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Platzmangel an Feldmochings Gymnasium? Elterninitiative fordert Ausbau der Schule

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Heidi Sanje, Sebastian Ritz und Duygu Brandstetter (v. li.) sind Teil der rund 30 Mitglieder der Initiative zum Ausbau des Gymnasiums Feldmoching. Brief und Petition gibt es auf www.ausbaugym24.de.
Heidi Sanje, Sebastian Ritz und Duygu Brandstetter (v. li.) sind Teil der rund 30 Mitglieder der Initiative zum Ausbau des Gymnasiums Feldmoching. Brief und Petition gibt es auf www.ausbaugym24.de. © Benedikt Strobach

Wegen drohendem Platzproblem: Elterninitiative fordert dringenden Ausbau des Gymnasiums Feldmoching - Offener Brief und Petition an Stadt München.

Feldmoching - Der 24. Stadtbezirk wird stark wachsen. Allein in Feldmoching sind sechs größere Bauvorhaben geplant. Ein Problem, das bereits heute für Ärger sorgt, ist der Mangel an Gymnasiumsplätzen für Schüler. Nun wurde eine Elterninitiative gegründet, die den Ausbau des Interims- sowie des späteren Standorts des Gymnasiums Feldmoching fordert.

Gymnasium Feldmoching: Elterninitiative fordert wegen drohendem Platzproblem dringenden Ausbau

„Wir stehen vor einem Platzproblem“, warnt etwa Duygu Brand­stetter von „Ausbaugym24“ (www.ausbaugym24.de). Das Interimsgymnasium ist 3-zügig ausgelegt – heißt, pro Jahrgang werden drei neue fünfte Klassen aufgenommen. Es stehen insgesamt 27 Räume zur Verfügung. Die Nachfrage war in den drei vergangenen Schuljahren jedoch so hoch, dass Rektor Martin Netter je fünf Klassen aufnahm.

Dazu kommen Vorgängerstufen aus Moosach, einmal zwei- und einmal dreizügig, sowie zwei Brückenklassen mit ukrainischen Schülern. 22 der 27 Klassenräume sind also mit Fünft- bis Neuntklässlern belegt. Abgänge wird es demnach in den nächsten Jahren noch nicht geben.

Die Situation stelle die Schule vor große Herausforderungen, wie Netter Hallo erklärt. Er habe heuer 152 von 160 Bewerbungen aufnehmen können. Nächstes Jahr wäre eine solche Zahl nicht mehr möglich. Dann müsse ein Einzugsradius festgelegt werden. Das würde etwa Kinder im weiter entfernten Hasenbergl benachteiligen. Die Eltern fürchten, dass durch das Wachstum des Bezirks die Nachfrage noch steigen und auch das später sechszügig geplante Gymnasium nicht reichen wird.

Gymnasien rund um Feldmoching voll: Eltern wenden sich an Stadt München

Das führe zu Problemen: Eine von Brandstetters Töchtern besucht bereits das Gymnasium, die andere geht noch zur Grundschule. Weil aber die Schule bereits jetzt fast voll ist, sei unklar, ob die Jüngere ihrer Schwester auf die Schule an der Georg-Zech-­Allee folgen kann. Ähnlich geht es Sebastian Ritz. Er ist Vater von vier Mädchen, zwei könnten nächstes Jahr auf das Gymnasium gehen. „Bei meiner jüngsten in der ersten Klasse wäre das nach derzeitigem Stand nicht möglich“, erklärt er. „Im Umfeld von Feldmoching sind die Gymnasien in der Stadt ebenfalls belegt“, sagt Ritz.

Teils müssten Kinder nach Unterschleißheim, Pullach oder Grafing fahren. Für ihn unmöglich: „Wie erklärt man einem 10-Jährigen, dass er, anstatt in das zwei Kilometer entfernte Gymnasium zu fahren, um 5.30 Uhr aufstehen und über eine Stunde mit Bus und S-Bahnen nach Grafing touren muss?“ Das könne sich negativ auf die Psyche der Kinder auswirken.

Daher fordert die Initiative den Ausbau der Schule in einem offenen Brief an OB Dieter Reiter und per Online-Petition. Sechs Ideen präsentieren die Eltern, etwa die Erweiterung um zusätzliche Stockwerke oder ein weiteres Interim auf dem Lerchenauer Feld. „Wir wollen einen Bezirk, in dem alle Kinder die gleichen Chancen auf Bildung haben“, betont Heidi Sanje von der Initiative.

Ausbau von Feldmochings Gymnasium gefordert: Das plant die Stadt München

Nach städtischer Planung wird in den kommenden Jahren aber nur das Gymnasium Feldmoching auf dem Lerchenauer Feld mit sechs Zügen realisiert. Aufgrund von Prognosen sei der Bedarf für weitere Standorte nicht gegeben und auch nicht förderfähig, erklärt Andreas Haas, Sprecher des Referats für Bildung und Sport auf Hallo-Anfrage. Im Stadtbereich Nord, bestehend aus den Bezirken 10, 11, 12 und 24, seien „weitere gymnasiale Planungen an der Bayernkaserne und an der Bauernfeindstraße vorgesehen“. Am Lerchenauer Feld könne das geplante Gymnasium platzbedingt nicht erweitert werden.

Die Eltern verstehen das nicht: „Wir haben bereits zu wenig Schulplätze“, sagt Brandstetter. „Wir wollen nur einen weiteren Container. Das muss möglich sein.“

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