Für mehr Sicherheit: Mehr Zeit an Fußgängerampeln

An vielen Münchner Ampeln sind die Grünphasen für Fußgänger sehr kurz, was vor allem für ältere und schwerbehinderte Verkehrsteilnehmer und kleine Kinder zu einer Gefahr wird.
Sendling - „Die Ampelschaltung ist für Fußgänger in München viel zu kurz“, moniert Astrid Bonenberger. Ihr Anliegen trug sie in der Bürgerversammlung für Sendling vor, das mehrheitlich beschlossen wurde. „Ältere und schwerbehinderte Menschen oder kleine Kinder kommen bei Grün nicht von einer Seite auf die andere.“
Zu kurz grün an Ampeln: Antrag in Bürgerversammlung Sendling
Stattdessen hat sie speziell für den Harras vorgeschlagen, die Grünphasen für Fußgänger zu verlängern, um in Ruhe über die vierspurige Fahrbahn zu kommen. Hilfreich sei auch eine Sekundenanzeige, die angibt, wie viel Zeit bleibt, bis die Ampel wieder auf Rot schaltet.
Auch Patricia Koller, Vorstand des Behindertenverbands Bayern, hält die knappen Grünphasen in München für Personen mit Gehbehinderungen, Rollstuhlfahrer, Blinde oder Mütter mit Kinderwägen für gefährlich.

Denn die Autos würden schon losfahren, bevor man sicher die andere Seite erreichen kann. „Auch ich erlebe als Rollstuhlfahrerin diese Situationen immer wieder und bin davon gestresst, zumal man im Rollstuhl im Vergleich zum Fußgänger auch leichter von rücksichtslosen Rasern übersehen werden kann.“ Es schade der Stadt München nicht, wenn sie mehr Rücksicht auf die langsameren und unsichereren Bürger nimmt, findet Koller.
Barrierefreiheit im Straßenverkehr auch für Stadt München wichtig
Laut Christina Warta, Sprecherin des Mobilitätsreferats, sei ein wichtiges Ziel der Stadt, „die Schaffung einer sicheren und ausreichend dimensionierten Infrastruktur für die schwächeren Verkehrsteilnehmer“. Um das zu erreichen, erarbeite die Stadt gerade eine Mobilitätsstrategie, die den Fokus auf Ampeln, Bordsteinabsenkungen und barrierefreie Haltestellen lege.