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Viertelpolitik rätselt über Mariahilfplatz: was er einbringt, was er kostet und warum er dem Referat für Wirtschaft untersteht

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Jörg Spengler und andere wünschen sich mehr Grün am Mariahilfplatz.
Jörg Spengler und andere wünschen sich mehr Grün am Mariahilfplatz. © Götzfired

Der Mariahilfplatz wird derzeit auf verschiedenste Weisen genutzt. Nun will der zuständige BA einige Veränderungen für den Platz anpacken:

Untere Au ‒ Drei Dulten im Jahr. Ein Bauernmarkt pro Woche. Und ein Parkplatz auf der Südseite. So wird der Mariahilfplatz derzeit bespielt. Doch die Mitglieder des BA Au-Haidhausen haben mehr und anderes vor. Nach einem SPD-Antrag auf ein Ende des Pachtvertrags für die Parkfläche stellen nun die Grünen Fragen zur Bewirtschaftung des Platzes. So wollen sie etwa erfahren, wie das Referat für Arbeit und Wirtschaft (RAW) zum Hausherren des Areals wurde.

Rätsel um Mariahilfplatz: BA wünscht Veränderungen

„Wir würden den Ort gerne etwas verändern“, erklärt der BA-Vorsitzende Jörg Spengler (Grüne). Über das Programm „Bürgerinnen und Bürger gestalten ihre Stadt“ habe der BA Fördermittel in Höhe von 10 000 Euro bekommen. Das Geld soll für den Platz eingesetzt werden. „Um etwas ändern zu können, brauchen wir jedoch einen Kompromiss mit der Dult und mit dem RAW.“ So sollen auf dem Platz Spiel- und Sportgeräte aufgestellt werden, außerdem liebäugeln viele mit mehr Begrünung.

Jörg Spengler
Jörg Spengler © privat

„Schon aus Klimagründen sollten wir Teile der Asphaltflächen auflockern“, sagt Spengler. Als Anknüpfungspunkt für Neuerungen sollen dem BA dabei die Ergebnisse der Einwohnerversammlung in der Mariahilfkirche vom April 2021 dienen. Ein weiterer Ideenworkshop mit Bürgern ist für Herbst geplant. Das Problem für die Änderungswilligen: Wegen der Dulten und des Parkplatzes sind weite Teile des Platzes asphaltiert und Entsiegelungen kaum möglich.

Rätsel um Mariahilfplatz: Wirtschaftsreferat als Herr über Platz

Zunächst einmal will der BA nun wissen, wie das RAW überhaupt zum Hausherrn des Areals wurde. Außerdem soll es auf BA-Wunsch sämtliche Einnahmen und Ausgaben aufschlüsseln, welche die Stadt durch den Mariahilfplatz erzielt. So könne sich der BA einen Überblick verschaffen, an welcher Stelle kompensiert werden müsste, sollte durch Begrünung ein Teil der Teerfläche und somit der Einnahmen wegfallen. „Wir wollen die Dulten nicht in ihrer Grundexistenz bedrohen. Sie sollen nur zukunftsfähiger werden“, beteuert Spengler.

RAW-Sprecher Stefan Dohl erklärt gegenüber Hallo, dass der Platz aus steuerlichen Gründen einst vom Baureferat ans RAW übertragen worden sei. Dies diene der „Vermeidung einer verdeckten Gewinnausschüttung, da die Fläche Grundlage für wirtschaftliches Handeln“, sprich die Dulten, sei. Eine ähnliche Regelung gelte natürlich für die Theresienwiese als Schauplatz des Oktoberfests.

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