Die beiden haben schon einige Ideen. „Zwei ganz große Themen in Freiham sind Kinder und das Internationale. Hierher ziehen ganz viele junge Familien aus aller Welt“, so Stefan Höß. Deshalb kann er sich Gottesdienste in englischer Sprache, Vorlese-Nachmittage zur Sprachförderung oder gemeinsame Essen, bei denen immer ein anderes Land im Mittelpunkt steht, vorstellen. Ihm ist es auch wichtig, gemeinschaftliche Veranstaltungen unabhängig vom Glauben anzubieten.
Allerdings wollen er und seine Frau nichts vorgeben, sondern das Gemeindeleben mit den neuen Bewohnern und in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wie dem SOS Familienzentrum entwickeln. Das Ehepaar wird dabei allerdings nicht das Engagement der Aubinger Adventskirche ersetzen, sondern ergänzen. Das Team um Michael Bischoff, Kaitia Frey, Korbinian Schmaus und Christine Untch wird sich weiterhin in dem neuen Stadtviertel engagieren.
Zumal Stefan und Li-Anne Höß keine Pfarrer sind. Sie haben aber Theologie studiert und sind Prediger. An Freiham reizt die beiden vor allem die Internationalität. „Das ist spannend und passt gut zu uns.“ Li-Anne und Stefan Höß waren nämlich bis vor drei Monaten in Thailand jahrelang als Missionare tätig. „Wir haben in einem 7000-Einwohner-Dorf Gottesdienste veranstaltet und Englisch-Unterricht an Schulen gegeben. Wir haben hautnah miterlebt, wie es ist, in einer anderen Kultur zu leben.“ Zehn Jahre arbeitete Stefan Höß dort, seine Frau sogar 16 Jahre. Auch ihre beiden Töchter Zoe (5) und Jana (2) wurden dort geboren.
„Die Zeit war wunderschön, aber wir wollten wegen der Schulbildung unserer Kinder und auch der Gesundheit unserer Eltern wieder zurück nach Deutschland.“ Also schickten die Marburger Mission und der Hensoltshöher Gemeinschaftsverband sie nach Freiham. Dort mussten sie sich erst einmal umstellen. So berichtet Stefan Höß, dass er anfangs aufpassen musste, nicht – wie in Thailand als Ehrerbietung üblich – mit gesenkten Kopf an anderen Menschen vorbeizulaufen. „Aber auch unsere Freunde vermissen wir.“ Trotzdem ist das Ehepaar inzwischen im Münchner Westen angekommen. In den kommenden Wochen wollen sie nun die Leute kennenlernen und Kontakte knüpfen.
Erreichbar sind sie zunächst vor allem übers Internet auf der Seite www.projektkfreiham.wordpress.com oder Youtube.