Verzögerungen bei Konzertsaal im Werksviertel durch Krieg in der Ukraine und Corona-Krise

Der Bau des Münchner Konzertsaals im Werksviertel durch den Freistaat Bayern wird sich voraussichtlich verzögern. Blume und Habenschaden zu den aktuellen Plänen
Der bayerische Kunstminister Markus Blume (CSU) deutet Verzögerungen beim Bau des lange geplanten Münchner Konzertsaals an. „Die Planungen laufen unvermindert weiter, klar ist aber auch: Es geht nicht alles auf einmal. Wir werden insgesamt priorisieren, über Zeitachsen reden müssen. Bestehendes erhalten und gleichzeitig neue Akzente setzen“, sagte er dem Münchner Merkur. Ein Baubeginn im Jahr 2025 erscheine ihm „angesichts der aktuellen Weltlage ambitioniert“.
Blume betonte: „Die Belastungen durch die Corona-Krise schlagen nach wie vor durch - und die Folgen des Kriegs gegen die Ukraine sind noch gar nicht abschätzbar. Wir müssen uns ehrlich machen.“ Der Minister schlug vor, die Zeit und brachliegende Flächen zu nutzen, „um neue Wege zu gehen“. „Pop-up-Theater und Pop-up-Konzertsäle, das wäre doch was.“

Gasteig-Aufsichtsratschefin Katrin Habenschaden äußert sich zu geplanten Verzögerungen
Der Freistaat Bayern plant das Konzerthaus im Münchner Werksviertel für das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BRSO). Anfangs war von bis zu 400 Millionen Euro Kosten die Rede, mittlerweile standen aber schon Größenordnungen bis zu einer Milliarde Euro im Raum.
„Dem Konzertsaal im Werksviertel droht ein Sterben auf Raten mit Finale vermutlich nach der Landtagswahl im Herbst 2023“, kommentierte Münchens zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne). „Die Corona-Pandemie hat die staatlichen Haushalte schwer belastet, die Folgen des russischen Krieges in Europa werden die finanziellen Spielräume weiter einschränken. In dieser Situation ist es notwendig, zu priorisieren und auch schmerzhafte Entscheidungen zu treffen.“ Zumal der Gasteig aufwendig saniert werde und mit der Philharmonie und der neuen Isarphilharmonie zwei Konzertsäle von höchster Güte zur Verfügung stünden.
dpa/lby
Quelle: www.hallo-muenchen.de