Hüte und Rebellen - 2022 warten in den Münchner Museen viele spannende Ausstellungen

Von der wortwörtlichen „Hauptsache“ über neue Modellbahnen hin zu elektronischer Musik: Die Münchner Häuser bieten 2022 eine große Vielfalt. Eine Auswahl...
Deutsches Museum
Auf der Museumsinsel steht die Eröffnung von 21 neuen Dauerausstellungen im modernisierten Gebäudeteil an. Voraussichtlich im Mai wird das komplette Haupthaus mit einer Feier eröffnet. Es warten Exponate, Demonstrationen und Mitmach-Stationen, um Wissen ganz neu zu erleben. Zu den Highlights zählen die Flugzeuge und Helikopter in der Luft- und Raumfahrthalle, die neu gestaltete Modellbahn sowie die Chemie-Ausstellung mit eigenem Hörsaal für Vorführungen. Beliebte Klassiker, wie das Bergwerk, die Blitze-Show und das Planetarium können bis dahin noch besucht werden, bevor der zweite Gebäudeteil saniert wird.
Bayerisches Nationalmuseum
Sportliche Wettkämpfe gab es zu allen Zeiten, wie die Studio-Ausstellung „Turnier. Wettkampf im Mittelalter“ ab April zeigt. Um Hüte, Hauben und Hip-Hop-Caps dreht sich die Schau „Hauptsache“, die ab Oktober zu sehen ist. Neben der Modegeschichte werden auch die gesellschaftlichen und ökonomischen Zusammenhänge beleuchtet.
Kunsthalle
Mit dem polnischen Symbolismus um 1900 befasst sich die Ausstellung „Stille Rebellen“. Die Malerei entführt in die Welt der Mythen und Legenden, zeigt träumerische Landschaften, alte Traditionen und Bräuche sowie die Tiefen der menschlichen Seele. Ab Ende März steht die junge Künstlergeneration im Fokus, die in ihren Bildern stiftete, was auf politischer Ebene fehlte: eine gemeinsame Identität.
Pinakotheken
„Vive le Pastel!“ heißt es ab Mai in der Alten Pinakothek. Von Vivien bis La Tour – Pastelle waren im 18. Jahrhundert sehr beliebt. Ab Mitte September wird zum 20-jährigen Jubiläum der Pinakothek der Moderne die Sammlung neu gehängt. Ab Ende November widmet sich eine Ausstellung zu Max Beckmann dem Thema Reise.
Lenbachhaus
Das Projekt für elektronische Musik, „Mouse on Mars“, bespielt ab April den Kunstbau. Im Juni folgt eine Überblicksausstellung über die Textilskulpturen von Rosemary Mayer. „Kunst und Leben 1918 bis 1955“ beschäftigt sich mit der Vielfalt der Lebensläufe und Schicksale von Künstlern während der Weimarer Republik, des Dritten Reiches bis zu ersten Documenta im Jahr 1955 in der jungen Bundesrepublik.
Haus der Kunst
Echo überträgt Klang in Raum und Zeit – die Schau „Echoes“ zeigt Anfang März die künstlerische Reaktion auf Lücken im kulturellen Gedächtnis. Die Künstler erzeugen fiktive Archive, verknüpft mit Geschichten ihrer eigenen Herkunft und Identität. Ab April werden die Nebelskulpturen von Fujiko Nakaya gezeigt, die vollständig aus reinem Wasser bestehen und sich je nach Temperatur, Wind und Atmosphäre verändern.
„Lola M.“ und „Cuba Vibra“: Theater im Premierenfieber
Die Hoffnung auf Premieren vor vollem Haus ist bei den Münchner Theatern groß – ebenso die Vorfreude auf ausgewählte Höhepunkte.
Volkstheater: Gleich zu Jahresbeginn steht ab 21. Januar „Über Menschen“ nach dem Roman von Juli Zeh über die Gesellschaft in Zeiten des Lockdowns auf dem Programm.
Deutsches Theater: Ab Juli wird es mit der mitreißenden Tanz-Show „Cuba Vibra“ dank Rhythmen von Cha-Cha-Cha, Mambo und Conga heiß. Mit „Cats“ gastiert ab Juni das preisgekrönte Meisterwerk von Andrew Lloyd Webber in der Stadt.
Residenztheater: Georg Ringsgwandl versucht in seiner Hommage an Lola Montez eine Ehrenrettung der berüchtigten Geliebten König Ludwig I.. „Lola M.“ feiert im April Premiere. Mehrfach wegen der Pandemie verschoben, kommt im Juni „Engel in Amerika“ von Tony Kushner auf die Bühne. Das zweiteilige Stück spielt Mitte der 80er-Jahre während des Aids-Ausbruchs in New York und wurde mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet.
Gärtnerplatztheater: In „Die Fledermaus“, ab April zu sehen, täuscht jeder jeden. Die schwungvolle und zugleich doppelbödige Operette von Johann Strauss über die Brüchigkeit gesellschaftlicher Fassaden sorgt für Champagnerlaune. Das Musical „Tootsie“ basiert auf dem gleichnamigen Film und bringt die Travestie-Komödie über das absurde Showgeschäft ab Juli nach München.