Der Bedarf an neuem Wohnraum sei immens. In den kommenden Jahren sollen neue Quartiere im Stadtbezirk 15 entstehen, darunter, jeweils in verschiedenen Planungsstadien, die Bauvorhaben Arrondierung Kirchtrudering/5. Bauabschnitt Messestadt, Heltauer Straße und Rappenweg mit mehreren Tausend neuer Wohnungen.
Darüber hinaus sei, angrenzend an den Stadtbezirk, die sogenannte Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme Nordost in Planung, ein Gebiet mit 600 Hektar, auf dem in acht Bauabschnitten Wohnraum für bis zu 30.000 Menschen und zusätzlich noch Flächen für bis zu 10.000 Arbeitsplätze geplant werden. Im angrenzenden Süden Truderings entstehe auf dem Piederstorfer Gelände in Neuperlach das neue Alexisquartier mit Wohnraum für bis zu 3000 Menschen.
„Die Schaffung von neuem und Verdichtung von bestehendem Wohnraum in solchen Dimensionen in Trudering-Riem und direkt angrenzend an unseren Stadtbezirk mit den daraus resultierenden Konsequenzen sowohl in den Neu- als auch in den Bestandsbaugebieten ist eine gigantische Herausforderung für unsere Stadtgesellschaft“, erklären die beiden CSU-Ortsverbände.
Eine der offensichtlichsten und spürbarsten Auswirkungen dieser Entwicklungen werde ein stetig steigendes Verkehrsaufkommen sein. Für das Erreichen hoher Wohn- und Aufenthaltsqualität und bei Herstellung der notwendigen Infrastruktur, Nahversorgung, von Kinderbetreuung und Schulen, sozialer Einrichtungen und Pflegeheimen, kultureller und sportlicher Angebote, Ermöglichung wirtschaftlicher Aktivität, sowie der Schaffung von Erholungsorten gelte es kluge Verkehrskonzepte zu entwickeln, die im voraus, also vor Besiedelung der neuen Quartiere an den entstehenden Bedarfen und Bedürfnissen der Bürger geplant und umgesetzt werden. Ein gutes Beispiel hierfür sei die U-Bahn in die Messestadt, die den Bürgern bei Bezug ihrer Wohnungen ab 1999 bereits als leistungsstarkes und attraktives Verkehrsmittel des ÖPNV zur Verfügung stand.
Darüber hinaus sei aber auch dem gerade in einem Stadtrandbezirk und dem benachbarten Münchner Umland weiterhin starken und auch langfristig bleibenden Bedarf nach Motorisiertem Individualverkehr (MIV) bei allen städtischen Planungen Rechnung zu tragen. Die Zulassungszahlen von Kfz in München-Stadt sowie die Haushaltsbefragung „Mobilität in Deutschland“, die die Nutzung der unterschiedlichen Verkehrsmittel auch in München und im Münchner Umland untersuchte, würden hier eine eindeutige Sprache sprechen.
Die Vorhaben der Grün-Roten Stadtregierung, festgehalten in der Koalitionsvereinbarung für die Stadtratsperiode 2020 bis 26, zum Thema Autoverkehr seien schon qua Umfang eher stiefmütterlich behandelt und würden ein offensichtliches Defizit der städtischen (Verkehrs-)Entscheider, was das Erkennen der Bedarfe der Bürger und der durch Studien belegten alltäglichen Realität der Verkehrsnutzung im Stadtrandbezirk betrifft, belegen. Notwendige Maßnahmen, um den MIV effizienter und für die Bürger entlastender zu gestalten, würden nicht oder nicht intensiv genug verfolgt.
Leider habe sich die Stadt München seitdem, was vorausschauende Verkehrsplanungen betrifft, nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Der jahrelange Stopp jeglicher neuer U-Bahn-Planungen aus teils ideologischen Gründen, die Nicht-Umsetzung dringend notwendiger Taktverdichtungen bei U- und S-Bahn auf Strecken in die stetig wachsenden Stadtrandbezirke und ins Münchner Umland, die oftmals schlecht funktionierende Synchronisierung/Abstimmung der Fahrpläne unterschiedlicher Verkehrsmittel des ÖPNV sowie die Verzögerung des Neu- und Ausbaus wichtiger.