Als Reaktion auf das erhöhte Müllaufkommen habe die Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung laut eigener Auskunft bereits Mülleimer mit einem größeren Fassungsvolumen aufgestellt. Im Englischen Garten wie auch dem Hofgarten oder in den Maximiliansanlagen würden die Behälter dabei im Sommer täglich von bis zu zehn Mitarbeitern geleert, heißt es auf Hallo-Nachfrage. „Außerdem wird täglich Müll aufgesammelt und entsorgt“, versichert Pressesprecherin Ines Holzmüller.
„Dies beginnt bereits früh am Morgen und kann bis mittags dauern.“ In besucherstarken Bereichen des Parks würden zudem Parkaufseher eingesetzt, die auf die Einhaltung der geltenden Parkanlagenverordnung hinweisen. Gehäuften Beschwerden gebe es derzeit nicht. „Alle beteiligten Stellen sind jedoch sensibilisiert und beobachten die weitere Entwicklung sehr genau“, betont Holzmüller.
Dass der Englische Garten tagtäglich aufgeräumt werde, nehme auch Walther positiv wahr. Dennoch appelliert er: „Das kann nicht die Lösung sein. Man muss das Problem an der Wurzel packen.“ Walther empfinde die Stimmung im Englischen Garten zudem oftmals als gereizt. „Die Polizei ist zwar teilweise da, sie macht aber oft nichts“, bedauert er. „Die Situation hat einfach überhand genommen und ist nicht mehr erträglich.“
Die Polizei hingegen stelle derzeit einen Abwärtstrend fest: Im Vergleich zu den vergangenen Jahren würden Feiern im Englischen Garten aktuell tendenziell zurückgehen, erklärt ein Sprecher gegenüber Hallo. „Insbesondere auch die diesbezügliche Beschwerdelage im Hinblick auf überlaute Partys und Ruhestörungen ist zum momentanen Zeitpunkt rückläufig.“
Um eine verträgliche Lösung für betroffene Anwohner zu finden, hofft Walther, zeitnah mit allen zuständigen Parteien an einen Tisch zu kommen. Deshalb hat er jüngst auch beim Bezirksausschuss vorgesprochen. Dieser beschloss daraufhin, das Thema im nächsten Unterausschuss ausführlich zu behandeln. Die Sitzung findet am Mittwoch, 13. Juli, ab 19.30 Uhr im Münchner Rathaus (Raum 280) statt. Polizei sowie Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung sind dazu eingeladen. Auch betroffene Bürger sind willkommen.
„In den letzten Jahren ist es aufgrund des hohen Besucheraufkommens zu einem enormen Anstieg des Müllaufkommens im Englischen Garten gekommen“, erklärt Ines Holzmüller, Sprecherin der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung. Während 2019 aufs Jahr gerechnet insgesamt 163 Tonnen Müll anfielen, stieg der Wert 2020 auf über 200 Tonnen, 2021 sogar auf 260 Tonnen. „Die weitere Entwicklung in diesem Jahr bleibt abzuwarten“, sagt Holzmüller.
Abhängig sei das unter anderem auch von den Witterungsverhältnissen. Besonders viel Müll falle in den stark besuchten Bereichen im Südteil des Englischen Gartens an. Holzmüller: „Kernzonen sind besonders die großen Wiesen, die für jedwede Art der Freizeitnutzung herangezogen werden.“ Auffallend sei, dass der Einwegmüll immer mehr zunehme, besonders Verpackungen von mitgebrachten „To-Go“-Essen. „Darüber hinaus stellen wir fest, dass mehr Glasflaschen als Plastikflaschen zurückbleiben.“
Nächtliche Übergriffe
Hohe Wellen schlug die Situation im Englischen Garten während der Corona-Pandemie mehrfach – unschöner Höhepunkt waren die Krawalle im Mai 2021, bei dem es zu einer Auseinandersetzung zwischen Polizei und feiernden Besuchern kam. Zu gewalttätigen Vorkommnissen ist es auch ganz aktuell vermehrt gekommen: Anfang Juli schlug eine Gruppe Jugendlicher einen 17-Jährigen im Englischen Garten krankenhausreif.
Ein ganz ähnlicher Vorfall ereignete sich bereits Anfang Juni. Damals attackierten Unbekannte eine 21-Jährige und ihren gleichaltrigen Begleiter. Auch hiernach musste der junge Mann aufgrund seiner Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden.
Quelle: www.hallo-muenchen.de