Während der IAA fährt ein autonomer Shuttle-Bus durch München ‒ Hallo hat eine Testfahrt gemacht

Ein selbstfahrender Bus mit Elektroantrieb fährt im Rahmen der IAA durch München. Wo das Shuttle startet, welche Chance es für den ÖPNV bietet und wie die Hallo-Testfahrt lief...
- Autonomer Bus fährt während der IAA durch München.
- MVG sieht in dem Shuttle einer Chance für Klimaschutz und Mobilitätswende.
- Hallo hat eine Testfahrt gemacht...
Im Rahmen der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) bringen die Deutsche Bahn (DB), die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) und der Landkreis Kelheim einen autonomen Shuttle-Bus auf die Straßen von München - Hallo hat eine Testfahrt gemacht.
Shuttle-Bus fährt im Rahmen der IAA durch München - Autonom und mit Elektroantrieb
Auf den ersten Blick: Der Bus mit Elektroantrieb ist 2 Meter breit, 4 Meter lang und 3 Meter hoch - mit diesen Maßen sollte er eigentlich gut durch den Münchner Stadtverkehr kommen. Er hat Platz für sechs Personen auf den Sitzplätzen (Stehplätze können wegen der Corona-Pandemie nicht belegt werden) und schafft Geschwindigkeiten von 18 km/h. Außerdem hat er eine Klimaanlage, was bei heißen Temperaturen sehr wichtig ist.
Die Fahrt beginnt: Obwohl der Bus eigentlich autonom fahren kann, ist immer ein sogenannter Operator für die Sicherheit an Bord. Dieser kann mit einer Fernbedienung in Notfällen eingreifen und den Bus aus schwierigen Situationen heraus manövrieren.
Wie wichtig das ist, wird gleich am Anfang der Rundfahrt klar: Ein Lieferwagen parkt in der Ottostraße in zweiter Reihe, der Bus hält und fährt nicht weiter. Das Shuttle ist auf äußerste Vorsicht programmiert und ein Umfahren des Hindernis scheint wohl zu knapp. Der Operator greift ein, steuert dann den Bus um den Lieferwagen herum und die Fahrt geht weiter.

Im weiteren Verlauf biegt der Bus in die Max-Joseph-Straße ein - hier kommt es zu weiteren Stopps wegen entgegenkommenden Autos oder Fahrrädern. Auch hier steuert letztendlich der Mensch den Wagen aus der Situation heraus. Zugegeben: Der Verkehr in der engen Straße ist zu dem Zeitpunkt recht chaotisch.
Geschmeidiger läuft es als der Bus auf den Kreisverkehr am Karolinenplatz in die Brienner Straße einbiegt, hier gilt dann freie Fahrt und der Operator muss bis zum Startpunkt in der Ottostraße nicht mehr eingreifen.
Geplant ist, dass die 650 Meter-Runde vier Minuten dauert, letztendlich hat die Fahrt durch die Störungen ca. neun Minuten gedauert.
Klimaschutz und Mobilitätswende - Autonomer Bus als Chance für den ÖPNV
Ingo Wortmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der MVG, sieht in dem autonomen Shuttle-Bus eine Chance für mehr Klimaschutz und einer erfolgreichen Mobilitätswende. Dafür brauche es in München mehr öffentlichen Nahverkehr, doch U-Bahn, Bus und Tram reichen nicht aus.
Das kleine E-Shuttle könnte als kostengünstige und effiziente Alternative mit wenig Emissionen zusätzlich eingesetzt werden. Vor allem als „On Demand“ hätte es einen großen Nutzen für den ÖPNV, zusätzlich zu der wirtschaftlichen Komponente.
Doch die Künstliche Intelligenz (KI) müsse auch noch weiter entwickelt werden: „Die Kunst ist, dass das System Entscheidungen im Straßenverkehr trifft.“ Andere Projekte sind daran schon gescheitert. Deshalb sei es wichtig, das die gesamte Branche an der Entwicklung dran bleibe und weiter mache.
Es ist ein Kraftakt, wenn man so ein Projekt selbst auf die Straße bringen will.
Autonomer Shuttle-Bus bei der IAA in München
Der autonome Shuttle-Bus fährt einen 650 Meter langen Rundkurs zwischen den IAA Open Space-Bereichen Königsplatz und Wittelsbacher Platz. Zwischen dem O7. und 12. September können Interessierte eine Runde mit dem E-Bus fahren - Platz ist für sechs Personen. Zustieg ist an den Haltestellen Max-Josef-Straße/Karolinenplatz oder Ottostraße/Brienner Straße.