Initiative kämpft um Erhalt von Haus an Siegesstraße - Abrissarbeiten haben schon begonnen

In Altschwabing muss das „Trummerbauernhäusel“ der Moderne weichen, mit den Abrissarbeiten wurde schon begonnen. Doch Denkmalschützer lassen nicht locker.
SCHWABING Der Bagger ist schon angerollt, erste Abrissarbeiten haben stattgefunden – das Gebäude an der Siegesstraße 17 könnte es bald nicht mehr geben. Für Birgit Sasowski von der Bürgerinitiative Pro Schwabing eine Tragödie.
„Das Gebäude ist eines der letzten seiner Art in der Umgebung“, betont sie. Etwa 1840 entstanden sei das „Trummerbauernhäusel“ – wie es von der Initiative genannt wird – eines der letzten Zeugnisse der bäuerlichen und kleingewerblichen Struktur des dörflichen Schwabings.

Für die Denkmalschützerin steht fest: Das Gebäude bräuchte zwar eine Sanierung, damit es seinen Glanz wiederbekommt. Treppe und Dachstuhl seien aber noch im Original erhalten. „Ein Denkmaltraum.“
Ein Herzstück sei das Häusel auch für das gesamte Ensemble Altschwabing, welches sich durch verschiedene Epochen auszeichne und verschiedene Bauentwicklungen widerspiegele. „Es ist eines der letzten Zeitzeugnisse, das hier verschwindet!“
Abrissarbeiten in der Siegesstraße 17: Kein Denkmalschutz fürs „Trummerbauernhäusel“
Bereits Anfang der siebziger Jahre habe es eine Denkmalerfassung gegeben, so hat es Sasowski recherchiert. In die Denkmalliste eingetragen wurde es jedoch nicht.
Auf Druck der Initiative führte das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege im November allerdings erneut eine Prüfung durch. Das Ergebnis: niederschmetternd für die Initiative. Das Gebäude lasse „konstruktiv für seine Entstehungszeit keine Besonderheiten erkennen“, heißt es offiziell. Auf Hallo-Nachfrage erklärt die Stadt, dass sie deshalb keine rechtlichen Möglichkeiten habe, den Abbruch zu verhindern.
Sasowski und Bürgerinitiative „Pro Schwabing“ geben nicht auf
Da kein Denkmalschutz vorliegt, braucht der Eigentümer auch keine Erlaubnis für den Abbruch. Das weiß auch Sasowski. „Er macht nichts Illegales.“ Und dennoch würde sie sich etwas anderes wünschen. „Zusammen mit dem Hinterhaus kann man ebenso beträchtlichen Wohnraum schaffen.“
Die Denkmalschützerin verschickt deshalb weiter E-Mails, macht Lärm, sucht Verbündete. „Wir hören erst auf, wenn nichts mehr steht.“