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Stadt prüft Vorschlag von Obermenzingern nicht – Erörterung zum Dreilingsweg als Chance

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Am Dreilingsweg entsteht ein Neubaugebiet. Anwohner Edgar Auer und seine Mitstreiter befürchten daher mehr Verkehr und wollen diesen steuern.
Am Dreilingsweg entsteht ein Neubaugebiet. Anwohner Edgar Auer und seine Mitstreiter befürchten daher mehr Verkehr und wollen diesen steuern. © Ursula Löschau

Die Stadt erteilt den Vorschlägen der Bürger zum neuen Dreilingsweg-Quartier früh eine Absage, weil ihr die personellen Ressourcen fehlen. Eine Erörterungsveranstaltung soll zur neuen Chance werden.

München-West ‒ Die Mitglieder der Interessengemeinschaft Alte Allee/Bergsonstraße befürchten, dass aufgrund der Neubaugebiete in Freiham und am Dreilingsweg sowie des Kulturzentrums Bergson der Verkehr in ihrem Quartier erheblich wachsen wird. Deshalb wollen sie die Fahrzeuge durch zusätzliche Ampeln an den Zufahrten ausbremsen.

920 Wohnungen

Zwischen Dreilingsweg, Mooswiesenstraße und Jaspersallee entstehen auf 16 Hektar 920 Wohnungen für 2200 Menschen, ein sechszügiges Gymnasium, Einfach- und Dreifachsporthalle, eine Schwimmhalle und Außensportanlagen sowie zwei Kindertagesstätten.

Entweder soll die Stadt im Vorfeld berechnen, wie lange die Ampeln rot sein müssen, damit pro Stunde nur eine bestimmte Anzahl an Autos durchkommt. Oder Bodenschleifen könnten den durchfahrenden Verkehr registrieren und beim Überschreiten einer Grenze die Rotphase verlängern. Für das Verkehrskonzept hagelt es jedenfalls reichlich Kritik.

Diese Idee habe aber erhebliche Folgen für die angrenzenden Verkehrsräume und den öffentlichen Nahverkehr, teilt das Mobilitätsreferat (MOR) in einem Schreiben mit. Dies sei „keinesfalls trivial und würde enorme – derzeit nicht verfügbare – Ressourcen binden“. Die Behörde sei derzeit personell stark eingeschränkt und müsse sich daher auf „ihre Pflichtaufgaben konzentrieren“.

+++So konnte der Gewinner des Architekten-Wettbewerbs zum neuen Quartier überzeugen+++

Für Edgar Auer von der Interessengemeinschaft ist das nicht nachvollziehbar. München stecke alle Ressourcen nur in den Bau neuer Wohnungen und die Ansiedelung von neuem Gewerbe, ohne die Belastung für die Bestandsbevölkerung zu berücksichtigen. „Die Landeshauptstadt ignoriert die Gesundheit und die Lebensqualität der heutigen Anwohner“, kritisiert er. Das sei „eine Politik aus dem vergangenen Jahrtausend“.

Auer fordert stattdessen Mittel, um zu untersuchen, wie der zunehmende Verkehr begrenzt und attraktive öffentliche Alternativen geschaffen werden könnten. Dabei sei es wichtig, eine Stadtbezirks-übergreifende Lösung zu entwickeln. Das MOR habe aber bisher nur ein Verkehrskonzept für Aubing-Lochhausen-Langwied vorgestellt, das eine Mehrbelastung für das angrenzende Obermenzing bedeute. „Das MOR spielt de facto einen Bezirk im Münchner Westen gegen den anderen aus.“

BA-Chef Frieder Vogelsgesang (CSU) verweist auf die öffentliche Erörterungsveranstaltung zum Neubaugebiet am Dreilingsweg. Dort stellen die Stadtplaner das Projekt vor und Bürger können Einwände äußern. Die Stadtverwaltung prüft sämtliche Äußerungen und erarbeitet eine Stellungnahme. Die Entscheidung trifft dann der Stadtrat.

Erörterungsveranstaltung

Die Erörterungsveranstaltung findet am Dienstag, 14. November, ab 19 Uhr, in der Aula der Grundschule an der Grandlstraße 5 statt. Einlass ist ab 18.30 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Die Pläne liegen noch bis Dienstag, 5. Dezember, in den Stadtbibliotheken Pasing, Bäckerstraße 9, und Neuaubing, Radolfzeller Straße 13, zu deren Öffnungszeiten aus.

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