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Das wird neu in der Münchner Mitte – BA-Chefs exklusiv in Hallo

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In der Münchner Mitte stehen 2021 zahlreiche Bauprojekte an.
In der Münchner Mitte stehen 2021 zahlreiche Bauprojekte an. © kf

Bau, Verkehr, Kultur, Umwelt: Was das neue Jahr für die Münchner aus der Altstadt, dem Lehel, der Maxvorstadt, Schwabing-West und Schwabing-Freimann bringt

Münchner Mitte - In der Münchner Innenstadt geht es 2021 weiter Richtung autofreie Altstadt. Rund 29 öffentliche Stellplätze sollen im Tal neu verteilt werden. „Statt Parkplätzen könnten größere Lieferzonen, Radstellplätze, Bäume, Pflanzenkübel oder sogar Sitzmöglichkeiten entstehen“, so BA-Chefin Andrea Stadler-Bachmaier. Derzeit erarbeitet das Planungsreferat hierfür ein Konzept, bei dem auch Bürger beteiligt werden.

Andrea Stadler-Bachmaier (Grüne) ist die Vorsitzende im BA Altstadt-Lehel.
Andrea Stadler-Bachmaier (Grüne) ist die Vorsitzende im BA Altstadt-Lehel. © privat

Altstadt/Lehel: Tiefgarage am Thomas-Wimmer-Ring - Stellplätze für 250 Euro

Aber auch die neue Tiefgarage am Thomas-Wimmer-Ring sieht die Grünen-Politikerin als einen „entscheidenden Baustein, der wichtig für die Umplanung des Tals ist.“ Denn dort könne man die Autos schon frühzeitig ableiten. Die Langzeitbaustelle erreicht gleich im Frühjahr einen Meilenstein. „Wir gehen im März in Betrieb“, bestätigt Fabian Bauer, Sprecher des Eigentümers Wöhr + Bauer. Für satte 250 Euro im Monat können Anwohner die Parkplätze mieten. Insgesamt 520 Stellplätze bietet die neue, unterirdische Parkgarage – ebenso viele, wie es derzeit noch in unmittelbarer Nähe im Parkhaus an der Hildegardstraße gibt. Dieses wird schließen, sobald „Tom“ öffnet. Dann folgt Abriss und Bau des Neubaukomplexes „Hilde“. Dahinter verstecken sich zwei Gebäude, die eine Erweiterung des Luxushotels „The Mandarin Oriental“, Wohnungen, Büros, Einzelhandel sowie Gastronomie vereinen sollen.

Im März öffnet die neue Tiefgarage am Thomas-Wimmer-Ring. 250 Euro pro Monat kostet ein Stellplatz.
Im März öffnet die neue Tiefgarage am Thomas-Wimmer-Ring. 250 Euro pro Monat kostet ein Stellplatz. © kf

Hallo-Viertelvorschau: Das tut sich heuer in der Altstadt und im Lehel

Vor allem an konsumfreien Flächen mangele es derzeit in der Altstadt. Das könnte sich aber beispielsweise in der Sendlinger Straße ändern. Im Bereich um den Trinkbrunnen sowie am Sendlinger-Tor-Platz sieht der BA Potenzial. „Wir wollen schauen, wie wir die Plätze alternativ belegen können“, so die Vorsitzende. Mehr Grün, Sitzgelegenheiten oder eine Schachfläche seien möglich. Dazu ist ein Bürgerworkshop geplant. „Gerade die Pandemie hat gezeigt, dass es in der Altstadt kaum Flächen gibt, wo man einfach sitzen oder sich aufhalten kann.“ Vor allem Kinder und Jugendliche habe das schwer getroffen. „Sie wurden immer wieder verdrängt – beispielsweise vom Sankt-Anna- oder vom Thierschplatz.“ Die Mutter dreier Kinder bedauert das sehr. Sie weiß: „Sie haben auch Bedürfnisse!“ Aus diesem Grund bemühe sie sich, dass 2021 eine Kinder- und Jugendversammlung stattfinden kann. Analog zur Bürgerversammlung können dort die Jüngsten ihre Anträge stellen und darüber abstimmen.

