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Corona-Inzidenz, Demo gegen Maßnahmen und die neuen Regeln ‒ Die aktuelle Lage in München und Bayern

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Von: Jonas Hönle

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In München demonstrierten wieder Gegner der Corona-Maßnahmen. Der Protestzug verlief friedlich.
Bei einer Corona-Demo in München wurde gegen Regeln und Maßnahmen protestiert. (Symbolbild) © Boris Roessler/dpa

Die Corona-Inzidenz in Bayern liegt wieder unter dem Bundesdurchschnitt. In München wurde gegen Pandemie-Maßnahmen demonstriert. Die neuen Regeln im Überblick...

In München und Bayern sinkt die Corona-Inzidenz weiterhin. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstag mitteilt, liegt der 7-Tage-Wert im Freistaat erstmals seit Monaten unter dem Bundesdurchschnitt.

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*HalloMuenchen.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA. © Hallo München

In Deutschland liegt die Inzidenz am Donnerstagmorgen bei 340,1, in Bayern bei 322,5 (Vortag 356). In der Landeshauptstadt meldet das RKI einen Wert von 225,7.

Allerding stieg die Zahl der Corona-Todesfälle in Bayern. 79 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus verstorben. Damit stieg die Zahl seit Pandemiebeginn in Bayern auf insgesamt 18 850 Tote.

Corona-Inzidenz in München und Bayern liegt unter dem Bundesdurchschnitt

In den bayerischen Kliniken ist die Lage weiterhin angespannt. Laut Divi-Intensivregister (Stand 07.05 Uhr) werden 978 Corona-Patienten auf der Intensivstation behandelt. Davon müssen 583 invasiv beatmet werden.

In München liegen aktuell 130 Corona-Patienten auf den Intensivstationen in den Kliniken. Davon sind 80 an ein Beatmungsgerät angeschlossen. 21 Intensivbetten in der Landeshauptstadt sind noch frei.

Die neuen Corona-Regeln in Bayern und München im Überblick

In Bayern wurde die Infektionsschutzmaßnahmenverordnung geändert. Dadurch kommt es zu einigen Lockerungen für Geimpfte und Menschen mit einer Booster-Impfung. Für Ungeimpfte treten jedoch strenge Kontaktbeschränkungen in Kraft.

Bei Personen mit einer Auffrischungsimpfung, die bereits länger als 14 Tage zurückliegt, entfällt die zusätzliche Testpflicht bei dem 2G-Plus-Konzept. Bei einem Besuch in Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeheimen müssen Geboosterte aber auch weiterhin einen Corona-Test vorlegen.

Auch für zweifach Geimpfte und Genesene kommen Corona-Lockerungen. Bei Veranstaltungen oder Einrichtungen unter freiem Himmel wird die Zugangsvoraussetzung 2G-Plus auf 2G heruntergestuft. Die maximale Auslastungs-Kapazität von 25 Prozent für die Veranstaltungsorte bleibt jedoch weiterhin bestehen. Die gelockerten Regeln gelten für:

Darüber hinaus wird an Silvester die Sperrstunde für die Gastronomie ausgesetzt. Treffen von mehr als 10 Personen im öffentlichen Raum sind aber von Silvester ab 15 Uhr bis 9 Uhr am Neujahrstag verboten. Für welche Plätze und Straßen die Regel in München gilt, wird die Stadt in Abstimmung mit der Polizei festlegen.

Für ungeimpfte Personen werden die Corona-Regeln in Bayern nochmal verschärft. Private Treffe an denen nicht geimpfte und nicht genesene Personen teilnehmen, sind ab Montag, den 20. Dezember, nur mit dem eigenen Haushalt sowie höchstens zwei Personen eines weiteren Haushaltes erlaubt.

Kinder bis zur Vollendung von 12 Jahren und 3 Monaten sind hiervon ausgenommen. Ehegatten, Lebenspartner und Partnerinnen bzw. Partner einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft gelten als ein Haushalt, auch wenn sie keinen gemeinsamen Wohnsitz haben.

Treffen von ausschließlich Geimpften und Genesenen sowie Kinder unter 12 Jahren und 3 Monaten teilnehmen, sind von der Verschärfung ausgenommen. Hier gilt (außerhalb der Gastronomie) eine Teilnehmergrenze von 50 Personen in Innenräumen und 200 Personen im Außenbereich.

Ab 10. Januar tritt auch in den Kitas in Bayern eine Testpflicht: Noch nicht eingeschulte Kinder dürfen ab Vollendung des ersten Lebensjahres an Angeboten von Kindertageseinrichtungen, Heilpädagogischen Tagesstätten und Kindertagespflegestellen nur teilnehmen, wenn sie in der Einrichtung an PCR-Pooltestungen teilnehmen oder wenn ihre Sorgeberechtigten für sie drei Mal wöchentlich einen Testnachweis erbringen oder glaubhaft versichern, dass bei dem Kind vor höchstens 24 Stunden ein Selbsttest mit negativem Ergebnis vorgenommen wurde.

3700 Menschen bei Corona-Demo in München protestieren gegen die Maßnahmen

Am Mittwochabend haben in München rund 3700 Menschen gegen Corona-Maßnahmen demonstriert. Wie die Polizei berichtet, hatte das KVR für den angemeldeten Protest auf der Ludwigsstraße eine FFP2-Maskenpflicht angeordnet.

Laut dem Polizeibericht hatte eine überwiegende Mehrheit der Teilnehmer eine „ablehnende und emotionale Haltung gegenüber dieser beschränkenden Verfügung beziehungsweise der polizeilichen Maßnahme“. Wiederholt mussten Beamte mehrere Teilnehmer zu Tragen der Maske auffordern. Zwischenzeitlich löste sich ein Teil der Demonstranten von der Demo, um mutmaßlich in die Innenstadt zu gelangen. Die Polizei verhinderte dies.

Im Verlauf des Abends wurden 18 Verstöße gegen die Maskenpflicht angezeigt. Insgesamt wurden 28 Menschen wegen Beleidigung und Körperverletzung festgenommen. Zudem steuerte ein Drohnenpilot sein Fluggerät über die Versammlungsfläche und wurde deshalb wegen eines Verstoßes gegen das Luftverkehrsgesetz angezeigt.

München Oberbürgermeister Dieter Reiter äußert sich wie folgt zu der gestrigen Corona-Demo:

Mit Sorge nehme ich die zunehmenden Aktivitäten aus dem Bereich der Coronaleugner*innen in München wahr. Wenn auf Demonstrationen Gewalt ausgeübt wird, Infektionsschutzauflagen, die dem Schutz aller dienen, grob missachtet und als „diktatorische Maßnahmen“ bezeichnet werden und der Holocaust verharmlost wird, wenn in Telegram-Gruppen Pläne für Angriffe auf Politiker*innen, Journalist*innen und Wissenschaftler*innen geschmiedet werden, dann ist das unerträglich und überschreitet die Grenze legitimer Kritik an Coronamaßnahmen bei weitem. Wir werden entschieden gegen alle demokratiefeindlichen Aktivitäten aus dem Bereich der Coronaleugner*innen vorgehen. Die Münchner*innen möchte ich auffordern, sich impfen zu lassen und an derartigen Versammlungen keinesfalls teilzunehmen.“

Dieter Reiter

Quelle: www.hallo-muenchen.de

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