Dreister Diebstahl oder Geschenk? Marmortisch von Handwerker einfach in Anhänger geladen ‒ Polizei ermittelt

Eine Antiquität im Wert von mehreren tausend Euro verschwand aus einem Münchner Anwesen. Der Tatverdächtige meint, der schwere Marmortisch sei ein Geschenk gewesen.
War es ein dreister Diebstahl oder ein Geschenk? Der Fall eines verschwundenen antiken Marmortischs beschäftigt zur Zeit die Münchner Polizei.
Einem Facility Manager fiel am 20. Juli auf, dass ein schwerer Marmortisch im Treppenhaus eines Anwesens in der Arnulfstraße fehlt. Die Polizei machte daraufhin einen Handwerker als Zeugen aus. Dieser berichtetet, dass er drei Personen dabei beobachtet hatte, die die Antiquität am Vortag in einen Anhänger geladen haben. Da sie Arbeitskleidung getragen hatten, fielen sie offenbar nicht weiter auf, da zum Tatzeitpunkt verschiedene Handwerksfirmen in dem Anwesen beschäftigt waren.
Später gesichtete Videos der Überwachungsanlage bestätigten die Aussage. Auf dem Transporter, der den Anhänger gezogen hatte, war eine Firmenaufschrift erkennbar, die jedoch aufgrund der schlechten Bildqualität zunächst nicht lesbar war.
Es wurde eine Anzeige wegen Diebstahls erstattet.
Dreister Diebstahl oder Geschenk? Handwerker klauen Antiquität aus Münchner Anwesen
Am Montag, 02.08.2021, entdeckte ein Polizist ein baugleiches Fahrzeug mit augenscheinlich identischem Firmenlogo. Aufgrund dieser neuen Erkenntnis wurde über die Staatsanwaltschaft München I ein Durchsuchungsbeschluss für die Handwerksfirma in Unterhaching erwirkt.
Am vergangen Mittwoch wurde die Firma von der Polizei durchsucht. Dabei gab der Chef zu, den Tisch zusammen mit zwei Kollegen verladen zu haben und in neue Firmenräumlichkeiten, ebenfalls in Unterhaching, gebracht zu haben.
Der 35-jährige Tatverdächtige gab weiter an, vor drei Jahren eine mündliche Zusage eines Berechtigten bekommen zu haben, dass er diesen Tisch haben könnte. Er entschloss sich nun spontan die Antiquität abzuholen, da dieser in den neuen Firmenräumlichkeiten als Ausstellungsstück gut zur Geltung kommen würde.
Nach aktuellem Ermittlungsstand wird davon ausgegangen, dass es sich hierbei um eine Schutzbehauptung handelt, da es sich bei dem Tisch um eine Antiquität im Wert von mehreren Tausend Euro handelt. Die Eigentumsverhältnisse des Tisches werden aktuell geklärt.
Das Kommissariat 52 hat die Ermittlungen übernommen.