Maxvorstadt: Das ist 2021 im Viertel geplant - BA-Chefin Svenja Jarchow-Pongratz berichtet

Mehr Aufenthaltsqualität gibt es heuer rund um das Siegestor zu genießen.
Mehr Aufenthaltsqualität gibt es heuer rund um das Siegestor zu genießen. © kf

In der Maxvorstadt freut sich BA-Chefin Jarchow-Pongratz in diesem Jahr ganz besonders auf die neugestalteten Flächen rund um das Siegestor. „Aktuell sieht es zwar noch kahl aus, aber das wird eine richtig tolle Aufenthaltsfläche“, schwärmt die Grünen-Politikerin. 2021 wird das erste Jahr, in dem die Maxvorstädter den neuen Bereich voll und ganz nutzen können. Die Rosen sind inzwischen gepflanzt, die Rundbänke angebracht – muss also nur noch das Frühjahr kommen.

Langzeitbaustelle Altstadtringtunnel: Sanierung bald zu Ende 

Die Langzeitbaustelle am Altstadtringtunnel erreicht heuer einen Meilenstein: Bis Ende des Jahres werden der Rohbau der Mittelwände und die Instandsetzungsarbeiten im Tunnel abgeschlossen sein. Danach startet die Oberflächengestaltung.

Die Sanierung des Altstadtringtunnels wird noch in diesem Jahr abgeschlossen.
Die Sanierung des Altstadtringtunnels wird noch in diesem Jahr abgeschlossen. © kf

Das Thema Augustenstraße beschäftigt die Lokalpolitiker schon geraume Zeit. Seit Jahren fordert der BA dort eine Umgestaltung. Heuer könnte es endlich so weit sein: Verschiedene Varianten würden derzeit geprüft, bestätigt Ingo Trömer vom Planungsreferat. Mitte 2021 soll der Stadtrat darüber abstimmen, wie dort künftig der Straßenraum aufgeteilt wird. BA-Chefin Jarchow-Pongratz: „Ich kann mir auch gut vorstellen, dass man dort die Bürger beteiligt und einen gemeinsamen Prozess startet.“

Maxvorstadt: Bald kommen Radwege im Kunstareal

Was die BA-Chefin hingegen immer noch bedauert, ist die Tatsache, dass die Pop-Up-Radwege an der Theresien- und Gabelsbergerstraße zum Winter zurückgebaut wurden. Lange müssen die Maxvorstädter Radfahrer jedoch nicht mehr ohne eigene Spur durch das Kunstareal rollen. Ab April sollen dort Radwege dauerhaft markiert werden, bestätigt das Planungsreferat. Eine bauliche Anpassung werde sich allerdings im Frühjahr noch nicht realisieren lassen.

BA-Chefin Svenja Jarchow-Pongratz
Svenja Jarchow-Pongratz (Grüne) ist die Vorsitzende im Bezirksausschuss der Maxvorstadt. © kf

München: IAA kommt im Herbst in die Maxvorstadt - BA-Chefin sieht das kritisch

Veranstaltungen stehen 2021 hingegen weiterhin unter großem Corona-Vorbehalt. Geplant ist es jedoch, dass die Maxvorstadt im Herbst teil eines großen Events wird: der IAA. Die internationale Automobil-Ausstellung soll vom 7. bis 12. September neu in das Viertel kommen, indem Plätze wie der Odeonsplatz bespielt werden. Die Grünen-Politikerin sieht das jedoch sehr kritisch und betont: „Wir werden darauf achten, dass dabei das Gesamtthema Mobilität im Vordergrund steht.“ Welche Unternehmen dort ausstellen, stehe derzeit noch nicht fest.

