Mit der Problematik Tegernseer Platz befassten sich mehrere Bürgeranliegen. Es gab Kritik an den angedachten Fällungen vier alter Bäume. Diese müssen weichen, damit dort ein Radweg entstehen kann. Zwei Bewohner forderten, diesen stattdessen in die Nähe der Trambahnschienen zu verlegen und die Bäume zu verschonen. Die Anträge wurden jedoch von der Mehrheit abgelehnt.
Widersprüchliche Ergebnisse brachte die Versammlung zum Thema Giesinger Kirchplatz und der Fahrradbrücke am Giesinger Berg. Das Bürger-Plenum votierte nahezu einstimmig für den ohnehin geplanten Bau des Radlstegs.
Auf der anderen Seite forderte eine Mehrheit die Stadtverwaltung wie bereits 2022 dazu auf, die Machbarkeit des Projekts Giesinger Kirchplatz zu prüfen ‒ mit der Idee, den Autoverkehr zwischen Heilig-Kreuz- und Lutherkirche in einen Tunnel zu verlegen und darüber einen Dorfplatz zu errichten.
Der Giesinger Erwin Glas hatte den Antrag gestellt ‒ mit dem Hintergrund, den Kirchplatz in die Liste der Projekte für die Internationale Bauaustellung in München aufzunehmen. Diese nämlich biete „eine ideale Basis dafür, dieses Vorhaben als Leuchtturmprojekt der Landeshauptstadt“ zu betreiben, erklärte Glas auf Hallo-Nachfrage.
Ein Vertreter des Mobilitätsreferats aber wies darauf hin, dass die Projekte einander widersprächen. Weder die Radlbrücke noch der damit zusammenhängende Umbau der Martin-Luther-Straße im Sinne des Radentscheids seien möglich, wenn man die Idee des Kirchplatzes verfolge.
Erneut Thema war das Bauprojekt der Versicherungskammer an der Deisenhofener Straße 63. Die Bürger votierten mehrheitlich dafür, so viele Bestandsbäume wie möglich zu erhalten und möglichst wenig Grünfläche zu versiegeln.
Ähnliches beschloss die Versammlung für das Grundstück bei der Kirche „Königin des Friedens“ an Untersberg-, Werinher- und Warngauer Straße, auf dem ein Sozialpastoralen Zentrum entstehen wird. Auch dort sollen so viele Bäume wie möglich erhalten werden.
Mehrere Anträge bezogen sich auf den Walchenseeplatz – alle erhielten eine Mehrheit. Der Antragsteller forderte, die Spielgeräte zu modernisieren und den Platz in eine lebendige Begegnungsstätte zu verwandeln. Außerdem wünschte sich eine Mehrheit ein Vor-Ort-Konzept für den Umgang mit drogenabhängigen Menschen. Die Polizei konnte das nicht ganz verstehen: Für sie sei der Ort kein Brennpunkt.
„Mit der Sicherheitslage im Bezirk dürfen Sie sehr zufrieden sein.“ Alfred Hauck konnte die Bewohner auf vielen Gebieten beruhigen. Selbst in Sachen Wohnungseinbruch-Diebstahl. „Rund um den Bezirk steigen die Zahlen“, sagte der Chef der Polizeiinspektion 23 in seinem Bericht. „Nicht aber in Obergiesing-Fasangarten.“ Auch sonst sehe es gut aus. Straftaten gegen das Leben habe es 2022 gar keine gegeben. Im Bereich sexueller Gewalt seien die Taten leicht zurückgegangen.
Anders sehen die Zahlen zu Raubdelikten aus. Diese sind von 13 im Jahr 2021 auf 16 im Jahr 2022 gestiegen. Ganz so dramatisch sei das jedoch nicht, meinte Hauck, wenn man sich die konkreten Fälle ansehe. Denn unter diese Kategorie seien etwa der ‒ erfolglose ‒ Raub eines Handys gefallen sowie der versuchte Raub einer Flasche Eistee. In acht nehmen müssten sich die Menschen jedoch vor Einbrüchen in Kellerabteile. Die Zahl stieg von 22 (2021) auf 51 (2022). Eine Tätergruppe konnte jedoch bereits festgenommen werden.
Die Zahl der Verkehrsunfälle ist leicht gesunken. In Sachen Radunfälle gibt es aber keine Entwarnung. Diese blieb in etwa gleich.
Mehrere erfolgreiche Anträge stellte Alois Schwarzhuber aus dem Fasangarten: „Unsere Amisiedlung wird erfreulicherweise oft als Naherholungsgebiet genutzt, doch es entsteht Müll.“ Die Pflege der Anlagen müssten derzeit leider die Mieter der Häuser der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben tragen. Er forderte, dass die Grünflächen von der Stadt in einem Bebauungsplan ausgewiesen werden, um die Kosten anders verteilen zu können. Auch beantragte er, vor Ort eine städtische Christbaumsammelstelle einzurichten zu lassen.
Clemens Marschner schlug vor, das Aufeinandertreffen von Giesinger Berg, Martin-Luther-, Silberhorn- und Ichostraße offiziell in Giesinger Kirchplatz umzubenennen: „Es wird kostengünstig, denn es wird keine Adressänderungen geben müssen.“ Eine große Mehrheit stimmte für seinen Antrag.
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