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Covid-Boostern im Szene-Café und Museum? - Auch München bietet mehr Möglichkeiten als Impfzentren

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Von: Marie-Julie Hlawica

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Verantwortliche des Deutschen Museum halten es für denkbar in Zukunft Impfaktionen anzubieten.
Verantwortliche des Deutschen Museum halten es für denkbar in Zukunft Impfaktionen anzubieten. © Peter Kneffel/dpa

Mehr Impfmöglichkeiten schaffen – Frankreich impft im Velodrom, Wien im Bordell. Was andernorts bereits klappt, steht hier in den Startlöchern. Wo in München bald geimpft wird, wo es denkbar ist.

München - Weltweit ist man erfinderisch, um die Pandemie zu stoppen: In New York ist das American Museum of Natural History zur Impfstraße umgebaut, in London Westminster Abbey und in Israel Möbelhäuser. Hallo hat sich erkundigt, welch ungewöhnliche Orte an der Isar dafür in Frage kommen.

*HalloMuenchen.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
*HalloMuenchen.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA. © Hallo München

„Durchaus denkbar“ sei das Deutsche Museum laut dessen Sprecher Gerrit Faust. Er hat mit Dagmar Klauer, die den Museumsbetrieb leitet, Rücksprache gehalten.

„Ab einer möglichen Schließung der Kulturinstitutionen machen wir bei so etwas gerne mit – sofern wir das genehmigt bekommen und sich eine Organisation findet, die genügend Ärzte und Impfstoff zur Verfügung stellen kann.“

Auch am Olympiaturm könnte man sich Ähnliches vorstellen. „Grundsätzlich befürworten wir jede Aktion, die die Impfquote erhöht. Wir hatten ja immer wieder Impfaktionen im Zusammenhang mit Veranstaltungen.“ Wenngleich der Turm selbst vom Platzangebot eher weniger geeignet sei, sagt Olympiapark-Sprecher Tobias Kohler.

Verantwortliche des Olympiaparks können sich vorstellen Impfungen anzubieten.
Verantwortliche des Olympiaparks können sich vorstellen Impfungen anzubieten. © Schlaf

Gar nicht vorstellbar ist es dagegen im Ambiente das Münchner Kinder- und Jugendmuseums, so Sprecherin Jane Blumenstein: „Eine Impfung ist eine medizinische Handlung. Gerade bei Kindern ist eine Impfung ein sehr emotionales Ereignis und sollte an einem geeigneten Ort wie einer Kinderarztpraxis durchgeführt werden.“

Aber auch Ärzte werden findig, um den aktuellen Impf-Ansturm zu bewältigen: So nutzt das Pasinger Hausärzteteam um Dr. Kathrin Hamann im nahen Hotel Jadschloss deren „Chalet“, um die aktuell hohe Nachfrage zu bewältigen.

Café-Kosmos-Wirt Florian Schönhofer hat kurzerhand seine Bar am Hauptbahnhof umfunktioniert – dort wird jetzt gegen Corona geimpft. „Wir Wirte tragen Verantwortung, da muss man selbst handeln“, sagt der Gastronom.

Auch im Nachbarlokal „Bufet“ wurden Impfkabinen eingerichtet, in denen man sich BionTech- oder Moderna-Vakzin spritzen lassen kann. „Mit Atal Rasoul habe ich einen Arzt und medizinische Kräfte mobilisiert.“

Im Lokal Bufet wurden Impfkabinen eingerichtet.
Im Lokal Bufet wurden Impfkabinen eingerichtet. © dpa/Horsten

Fast wäre Schönhofer aber an der Bürokratie von Gesundheitsreferat (GSR) und Bezirks­amt gescheitert: „Das GSR hat immer weiter verwiesen, Telefonnummern waren falsch, E-Mails wurden nicht beantwortet.“ Mit Unterstützung von Münchner Stadträten wie David Süß habe der „Behördenhindernislauf“ ein Ende genommen.

„Im Café Kosmos gibt es nun eine Fast Lane, nur für das Boostern, wo nicht mehr so viel ärztliche Aufklärung nötig ist.“

Auch die Stadt hat reagiert. Ab dem 15. Dezember gibt es – quasi als Zwischennutzung bis zur Renovierung – im fast leer stehenden Gasteig den Piks gegen die Pandemie: 1000 Impfungen täglich sind dort geplant.

Dazu wird das größte Münchner Impfzentrum in Riem erweitert: Dort steht ab Januar neben der Halle C3 auch die gesamte Halle C4 zur Verfügung, wird nach entsprechendem Umbau komplett genutzt.

Wirt Florian Schönhofer (re) hat das Café-Kosmos am Hauptbahnhof umfunktioniert – dort werden jetzt Corona-Impfungen angeboten.
Wirt Florian Schönhofer (re.) hat das Café-Kosmos am Hauptbahnhof umfunktioniert – dort werden jetzt Corona-Impfungen angeboten. © mjh

Wer in Deutschland impfen darf

Bundesweit bieten vor allem niedergelassene Ärzte und Betriebsärzte Impfschutz gegen Covid-19 an. Dr. Nikolaus Frühwein vom Münchner Forum Impfen begrüßt eine Ausweitung: „Die Impfqualifikation auf Apotheken, Tierärzte und Zahnärzte auszudehnen, ausschließlich für die Coronaimpfung, scheint (...) erwägenswert, da wir hier möglichst schnell adäquate Durchimpfungsraten benötigen.“

Laut RKI gibt es keine gesetzliche Vorschrift, die die Impfung ausschließlich dem Arzt vorbehält. „Pflegekräfte und Arzthelfer mit entsprechender Ausbildung dürfen auch Arzneimittel verabreichen.“ 

Quelle: www.hallo-muenchen.de

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