Ein Multifunktionssaal, Büros und temporäres Wohnen – was künftig in Bahnhofsnähe alles möglich sein könnte

In einigen Jahren will der BR in das neue Redaktionszentrum umziehen und hinterlässt somit freie Flächen in der Innenstadt. Was damit geplant ist, verrät der BR hier:
Maxvorstadt 2024 ist es so weit: Rund 1000 BR-Angestellte sollen aus der Innenstadt in das neue Redaktionszentrum nach Freimann ziehen. Ein Großteil der Fläche wird dann frei.

Was auf dem rund 2,4 Hektar großen Funkhaus-Areal nordwestlich des Münchner Hauptbahnhofes alles möglich ist, soll jetzt ein städtebaulicher Ideenwettbewerb klären. Dieser werde noch heuer durchgeführt, erklärt BR-Sprecher Christian Dück auf Hallo-Nachfrage.
Zukunft des BR-Areals: Städtebaulicher Ideenwettbewerb soll Bebauung klären
Grobe Visionen für die Fläche zwischen Arnulf-, Herbst-, Mars- und Hopfenstraße gibt es dabei schon. „Wünschenswert sind eine Öffnung des Geländes für die Öffentlichkeit und ein Aufbrechen der bisherigen Vier-Seiten-Bebauung“, verrät Dück.
Gut vorstellbar sei zudem ein neuer Multifunktionssaal, in dem auch kleinere Konzerte verschiedener Musikrichtungen stattfinden und übertragen werden können. Wichtig dabei: „Das ist wohlgemerkt aber keine Konkurrenz für den geplanten Konzertsaal im Werksviertel, der ja für ganz große Konzerte mit 2000 Menschen gedacht ist“, unterstreicht er.
Fest stehe außerdem bereits, dass das Studiogebäude an der Marsstraße zurückgebaut werden muss. „Die denkmalgeschützte Fassade des Riemerschmid-Baus mit unserer Geburtsadresse Rundfunkplatz 1 werden wir natürlich erhalten“, betont Dück ebenfalls.

Bis sich allerdings konkret etwas tut, wird es noch dauern. „Auf Basis des städtebaulichen Ideenwettbewerbs soll bis Mitte des Jahrzehnts ein konkreter Bebauungsplan entwickelt werden“, erklärt Dück das weitere Vorgehen. Insgesamt rechne man damit, dass die Neuordnung des Funkhaus-Geländes bis Ende des Jahrzehnts dauern wird.
Zukunft des BR-Areals: Ganz aufgeben will der BR die Fläche nicht
Komplett aufgeben wird die Landesrundfunkanstalt den zentral gelegenen Standort im Rahmen ihrer Umstrukturierung nicht. „Es werden mehrere hundert Mitarbeitende bleiben. Vor allem aus der Verwaltung, aber auch unser Regionalstudio Oberbayern.“
Nach aktuellem Stand benötige der BR weiterhin rund ein Drittel des bisher genutzten Areals. Auf den übrigen Flächen seien Büros und Gewerbe denkbar, die möglicherweise vermietet werden können.
Zukunft des BR-Areals: BA-Chefin will an Wohnraum denken
Svenja Jarchow-Pongratz (Grüne), Chefin des zuständigen Bezirksausschusses, hofft bei der Neuplanung auch auf die Berücksichtigung eines weiteren Aspekts: „Wenn mehr Arbeitsplätze geschaffen werden, braucht es auch mehr Wohnraum.“ Dass sich eine allgemeine Wohnnutzung – auch wegen des angrenzenden Industriegebiets – als schwierig gestaltet, steht jedoch bereits seit dem Aufstellungsbeschluss fest.

Möglich wären lediglich temporäre Wohnformen wie beispielsweise Gästewohnungen für Musiker. Genau hierauf hofft nun die BA-Chefin. Vom BR werde eine solche Nutzung ebenfalls angestrebt und bleibe „eine realistische Möglichkeit.“ Details würden aber letztlich stark von den Ergebnissen des städtebaulichen Wettbewerbs abhängen, der derzeit vorbereitet wird.
So wird das Areal derzeit genutzt
Der Riemerschmid-Bau aus dem Jahr 1929 legte den Grundstein für eine Rundfunknutzung im Zentrum Münchens. Durch Kriegsschäden wurde das Gebäude seither jedoch stark verändert.
Entlang der Marsstraße befindet sich der „Studiobau“ mit unbelichteten Produktionsstudios aus den 1960er Jahren, ein Foyer sowie Büros, Besprechungsräume und kleinere Studioräume in den Obergeschossen.
An der Herbststraße liegen die Technik- und Energiezentrale sowie ein Gebäude mit Kantine und Büros.
Ein zentraler Eingangsbereich, ein Veranstaltungsraum sowie Gastronomie befinden sich im rund 65 Meter hohen Turm an der Arnulfstraße.
Quelle: www.hallo-muenchen.de