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Wie will die Stadt den Herausforderungen der Zukunft begegnen? Ein Bürgerdialog soll helfen

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In der Münchner Innenstadt gibt es hübsche Ecken, doch die Bürger haben einige Optimierungsvorschläge.
In der Münchner Innenstadt gibt es hübsche Ecken, doch die Bürger haben einige Optimierungsvorschläge. © Gabriele Winter

Im Rahmen des Projekts „Altstadt für alle“ sucht die Stadt München nach Möglichkeiten, das Viertel für alle zu verbessern. Wie das Projekt abläuft:

Altstadt ‒ „Wir haben über 75 000 Beschäftigte in der Innenstadt, die müssen auch zur Arbeit kommen. Aber die MVG hat neben Stammstreckensperrungen und Pendelverkehr bei den U-Bahnen nicht viel zu bieten“, meint Wolfgang Fischer, Geschäftsführer des Vereins CityPartner München. Er ist erleichtert, dass man im Rathaus inzwischen nicht mehr von einer „autofreien Innenstadt“, sondern von einer „Altstadt für alle“ spricht. Wie diese aussehen könnte, haben auf Einladung des Mobilitätsreferats rund 130 interessierte Bürger in verschiedenen Workshops im Alten Rathaus erarbeitet.

Stadtplaner suchen nach Verbesserungen für Altstadt

Vorab wurde vom Kopenhagener Architekturbüro Gehl eine Studie zum öffentlichen Leben in der Münchner Innenstadt vorgestellt. Die Firma hatte 1200 Bürger befragt und noch einmal so viele Beobachtungen zusammengetragen. Allerdings bilden die Daten keinen münchenspezifischen Querschnitt ab. So lebt in München über die Hälfte der Menschen in Single­-Haushalten, in der Studie waren Einpersonen-Haushalte nur zu knapp einem Viertel vertreten.

Als größte Herausforderungen für München benannten die Stadtplaner den Klimawandel, steigende Einwohnerzahlen, Flächenknappheit und hohe Lebenshaltungskosten sowie „die daraus resultierende zunehmende soziale und politische Polarisierung“.

Rasmus Duong-Grunnet vom Büro Gehl ist begeistert von München: „Die Altstadt ist schön, aber wie kann man sie verbessern?“ Er zieht Parallelen zu anderen Städten, betont aber gleichzeitig, dass es individuelle Lösungen für jede Stadt geben müsse.

Bürger-Beteiligungen sollen der Stadt helfen

Da kann auch die Bürgerinitiative (BI) Altstadt/Tal mitgehen. „Wir haben in den letzten drei Jahren schon viel bearbeitet“, sagt Margarethe Stadlbauer, Sprecherin der BI. „Wir fordern die Stadt und das beratende Planungsbüro Gehl auf, Fragen wie Anliegerparkplätze oder Sperrzonen konkret mit uns zu beraten und nicht ausschließlich theoretisch unter Experten auszuhandeln.“

Bürger konnten in einem Bürger-Dialog erste Anliegen und Vorschläge vorbringen.
Bürger konnten in einem Bürger-Dialog erste Anliegen und Vorschläge vorbringen. © privat

Bei den anwesenden Anwohnern waren diese Themen ebenfalls zen­tral. Sie konnten ihre Anliegen und Vorschläge auf Pinnwände heften und verschiedene Problempunkte benennen. Eine weitere Workshop-Aufgabe war, sich eine Person vorzustellen, die von einem Ort zum anderen kommen muss. So sollten spezielle Bedürfnisse, beispielsweise von Menschen mit Behinderungen im ÖPNV, beleuchtet werden. Die Veranstaltung bildete den Auftakt für weitere Bürger-Beteiligungen. Demnächst soll eine „Resonanzgruppe“ installiert werden, die sich aus repräsentativ ausgewählten Bürgern zusammensetzt und während des Prozesses mehrmals zusammenkommt.

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