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Hochhaus-Studie, Stadtentwicklungsplan 2040, Parkmeilen und Co. ‒ München stellt die Weichen für die Zukunft

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Arne Lorz (v.li.), OB Dieter Reiter und Stadtbaurätin Elisabeth Merk bei der Vorstellung des Stadtentwicklungsplans 2040.
Arne Lorz (v.li.), OB Dieter Reiter und Stadtbaurätin Elisabeth Merk bei der Vorstellung des Stadtentwicklungsplans 2040. © Michael Nagy

2022 wird für Projekte wie die Hochhaus-Studie am Paketpost-Areal ein echtes Schlüsseljahr. Welche Bauvorhaben dieses Jahr sonst noch in München entwickelt werden...

Wie wird sich die Stadt in den kommenden Jahren verändern? Wie kann das zu erwartende Wachstum sinnvoll erfolgen? Diesen Fragen widmet sich das Referat für Stadtplanung und Bauordnung auch 2022. Dabei will man ein besonderes Augenmerk auf Bürgerbeteiligung legen.

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Bauvorhaben in München: Stadtentwicklungsplan 2040 gestartet

Ein Beispiel ist der Entwurf zum Stadtentwicklungsplan 2040. Dieser befasst sich mit der Frage, wie München in 20 Jahren aussehen soll. „Im November ist die Öffentlichkeitsbeteiligung gestartet“, sagt Arne Lorz, Leiter der Stadtentwicklungsplanung im Referat. Diese enthalte mehrere Bausteine, wie einen Rat aus 120 zufällig ausgewählten Bürgern, die von Experten unterstützt den Entwurf diskutieren.

Dabei geht es etwa um Fragen zu Mobilität und Wohnungsbau. Der Bürgerrat werde bis Juli vier Mal tagen. Weiter gebe es einen zweiteiligen Online-Dialog. Unter www.muenchen-mitdenken.de können Interessierte Anregungen und Ergänzungen zu den sechs Handlungsfeldern des Plans geben.

Die erste Phase ist bereits abgeschlossen, die zweite soll im März starten. Im Mai werde es zudem eine Jugendwerkstatt zu wichtigen Themen für Heranwachsende geben. Im Juli gebe es noch eine Konferenz der Stadtmacher. „Am Ende wird der Entwurf überarbeitet und dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt“, erklärt Lorz.

Bauvorhaben in München: Hochhaus-Studie im ersten Halbjahr 2022 den Stadtrat vorgestellt

Auch die Hochhaus-Studie wird fortgeschrieben. Derzeit verbessere das Architektenbüro „03 Architekten“ den Entwurf. Noch im ersten Halbjahr 2022 soll dieser dem Stadtrat vorgestellt werden, kündigt Lorz an. Ein Vorhaben, das mit der Studie stark in Verbindung steht, sind die geplanten Türme am Paketpost-Areal.

Die Hochhaus-Studie fürs Paketpost-Areal wird 2022 weiterentwickelt.
Die Hochhaus-Studie fürs Paketpost-Areal wird 2022 weiterentwickelt. © Visualisierung: Herzog/de Meuron

„Derzeit überarbeiten Gutachter und das nexus Institut das Bürgergutachten. Anfang 2022 soll dieses dann an OB Reiter übergeben werden“, erklärt Michael Hardi, Leiter der Stadtplanung im Referat. Anschließend folgt die politische Diskussion.

Bauvorhaben in München: Parkmeilen-Projekte machen Fortschritte

Auch die Entwicklung der Parkmeilen schreitet 2022 weiter voran. Zwei Bereiche stehen dabei im Vordergrund: der Feldmochinger Anger, bei dem die Öffentlichkeitsbeteiligung bereits läuft und 2022 ein Masterplan vom Stadtrat beschlossen werden soll. Und Neuperlach-Trudering, wo ein gemeinsamer Spaziergang mit Bürgern im kommenden Frühjahr geplant ist.

Der Plan für die Parkmeile am Feldmochinger Anger wird ebenfalls 2022 weiterentwickelt.
Der Plan für die Parkmeile am Feldmochinger Anger wird ebenfalls 2022 weiterentwickelt. © Benedikt Strobach

Bauvorhaben in München: Einzelhandel im Wandel: Karstadt

Durch die Corona-Pandemie und die generelle Zunahme des Online-Handels verändert sich das Bild von Einkaufsstraßen und Kaufhäusern. Diesen Wandel steuere die Stadt laut Planungsreferat durch ein sogenanntes Zentrenkonzept. Beispiele bieten die Karstadt-Areale am Nordbad und an der Schützenstraße.

Ersteres wurde bereits abgerissen und soll durch eine Mischung aus Einzelhandel, Büros, Gastronomie und sozialer Infrastruktur ersetzt werden. Bis 2024/25 könnte der Neubau fertig werden. An der Schützenstraße soll das Areal neu gegliedert und ergänzt werden. Der Ideenwettbewerb dazu wird im Februar entschieden.

