort der Vernetzung und Organisierung“ zur Verfügung zu stellen. Ihnen zufolge steht das Gebäude leer. Bei der Aktion gab es Auseinandersetzungen der Aktivisten mit der Polizei, wie ein dpa-Reporter beobachtete.

Die Polizei sicherte das Haus ab. Warum ausgerechnet jenes ausgewählt worden sei, sei unklar, sagte ein Polizeisprecher. Ihm sei kein Bezug zur IAA bekannt.

Ein Protestteilnehmer ist vor einem besetzten Haus auf einen Baum geklettert. Das Haus wurde besetzt, um gegen die Automesse IAA-Mobility zu demonstrieren.
Ein Protestteilnehmer ist vor einem besetzten Haus auf einen Baum geklettert. Das Haus wurde besetzt, um gegen die Automesse IAA-Mobility zu demonstrieren. © Peter Kneffel/dpa

Weitere IAA-Proteste in München angekündigt - Polizei warnt vor Gewalt

Am Freitag gab es Aktionen von IAA-Gegnern auch auf den Open Spaces am Königsplatz und am Odeonsplatz sowie bei einem Bosch-Werk. In der Nacht zuvor wurde das Privathaus von VW-Konzernchef Herbert Diess in München Ziel einer Farbattacke. Die Täter sind noch unbekannt.

Weitere Blockaden und Störaktionen bei der IAA sind angekündigt. Ein Polizeisprecher sagte, dass man gegen Straftaten konsequent vorgehen werde. Polizeiabsperrungen hätten nicht bloß „Empfehlungscharakter“. Klimaaktivisten kritisierten dagegen das Vorgehen der Polizei und sprachen von „massiver Gewalt“ seitens der Polizei, von der man sich aber „nicht einschüchtern“ lassen wolle.

dpa/jh

Auch interessant

Kommentare