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Droht Platzproblem an geplanter Grundschule auf dem Lerchenauer Feld? BA in Sorge wegen städtischen Plänen

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Lerchenauer Feld
Noch steht auf dem Lerchenauer Feld kein Gebäude. Die dort geplante Grundschule sorgte im BA Feldmoching-Hasenbergl nun aber erneut für Diskussionen. © Daria Gontscharowa

Die Stadt München lehnt ein Erweiterung der Grundschule am Lerchenauer Feld ab. Der BA Feldmoching ist wegen der Pläne in Sorge und befürchtet Platzprobleme.

München / Feldmoching ‒ Bereits vor über 2000 Jahren lebten Menschen auf dem heutigen Lerchenauer Feld (siehe Kasten). Hier entsteht in den kommenden Jahren ein Quartier mit rund 1700 Wohnungen, Kitas, sozialen Einrichtungen, Geschäften und einem Schulcampus (Hallo berichtete).

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BA Feldmoching in Sorge wegen städtischen Plänen am Lerchenauer Feld

Letzterer sorgte in der jüngsten Sitzung des BA Feldmoching-Hasenbergl aber für Unmut, denn: Die Stadt lehnte die Bitte des Gremiums ab, die Grundschule sechs- statt vierzügig zu bauen.

Das Referat für Bildung und Sport (RBS) begründet dies damit, dass aufgrund der aktuellen Wachstumsprognosen der Stadt eine vierzügige, ganztagsgerechte Grundschule den Bedarf decken könne.

„Die neue Grundschule werde dabei auch einen Teil des Sprengels der Einrichtung an der Lerchenauer Straße 322 übernehmen „und somit diese entlasten“, schreibt Stadtschulrat Florian Kraus an den BA. Eine vom Gremium geforderte Vorhaltefläche für eine spätere Erweiterung sei auch nicht möglich, da „aufgrund der Grundstückssituation“ kein Platz mehr dafür zur Verfügung stehe.

Das sorgte im BA für Ärger. „Die Stadt hat keinen Plan für die Zukunft unserer Kinder“, sagte Martin Obersojer (CSU). Markus Auerbach (SPD) ergänzte: „Man hat es beim Gymnasium München-Nord gesehen: Die Stadt sagt lange, es bestehe kein Nachverdichtungsbedarf. Und jetzt arbeiten sie dort mit Containern.“

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BA Feldmoching wird wohl keine weiteren Anträge zur Grundschulerweiterung stellen

Auch BA-Chef Rainer Großmann (CSU) war unzufrieden mit der Antwort. „Wir scheinen beim RBS auf taube Ohren zu stoßen“, bilanzierte er. Weitere Anträge zur Grundschule werden aus dem Gremium wohl nicht kommen. „Aufgrund der fortgeschrittenen Planungen sieht der BA keine Möglichkeit für eine Erweiterung“, sagt Großmann gegenüber Hallo.

Das RBS betont auf ­Anfrage erneut, dass der Bedarf an Plätzen durch eine vierzügige Grundschule gedeckt sei. Die Baugebiete Hochmuttingerstraße und Lerchenauer Feld wurden explizit „in den Prognosedaten berücksichtigt“, erklärt Sprecherin Corinna Kreiler.

„Die Baugebiete Eggarten (Sprengel Toni-Pfülf-Straße) sowie Siedlung Ludwigsfeld (Sprengel Karlsfeld) sind in den Prognosedaten enthalten und werden eigene, neue Grundschulen bekommen.“ Rahein-/Ratoldstraße (Sprengel Eduard-Spranger-Straße) und Raheinstraße/Bahnlinie (Sprengel Paulckestraße) seien berücksichtigt. Hier „werden Maßnahmen getroffen, um den entstehenden Bedarf selbst versorgen zu können“.

Baustopp gefordert

Die München-Liste im BA Feldmoching-­Hasenbergl fordert aufgrund der Funde einer Kelten- und Römersiedlung auf dem Lerchenauer Feld, dort ein Freilichtmuseum zu errichten. Die archäologischen Fundstellen seien nicht nur ein bedeutender Teil des kulturellen und historischen Erbes der Region.

Sie beherbergen auch das Grab des „ältesten Münchners“, sagt Dirk Höpner. Die geplante Bebauung des Gebiets müsse gestoppt werden. Die Anträge werden am Dienstag, 14. November, besprochen.

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