Schwabing-West: Das Viertel weiter verdichten

Am Elisabethplatz wird aktuell die Baugrube ausgehoben. 
Am Elisabethplatz wird aktuell die Baugrube ausgehoben.  © kf

In Münchens dichtbesiedeltstem Stadtviertel stehen 2021 zahlreiche Bauprojekte an. Neben der Langzeitbaustelle am Elisabethmarkt (siehe Infobox) tut sich auch andernorts einiges im Viertel. „Im Frühjahr soll das ehemalige Karstadt-Gebäude am Nordbad abgerissen werden“, so BA-Chefin Gesa Tiedemann (Grüne). Dass der Karstadt weg ist, bedauert sie. „Um das Gebäude ist es aber nicht schade.“ Geplant ist ein neues Gebäude inklusive Nahversorger, Drogeriemarkt, Büros und Tiefgarage. „Wir hätten uns Wohnungen gewünscht, aber dafür sehe ich schwarz“, so Tiedemann. Baubeginn sei bereits für Herbst angesetzt.

Elisabethmarkt: Rohbau der Standl bis Ende 2021

Die Stadt saniert aktuell den Markt am Elisabethplatz, südlich davon baut die Stadtsparkasse ein Wohn- und Bürokomplex. Noch bis April dauert der Aushub der Baugrube, im Mai wird dann unter beiden Bauvorhaben eine Druckleitung für die Grundwasserversorgung installiert, so Sebastian Sippel, Pressereferent der Stadtsparkasse München auf Hallo-Nachfrage. „Bis Jahresende ist der Rohbau der beiden Untergeschosse geplant – man wird also noch nicht viel Bau-Substanz nach oben‘ sehen.“ Bei der benachbarten Markt-Sanierung hingegen soll bereits „bis Ende 2021 der Rohbau der Standl fertig sein“, so das Kommunalreferat.

Nur knapp 500 Meter in östlicher Richtung ist das nächste Großprojekt geplant. „Das Hotel Vitalis sowie das Gebäude am Theo-Prosl-Weg 11-13 soll abgerissen werden“, berichtet die BA-Chefin. Ein genehmigter Vorbescheid zum Neubau einer Wohnanlage liegt bereits vor. Geplant seien Eigentums- und Mietwohnungen.

Mobilität in Schwabing-West: Bald eine Radbrücke über die Schwere-Reiter-Straße?

Beim Thema Mobilität liegt der Fokus der Grünen-Politikerin vor allem auf dem Radl. Ihr schwebt dabei die Vision der lang diskutierten Radbrücke über die Schwere-Reiter-Straße vor. Hierfür läuft bereits eine Machbarkeitsstudie, wie Ingo Trömer, Sprecher des Planungsreferats, auf Hallo-Nachfrage mitteilt. Im Laufe des Jahres rechne man mit den Ergebnissen, die dann dem Stadtrat und den Bezirks­ausschüssen vorgestellt werden. Dann wird auch über das weitere Vorgehen entschieden.

BA-Chefin Gesa Tiedemann
Der BA Schwabing-West wird von Gesa Tiedemann (Grüne) geleitet.  © privat

Wegen der Corona-Pandemie und des Abrisses am Elisabethmarkt konnte 2020 das traditionelle Kino am Elisabethmarkt nicht stattfinden. „Wir hoffen, dass wir 2021 vielleicht einen neuen Platz dafür finden können“, so Tiedemann.

Schwabing-Freimann: Bald gibt‘s neue Plätze im Bezirk

Trotz Corona steht auch das Leben in Schwabing-Freimann nicht still. Zum Jahresbeginn berichtet BA-Chef Patric Wolf (CSU), wo der Verkehr in diesem Jahr ruhiger wird, wie er dazu steht, dass Amazon im Bezirk einen neuen Standort baut und was ihm heuer besonders am Herzen liegt.

