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Bei einem Spaziergang durch den Forstenrieder Wald diskutierten die Teilnehmer Leitideen zur Gestaltung des Geländes

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Im Gestaltungskonzept ist berücksichtigt, solidarische Landwirtschaft zu fördern – statt Monokulturen sind Obstgärten und Pflückfelder vorgesehen.
Im Gestaltungskonzept ist berücksichtigt, solidarische Landwirtschaft zu fördern – statt Monokulturen sind Obstgärten und Pflückfelder vorgesehen. © Daria Gontscharowa

Die Forstenrieder Parkmeilen sollen aufgewertet werden und auf einem Rundgang wurden dazu Ideen und Konzepte vorgestellt. Die Details:

Forstenried-Fürstenried-­Solln ‒ Wann wird die Drygalski-­Allee wie eine Allee aussehen und nicht mehr wie ein dauerhafter Parkplatz für Wohnwagen, Lkw und Bootstrailer? Was wird mit dem Sonnengarten an der Littmannstraße passieren und wann gibt es bessere Erholungsmöglichkeiten im Forstenrieder Park?

Diese und andere Fragen stellten die Anwohner des 19. Stadtbezirks bei einem Rundgang durch den mittleren Teil der Parkmeile Südpark-Warnberger Riedel. An der bereits zweiten Veranstaltung zum Thema Gestaltung der Freiflächen entlang der Drygalski-Allee sowie am südlichen Stadtrand beteiligten sich etwa 20 Bürger – viel weniger als bei dem ersten Infoabend im Januar.

Die Organisatoren – das Planungsreferat sowie das beauftrage Landschaftsarchitekturbüro Fugmann Janotta und Partner – stellten bei dem Rundgang Entwicklungsszenarien vor, die sie seit dem ersten Workshop ausgearbeitet haben. Die Teilnehmer konnten sich an verschiedenen Stationen auf dem Gelände mit Vertretern des Planungsreferates sowie des Architekturbüros austauschen.

Gestaltung der Forstenrieder Parkmeilen: Überraschung für Eigentümer?

Beim ersten Halt gegenüber dem Rapsfeld, das sich entlang der Drygalski-Allee erstreckt, präsentierte Harald Fugmann vom Architekturbüro den Entwurf zu neuen Fahrrad- und Fußwegen. „Hier ist es sehr wichtig, einen Raum für friedliches Nebeneinander zu schaffen. Durch den Park soll beispielsweise keine Rennstrecke für Fahrradfahrer entstehen. Für diese wäre ein möglicher Platz entlang der Drygalski-­Allee“, sagte Fugmann.

Harald Fugmann (li. von der Karte) präsentiert den Teilnehmenden erste Eckpunkte des Gestaltungskonzeptes.
Harald Fugmann (li. von der Karte) präsentiert den Teilnehmenden erste Eckpunkte des Gestaltungskonzeptes. © Daria Gontscharowa

Beim Betrachten der Skizze fiel allerdings einer Teilnehmerin auf, dass manche Wege über die Privatgrundstücke geplant sind. „Sind die Eigentümer damit einverstanden?“, interessierte sich die Anwohnerin. Dies konnte Philipp Königer, Abteilungsleiter Grün- und Freiraumplanung beim Planungsreferat, weder bestätigen noch verneinen: „Die Stadt wird die Eigentümer zum Dialog einladen und dafür werben, gemeinsam die Meile zu gestalten. Man kann auch Wirtschaftsförderung als Option in Betracht ziehen.“ Das müsse aber möglichst früh gemacht werden, äußerte sich die Mehrheit der Teilnehmenden.

Gestaltung der Forstenrieder Parkmeilen: Teilhabe in der Landwirtschaft

Ein weiteres Thema des Gesprächs war die „essbare, solidarische Landwirtschaft“. „Wir möchten manche Teile zur Produktionslandschaft transformieren. Obstgärten, Pflückenfelder sollen hier entstehen“, sagte Fugmann. Und erhielt sofort eine Frage bezüglich der 1400 Quadratmeter großen Gartengemeinschaft an der Littmannstraße: „Bleibt der Sonnengarten bestehen? Das ist unser Herzensanliegen. Viel Arbeit und Mühe stecken darin“, betonte eine Hobbygärtnerin. Diesen Wunsch versuche man zu berücksichtigen, versprach der Architekt.

Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung des Geländes sei die Gestaltung eines Parkes, in dem Jung und Alt gleichermaßen Spaß haben könnten. Dieses Thema rückte bei einer weiteren Station an der Drygalski-­Allee in der Nähe des Rapsfeldes in den Fokus. „Das ist enorm wichtig. Wir haben da weder eine Bank noch Aufenthaltsmöglichkeiten“, befürwortete eine Teilnehmerin das Vorhaben. Außerdem wollten die Anwohner wissen, ob die Nutzung der Drygalski-­Allee überdacht werde. „Auf jeden Fall“, sagte Fugmann und fügte hinzu: „Diese Fläche ist zu wertvoll, um sie als dauerhaften Parkplatz für alle möglichen Fahrzeuge zu nutzen.“

Einer der wichtigsten Aspekte ist die Nutzungsänderung der Drygalski-Allee.
Einer der wichtigsten Aspekte ist die Nutzungsänderung der Drygalski-Allee. © Daria Gontscharowa

Das Fazit des dreistündigen Rundgangs: Das Landschaftsarchitekturbüro sowie das Planungsreferat werden sich bemühen, die geäußerten Bürgeranregungen in die Gestaltung einfließen zu lassen. Aber: „Das Konzept befindet sich noch in der ersten Erarbeitungsphase“, unterstrich Königer. Im Herbst sollen den Anwohnern bei einem abschließenden Termin die erarbeiteten Leitideen für die Parkmeile vorgestellt werden.

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