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Drei neue Unterkünfte im Bezirk geplant. BA besorgt um Schulen: Kapazität sei erschöpft

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Von: Katrin Hildebrand

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Erst 2022 wurde dieses Ankerzentrum für Geflüchtete in Johanneskirchen eröffnet. Neue Unterkünfte sind geplant.
Erst 2022 wurde dieses Ankerzentrum für Geflüchtete in Johanneskirchen eröffnet. Neue Unterkünfte sind geplant. © Archivfoto: Katrin Hildebrand

Der BA Bogenhausen ist um die Situation der Schulen und Geflüchteten im Viertel mehr als besorgt. Gemeinsam mit der Stadt sollen nun Lösungen erarbeitet werden.

Bogenhausen ‒ Etwa 600 neue Bettplätze für Geflüchtete soll es im 13. Münchner Stadtbezirk geben. Wie und wo diese geplant sind, das hat Gerhard Mayer, Leiter des Amts für Wohnen und Migration, nun in einer Sondersitzung des Unterausschusses (UA) Soziales des BA Bogenhausen vorgestellt. Die Viertelpolitiker machen sich Sorgen um die ortsnahe Schulanbindung für die untergebrachten Kinder.

Derzeit hat das Sozialreferat in Bogenhausen drei Standorte im Blick: die Brodersenstraße in Englschalking mit 130 Plätzen, die Glücksburger Straße in Daglfing mit 190 bis 300 Plätzen und den Mirabellenweg in Johanneskirchen mit maximal 320 Plätzen. „Wir werden die Unterkünfte vorerst für Menschen aus der Ukraine nutzen“, erklärte Mayer.

Geflüchtete in Bogenhausen: Volle Schulen bereiten Sorgen

„Doch es kann sein, dass nach ein paar Jahren auch Geflüchtete aus anderen Ländern einziehen.“ Während Mirabellenweg und Glücksburgerstraße auf mindestens fünf Jahre angelegt sind, ist die Brodersenstraße bis 2031 fix.

Nicht an allen Standorten sollen Minderjährige untergebracht werden. So sind für die Glücksburger Straße nur erwachsene Einzelpersonen und Paare eingeplant. Dafür werden etwa am Mirabellenweg nach Schätzungen Mayers etwa 30 Prozent der Menschen unter 18 sein.

„Unsere Schulen sind voll“, sorgte sich der BA-Vorsitzende Florian Ring (CSU). „Wir weisen seit Jahren gebetsmühlenartig auf das Problem hin. Es könnte schwierig für die Bewohner werden, ihr Kind ortsnah an einer Schule unterzubringen.“ Ring forderte das Sozialreferat auf, sich dringend mit dem Referat für Bildung und Sport (RBS) auszutauschen.

Geflüchtete in Bogenhausen: Betrieb erst in paar Jahren

Der UA-Vorsitzende Marko Poggenpohl (SPD) verwies darauf, dass es vielleicht für manche ukrainischen Kinder die Möglichkeit gebe, per Online-Zugang in die alte Heimat Unterricht in der Muttersprache zu erhalten. Patricia Riekel (FDP) schlug vor, Teile der geplanten Unterkunftsbauten als Unterrichtsräume zu nutzen. Es gebe zudem Flächen, welche die Stadt vorübergehend mit Schul-Containern belegen könnte, sagte Karl Nibler (Grüne).

Dass die Schulen „übervoll“ seien, bestätigte auch Mayer. Vor 2025 werde der Betrieb in den Unterkünften jedoch nicht aufgenommen. „Wir haben also noch ein bisschen Zeit.“

Das Sozialreferat vermeldete auf Hallo-Nachfrage, dass es sowohl an der Standortfrage der Unterkünfte dran als auch am Schulthema mit dem RBS in Austausch sei. Wann es konkrete Ergebnisse gebe, konnte Sprecher Frank Boos noch nicht sagen. Das Vollgremium des BA debattierte am Dienstagabend über das Thema. Ergebnisse standen zu Redaktionsschluss noch nicht fest.

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