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Nach knapp 40 Jahren verlässt Hauptkommissar Rolf Heitzer die PI 15 ‒ ein Abschieds-Interview

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Von: Daniela Borsutzky

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Rolf Heitzer kennt jede Straße in Sendling-(Westpark).
Rolf Heitzer kennt jede Straße in Sendling-(Westpark). © Daniela Borsutzky

Rolf Heitzer geht Ende Februar in den Ruhestand, nach knapp 40 Jahren Dienst an der PI 15. Im Abschieds-Interview erinnert er sich an kuriose Einsätze und verrät seine Pläne.

Sendling-Westpark ‒ Er kennt jede Straße: Seit 1984 arbeitet Polizeihauptkommissar Rolf Heitzer bei der Polizeiinspektion (PI) 15 an der Treffauerstraße. Ende Februar geht der 63-jährige Verkehrssachgebietsleiter in den Ruhestand. Im Hallo-Interview spricht der Großhaderner über besondere Einsätze, „erlaubte“ Falschparker und sein nächstes Ziel.

Herr Heitzer, Sie waren fast 40 Jahre bei der PI 15. Wie schwer ist der Abschied?

Am meisten werden mir die Kollegen fehlen. Ich gehe meistens gerne in die Arbeit. Sie ist schon ein bisschen meine zweite Heimat. 

Seit Ende der 90er-Jahre sind Sie Verkehrssachgebietsleiter. Was macht man da?

Ich kenne jede Straße im 6. und 7. Bezirk, weiß, wie sie aussieht. Vor allem kümmere ich mich um alle schriftlichen Vorgänge aus dem Verkehrssektor, beispielsweise Anzeigen wegen Trunkenheit am Steuer. Aber ich mache auch Einsatzleitungen, wie beim Umzug der Trachtler bei der Sendlinger Mordweihnacht. Oder sorge für freie Fahrt bei Staatsbesuchen. Und ich arbeite eng mit dem Bezirksausschuss und dem Mobilitätsreferat zusammen. 

Was war das größte Projekt in Ihrer Laufbahn? 

Der Tunnelbau. 1996 ging es mit den Baumfällungen los. Das war eine große Herausforderung für die PI mit den ganzen Baustellen, Schwertransporten von Baugeräten, die es zu planen galt, eine Menge Lärm, Staus – und das etwa 15 Jahre lang. Dafür haben wir heute eine deutliche Verbesserung der Situation. 

Was muss sich noch ändern? 

Die meisten Bürger beschweren sich über Falschparker und Geschwindigkeitsüberschreitungen. Ich begrüße es sehr, dass der 7. Bezirk heuer ein Parkraummanagement kriegt. Das wird die Lage entspannen und zu einem deutlichen Rückgang der Beschwerden führen. Dort ist für den ruhenden Verkehr dann die kommunale Verkehrsüberwachung zuständig.

An welchen Einsatz erinnern Sie sich noch besonders?

Eine Festnahme in den 80ern. Wir mussten spätnachts jemanden zum Ermittlungsrichter fahren. Damals wurden die sogenannten Vorgänge noch auf der Schreibmaschine getippt und mit einer Heftklammer zusammengehalten. Weil der Festgenommene nicht freiwillig ins Auto steigen wollte, habe ich den Vorgang auf dem Autodach abgelegt.

Ich ahne, wie es weitergeht...

Genau, ich habe ihn dort oben vergessen, auf der Fahrt verloren und es erst im Präsidium gemerkt. Aber: Ein Bürger hat die auf der Albert-Roßhaupter-Straße verstreuten Papiere gefunden, alle eingesammelt und komplett abgegeben. Der Wahnsinn! Ich hab ihm dann einmal Falsch-Parken in Sendling versprochen (lacht). 

Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Viertel?

Die verschiedenen Verkehrsteilnehmer sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden und auch an die Anwohner gedacht werden. 

Wie sieht ihr letzter Arbeitstag aus?

Ich werde mich am Abend in der Sitzung des Bezirksausschusses Sendling-Westpark verabschieden und meinen Nachfolger mitbringen. 

Welchen Tipp geben Sie dem mit auf den Weg?

Sich immer eine gewisse Gelassenheit zu bewahren und mit offenem Blickwinkel an Dinge herangehen. 

Und wie sieht Ihr Leben ab März aus?

Ich bin aktiver Tennisspieler beim SV Neuperlach. Wir Senioren spielen in der zweithöchsten Liga. Ich freue mich jetzt auf die freien Wochenenden, sodass ich bei den Punktspielen dabei sein kann. Auf der Rangliste der Senioren stehe ich auf Platz 138. Mein Ziel: die 100 knacken.

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