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Sommerstraße wird zur Partyzone: Anwohner klagen über nächtliche Ruhestörungen in München

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Von: Ursula Löschau

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Trügerische Ruhe: Tagsüber ist die Sommerstraße auf der Südlichen Auffahrtsallee ein Rückzugsort – abends dann Partyzone.
Trügerische Ruhe: Tagsüber ist die Sommerstraße auf der Südlichen Auffahrtsallee ein Rückzugsort – abends dann Partyzone. © ul

Anwohner der Südlichen Auffahrtsallee ärgern sich über Partylärm in der Nacht. Sie wünschen sich mehr polizeiliche Präsenz. Was die Polizei dazu sagt.

Nymphenburg - In einer lauen Nacht ist im Umfeld der Sommerstraße auf der Südlichen Auffahrtsallee an Schlaf kaum noch zu denken.

„Ab 21 Uhr gibt’s Party nonstop mit lauter Clubmusik aus großen Boxen“, berichtete eine Anwohnerin jetzt dem Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg. Die letzten Partygäste gingen manchmal erst um 4 oder 5 Uhr morgens. „Man meint, man wohnt neben einem Open-Air-Festivalgelände“, so die Nymphenburgerin.

In ihrer Not rufen sie und Nachbarn bereits regelmäßig die Polizei und würden sich wünschen, dass Streifen routinemäßig mehr Präsenz vor Ort zeigen.

Das konnte Johann Zinkl von der Neuhauser Polizeiinspektion während der BA-Sitzung nicht in Aussicht stellen. „Mit polizeilichen Mitteln allein ist das nicht zu schaffen. Kaum ist der Platz geräumt und wir ziehen ab, kommen die Leute wieder. Außerdem haben wir an schönen Sommerabenden noch mehr Plätze im Stadtbezirk zu betreuen, an denen sich Menschen treffen.“

Anwohner wünschen sich mehr Polizeiaufgbot

Zumal Polizei und das Allparteiliche Konfliktmanagement Akim bereits regelmäßig in der Sommerstraße und an der angrenzenden Gerner Brücke, die seit Jahren als Partytreff gilt, vor Ort seien. Nach Angaben eines Polizeisprechers wurden wegen „Feierlichkeiten“ im Bereich der Gerner Brücke von Jahresbeginn bis zum 1. Juli 40 Einsätze registriert.

„Darüber hinaus finden dort mehrfach täglich präventive Streifengänge durch polizeiliche Einsatzkräfte sowie die örtliche Sicherheitswacht statt“, so der Sprecher.

Aus Sicht der Anwohner reicht das nicht. Seit die Auffahrtsallee zwischen der Nymphenburger und Waisenhausstraße am 11. Juni für den Verkehr gesperrt wurde, habe die nächtliche Lärmbelästigung massiv zugenommen.

„Die Sommerstraße sollte die Situation an der Gerner Brücke entzerren. Doch das Gegenteil ist der Fall. Jetzt kommen noch viel mehr Jugendliche als vorher“, so ein weiterer Anwohner.

Mehr Plätze - weniger Konflikte

Der BA will sich nun bei einem Ortstermin mit Polizei, Akim und Bürgern informieren. „Wir wollen die Sommerstraße nicht ganz aufgeben. Tagsüber werden ja viele schöne Erfahrungen gemacht“, merkte Viertel-Chefin Anna Hanusch (Grüne) an. Um die Lage zu entspannen, setzt sie vor allem auf die Suche nach weiteren Treffpunkt-Angeboten für Jugendliche.

Mehr Plätze – weniger Konflikte, so lautet auch die Devise der Stadt: „Nach den langen Kontaktbeschränkungen wegen Corona wird der öffentliche Raum jetzt stark genutzt.

Allein mit Verboten kommt man hier nicht zum Ziel“, so KVR-Sprecher Johannes Mayer. Daher gebe es Sommerstraßen, Stadtterrassen, Open-Air-Kinos und „Sommer in der Stadt“.

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