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Evangelische Gemeindegründung in Freiham: ehemalige Thailand-Missionare bringen frischen Wind nach München

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Li-Anne und Stefan Höß
Li-Anne und Stefan Höß sollen die Ansprechpartner für die Freihamer Protestanten sein. © privat

Stefan und Li-Anne Höß sind von Thailand nach München gekommen, um die evangelische Gemeinde Freiham auszubauen - ohne Gebäude eine Herausforderung.

Eine Kirchengemeinde ohne einen festen Anlaufpunkt betreuen – vor dieser Herausforderung stehen Stefan (39) und Li-Anne Höß (41). Die evangelische Kirche plant in Freiham kein eigenes Gebäude, will aber trotzdem für die Menschen da sein. Deshalb hat sie im Rahmen des „Projekt K“ Stefan und Li-Anne Höß in den neuen Stadtteil geschickt.

Dort sollen sie für die neuen Bewohner Ansprechpartner sein und ein Gemeindeleben organisieren. Das sei ohne Gebäude und feste Anlaufstelle schwierig, räumt Stefan Höß ein. Gleichzeitig sieht er darin aber auch eine große Chance: „Ein Vorteil ist, dass man viel flexibler ist. Man kann zu den Leuten kommen und beispielsweise einen Bibelkreis im Wohnzimmer veranstalten.“ Zudem könne man Menschen ansprechen, die eine Kirche eher abschrecke. „Man muss neue Wege ausprobieren“, ist er sich sicher.

Neue Ideen für Freihamer Gemeinde: Schwerpunkte auf Internationalität und Kindern

Die beiden haben schon einige Ideen. „Zwei ganz große Themen in Freiham sind Kinder und das Internationale. Hierher ziehen ganz viele junge Familien aus aller Welt“, so Stefan Höß. Deshalb kann er sich Gottesdienste in englischer Sprache, Vorlese-Nachmittage zur Sprachförderung oder gemeinsame Essen, bei denen immer ein anderes Land im Mittelpunkt steht, vorstellen. Ihm ist es auch wichtig, gemeinschaftliche Veranstaltungen unabhängig vom Glauben anzubieten.

Allerdings wollen er und seine Frau nichts vorgeben, sondern das Gemeindeleben mit den neuen Bewohnern und in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wie dem SOS Familienzentrum entwickeln. Das Ehepaar wird dabei allerdings nicht das Engagement der Aubinger Adventskirche ersetzen, sondern ergänzen. Das Team um Michael Bischoff, Kaitia Frey, Korbinian Schmaus und Christine Untch wird sich weiterhin in dem neuen Stadtviertel engagieren.

Gemeinde in Freiham: Familie Höß ehemals als Missionäre in Thailand tätig

Zumal Stefan und Li-Anne Höß keine Pfarrer sind. Sie haben aber Theologie studiert und sind Prediger. An Freiham reizt die beiden vor allem die Internationalität. „Das ist spannend und passt gut zu uns.“ Li-Anne und Stefan Höß waren nämlich bis vor drei Monaten in Thailand jahrelang als Missionare tätig. „Wir haben in einem 7000-Einwohner-Dorf Gottesdienste veranstaltet und Englisch-Unterricht an Schulen gegeben. Wir haben hautnah miterlebt, wie es ist, in einer anderen Kultur zu leben.“ Zehn Jahre arbeitete Stefan Höß dort, seine Frau sogar 16 Jahre. Auch ihre beiden Töchter Zoe (5) und Jana (2) wurden dort geboren.

„Die Zeit war wunderschön, aber wir wollten wegen der Schulbildung unserer Kinder und auch der Gesundheit unserer Eltern wieder zurück nach Deutschland.“ Also schickten die Marburger Mission und der Hensoltshöher Gemeinschaftsverband sie nach Freiham. Dort mussten sie sich erst einmal umstellen. So berichtet Stefan Höß, dass er anfangs aufpassen musste, nicht – wie in Thailand als Ehrerbietung üblich – mit gesenkten Kopf an anderen Menschen vorbeizulaufen. „Aber auch unsere Freunde vermissen wir.“ Trotzdem ist das Ehepaar inzwischen im Münchner Westen angekommen. In den kommenden Wochen wollen sie nun die Leute kennenlernen und Kontakte knüpfen.

Erreichbar sind sie zunächst vor allem übers Internet auf der Seite www.projektkfreiham.wordpress.com oder Youtube.

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