Bauvorhaben in München: Olympiapark als UNESCO-Weltkulturerbe

Wiepke van Aaken ist im Planungsreferat für die Bewerbung des Olympiaparks zur Aufnahme in die UNESCO-Weltkulturerbe-Liste verantwortlich. Für sie ist die Park­landschaft mit dem ikonischen Zeltdach ein „Ort von ungeheurer Innovationsleistung“. Seit Ende September befinde sich die Bewerbung nun in den Händen des Bundes, nachdem sie auf der Kultusministerkonferenz zu den möglichen Vorschlägen aufgenommen wurde.

Der Olympiapark in München.
Die Stadt kämpft darum, den Olympiapark in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes zu bringen. © Inga Kjer/dpa

Heuer könnte es weitergehen: „Die internationale Expertenkommission der Kultusministerkonferenz evaluiert die Bewerbungen für die deutsche Vorschlagsliste Ende 2022 oder Anfang 2023. Sollte der Olympia­park bestehen, werden wir im Herbst 2023 auf der Liste mit den zehn deutschen Vorschlägen platziert“, sagt van Aaken. Ab 2025 könnte die Liste dann bei der UNESCO eingereicht werden.

Sie rechnet dem Olympia­park Chancen aus: „Stätten aus dem 20. Jahrhundert sind in der Liste unterrepräsentiert. Wir könnten eine Lücke füllen.“

Bauvorhaben in München: Holzbau-Offensive & Fokus auf Klima

Als „Leckerbissen“ bezeichnet Ulrike Klar, Leiterin der Abteilung Stadtsanierung und Wohnungsbau im Planungsreferat, das Zuschussprogramm „Holzwohnungsbau in München“. Dieses wurde bereits im Dezember beschlossen. Es soll die Verwendung von Holz beim Bau von Wohngebäuden fördern.

„Es umfasst 60 Millionen Euro und soll ab Januar 2022 bis Ende 2027 zur Verfügung stehen“, sagt Klar. Vorbild sei die „Ökologische Mustersiedlung“ im Prinz-Eugen-Park. Dort habe sich Holz als guter und vielseitig einsetzbarer Baustoff bewiesen. Rund 13 000 Tonnen CO2 werden dort gespeichert.

An der „Ökologischen Mustersiedlung“ im Prinz-Eugen-Park soll sich für zukünftige Holzbauten orientiert werden.
An der „Ökologischen Mustersiedlung“ im Prinz-Eugen-Park soll sich für zukünftige Holzbauten orientiert werden. © Stefan Müller-Naumann/GWG

„Gefördert wird die im Gebäude verbaute Masse an Holz in Kilogramm“, erklärt Klar. Dafür habe man eine eigene Einheit erfunden: „nawaros“ – was für nachwachsende Rohstoffe steht. Ab 50 Kilogramm pro Quadratmeter Wohnfläche ist man förderfähig. „Je höher der Wert, desto eher erhält man den Zuschlag“, verrät Klar.

Bereits heute errichten die städtischen Wohnungsbaugesellschaften GWG und Gewofag Wohngebäude in Holzbauweise. Weitere Projekte sind etwa im Kreativquartier, an der Hochmuttinger Straße oder in Freiham geplant.

Bauvorhaben in München: Klimaverträglichkeit als Ziel

Allgemein möchte man künftig mehr für Klimaverträglichkeit tun, betont Michael Hardi, Leiter der Stadtplanung im Referat. „Wir haben einen eigenen Klimafahrplan beschlossen.“ Dieser werde sich auf künftige Bebauungspläne auswirken:

„Künftig soll jedes Vorhaben eine eigene Charta präsentieren – wie beim Eggarten“, sagt Hardi. Diese soll Themen wie Kaltluftzufuhr, Artenschutz und Konzepte für Energie oder Mobilität umfassen.

Auch die Umsetzung des „Schwammstadt“-Prinzips laufe bereits. Dieses hat einen am natürlichen Wasserkreislauf orientierten Umgang mit Regenwasser zum Ziel. Bäume und Grünflächen spielen dabei eine zentrale Rolle. „Maßnahmen sind etwa die Einrichtung von Regenrückhalte-, Versickerungs- und Verdunstungsflächen, der Einsatz von wasserdurchlässigen Belägen sowie Dachbegrünungen“, sagt Hardi.

Einzelne Vorhaben

Satzungsbeschlüsse 2022: Truderinger Straße, Appenzeller Straße, Pappenheimstraße, Hoffmann-Höfe.

Hier wird dann jeweils Baurecht geschaffen.

Billigungsbeschlüsse 2022: Otto-Hahn-Ring (Satzung 2023), Kirschgelände (Satzung 2023), Orleanshöfe (Satzung 2023), Lerchenauer Feld

Damit beginnt die letzte öffentliche Auslegung.

Laufende Wettbewerbe: 5. Bauabschnitt Riem (Preisgericht im 3. Quartal), Botanikum Moosach (Preisgericht am 29. April)

Gewinnerentwürfe der Vorhaben werden vorgestellt.

Weitere Wettbewerbe: BR-Gelände, Dreilingsweg ,BMW-Werk, Freiham WA19, Klinikum Großhadern, Tucherpark, Siedlung Ludwigsfeld

(Gegeben, der Eckdatenbeschluss wird gefasst)

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