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Bus oder Tram? Planungen für Nordtangente im Englischen Garten konkretisiert – BA will Sondersitzung

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Neben den Tramschienen sollen Radwege durch den Englischen Garten führen.
Neben den Tramschienen sollen Radwege durch den Englischen Garten führen. © Grafik: MVG

Bei einer Diskussion im Bezirksausschuss konnten Fragen und Zweifel beantwortet und Pläne konkretisiert werden. Was vorgesehen ist für die Nordtangente:

Altstadt-Lehel ‒ Wo passen mehr Leute rein, in einen Bus oder eine Tram? Diese und weitere Fragen diskutierten Vertreter des Bezirksausschusses Altstadt-Lehel (BA 1) in ihrer jüngsten Sitzung mit dem Projektleiter für die Tram-Nordtangente, Kajetan Winzer. „Mit der Tram schaffen wir 18 000 Nutzer pro Tag“, meinte Winzer und wies auf die steigenden Fahrgastzahlen hin. „In eine Tram passen über 100 Leute, in einen Bus nur 60 bis 70.“

Bernhard Wittek
Bernhard Wittek © privat

Bernhard Wittek (CSU), der eine Bus-Linie im Englischen Garten bevorzugt, entgegnete, dass laut MVG die neuen Elektro-Gelenkbusse ebenfalls 100 Menschen befördern könnten.

Sicherheit für Radler und Fußgänger

Winzer wies darauf hin, dass drei- und vierteilige Trambahnen, die vor allem in der Rushhour durch den Englischen Garten fahren sollen, Kapazitäten von über 200 Leuten haben. Wittek gab sich damit nicht zufrieden und bemängelte auch die nötigen Baumfällungen: „Ich hab damit ein wenig Bauchschmerzen.“ Für die 800 Meter lange Schneise durch den Englischen Garten müssen 19 Bäume gefällt werden, denn die Trasse soll breiter werden als die jetzt dort verlaufende Bus- und Fahrradstraße.

Fußgänger sollen künftig auf der Strecke lediglich die Trasse queren. Sicherheitsbedenken für Fußgänger bei der Querung und für Radfahrer durch die Schienen wurden laut.

Winzer konnte diese aber teilweise mit einem Verweis auf Ampelschaltungen entkräften: „Ein zusätzlicher beleuchteter Gehweg wird parallel zur Trambahn angelegt und mit insektenfreundlichen Lichtquellen versehen.“ Da die Tram durch den Englischen Garten mit Akkubetrieb fahre, sei sie zudem relativ leise und blase im Gegensatz zu herkömmlichen Bussen keine Abgase in die Luft.

Fahrt frei bereits 2028?

Hans-Gerd Angerle vom Seniorenbeirat erkundigte sich nach barrierefreien Einstiegsmöglichkeiten für Rollstuhl- und Rollatoren-Nutzer. Die werde es laut Projektleiter Winzer „vorne beim Fahrer geben“. Winzer versprach auch, die Einwände des BA 1, die in einer zusätzlichen Sondersitzung diskutiert werden und die des BA Schwabing-Freimann, die zum Redaktionsschluss dieser Hallo-Ausgabe noch nicht vorlagen, in die Planungen mit aufzunehmen.

Im zweiten Halbjahr 2028 könnte die Tram-Nordtangente bereits fertig sein und dann Neuhausen über Schwabing mit Bogenhausen verbinden. Gleichzeitig gibt es dadurch neue Verbindungen vom Münchner Norden ins Zentrum und einen Anschluss an die Flughafen-S-Bahn in Johanneskirchen. Nach jetzigem Stand wird das Projekt mit Kosten von etwa 160 Millionen Euro veranschlagt.

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