Im Schnitt finden zwei Kurse pro Woche statt, inzwischen gibt es fünf Angebote für unterschiedliche Altersgruppen. Mit Jugendlichen sprechen die Biologinnen im Schaulabor über den „Code des Lebens“ und isolieren die DNA einer Banane. Mit den Jüngeren untersuchen sie Bernsteine und Pflanzenteile unterm Mikroskop oder diskutieren die Frage, ob Vögel nicht so etwas wie kleine Dinosaurier sind.
„Für die Kinder ist es eine einzigartige Lernmöglichkeit. In den Willkommensklassen lernen sie ja oft nur Deutsch“, sagt Inshyna. Doch es geht noch um mehr: „Bei uns können die Kinder miteinander über das sprechen, was sie in der Ukraine erlebt haben. Das hat auch eine therapeutische Funktion“, erklärt die Doktorandin. Biotopia-Sprecherin Ulrike Rehwagen will das Experimentierlabor für die Geflüchteten zum Wohlfühlort machen, an dem sie „aus den traumatischen Umständen herauskommen“. Das gilt auch für Kursleiterin Inshyna selbst. „Mit der Arbeit in den Workshops fühle ich mich wieder viel besser.“
Informationen zu den Kursen – auch auf Ukrainisch – gibt es unter www.biotopia.net.de/biotopia-lab. Dort oder unter biotopia.ukrainian@gmail.com kann man sich auch anmelden.
Der Stadtrat München hat ein Unterstützungspaket für geflüchtete Heranwachsende aus der Ukraine geschnürt. 2022 sind dafür maximal 3,3 Millionen Euro eingeplant, 2023 sogar bis zu 6,4 Millionen. Ein Schwerpunkt liegt beim Ausbau von Beratungsstellen. Eine „Bildungsclearingstelle“ soll die schulische Laufbahn der Unter-16-Jährigen erfassen, um die passende Schulart für sie zu finden.
Ukrainische Grundschulkinder sollen im nächsten Schuljahr in Regelklassen integriert, ältere Schüler in jahrgangsübergreifenden Brückenklassen unterrichtet werden. An den städtischen Schulen würden dafür 41 Lehrer und Sozialpädagogen gebraucht. An den weiterführenden Schulen der Stadt sind derzeit 1237 ukrainische Schüler gemeldet. Geplant sind zudem Spiel- und Sportaktionen.
Schüler des Gymnasiums München Nord entwerfen Brettspiel als Lernhilfe für Geflüchtete aus Ukraine
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