Der neue Artur-Kutscher-Platz wird heuer fertig.
Der neue Artur-Kutscher-Platz wird heuer fertig. © kf

Lange wurde gefordert, dass er umgestaltet wird, immer wieder war er Thema im BA – 2021 soll endlich der neue Artur-Kutscher-Platz fertig werden. Im Frühjahr soll der zentrale Platzbereich mit Sitzblöcken und der wassergebundenen Decke hergestellt werden, Pflasterarbeiten stattfinden und die Bäume und Sträucher gepflanzt werden, so das Baureferat auf Hallo-Nachfrage. Wolf: „Der Platz war davor gar nicht gestaltet, es gab keine Aufenthaltsqualität.“ Wenn die restlichen Arbeiten dann voraussichtlich im zweiten Quartal abgeschlossen sind, „wird das eine schöne Sache“, freut sich der BA-Chef.

Schwabing-Freimann: In der Parkstadt soll es ruhiger werden

Für Bewohner der Parkstadt soll es 2021 hingegen ruhiger werden. Deren Forderung, den Schleichverkehr aus dem Quartier zu verbannen, wird erfüllt. Und zwar durch einen „Stöpsel“ an der Herbert-Bayer-Straße, wie Wolf berichtet. Die Straße wird durch eine Barriere für Autofahrer gesperrt. Es soll verhindert werden, dass der Verkehr entlang der Bewohnerstraßen Lyonel-Feininger-, Marianne-Brandt-, Herbert-Bayer- und Wilhelm-Wagenfeld-Straße verläuft.

BA-Chef Patric Wolf 
BA-Chef Patric Wolf  © Privat

Neu in der Parkstadt wird 2021 auch der Bau des neuen Amazon-Gebäudes an der Anni-Albers-Straße sein. „Im Mai beginnen die Erdbauarbeiten“, erklärt Wolf. Bis 2024 soll gebaut werden. Eigentlich waren dort Wohnungen geplant, nach langem Hin und Her mit der Stadt hatte der Investor 2019 jedoch frustriert entschieden, stattdessen Büros zu bauen. „Mir wären Wohnungen auch lieber gewesen, aber ich verstehe den Investor“, so Wolf.

Schwabing: Neuer Vorplatz für Sankt Ursula

Gemeinsam mit dem BA Schwabing-West wolle man 2021 außerdem einen neuen Vorplatz der Sankt-Ursula-Kirche planen. „Es gibt definitiv Raum für Verbesserung. Wir möchten dort mehr Aufenthaltsqualität schaffen“, so Wolf. „Hier stehen wir aber noch ganz am Anfang.“ Zunächst soll es eine Arbeitsgruppe geben, in der zusammen mit der katholischen Gemeinde überlegt werde, was dort passt.

Gemeinsam mit dem benachbarten Bezirksausschuss soll der Vorplatz der Sankt-Ursula-Kirche neu gestaltet werden.
Gemeinsam mit dem benachbarten Bezirksausschuss soll der Vorplatz der Sankt-Ursula-Kirche neu gestaltet werden. © kf

Eigentlich sollte die Motorworld an der Lilienthalallee 35 schon im Herbst 2020 eröffnen, wegen der Pandemie wurde nichts daraus. „Wenn es Corona erlaubt, findet in diesem Jahr eine große Einweihung statt“, so Wolf. „Ich freue mich schon darauf.“ Geplant sind Restaurants, Eventflächen, Themenhotels. Außerdem gibt es zahlreiche Oldtimer zu bestaunen. „Das wird sicher ein Highlight!“

Neue Heimat für Eki - dafür brennt der Schwabinger BA-Chef

Wolfs Herzensprojekt ist aber die Suche nach neuen Räumlichkeiten für den Kindergarten Eki. Der muss aus seinem Heim an der Osterwaldstraße weichen. Der BA-Chef hofft, dass Eki künftig im Sportzentrum, nur wenige Häuser weiter, unterkommt. „Das wird aktuell geprüft.“

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