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Stadtrat beschließt: Fußgängerzone im Tal wird schon 2023 umgesetzt

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So könnte die Fußgängerzone im Tal einmal aussehen.
So könnte die Fußgängerzone im Tal einmal aussehen. © Visualisierung: Andreas Gregor

Nach der Forderung der grün-roten Rathauskoalition hat der Münchner Stadtrat am Mittwoch beschlossen, die Fußgängerzone im Tal schon 2023 umzusetzen.

Update, 20. Juli

Wie von Grünen/Rosa Liste und SPD/Volt gefordert, hat der Stadtrat in seiner heutigen Sitzung beschlossen, das Tal bereits ab 2023 zur Fußgängerzone umzuwandeln.

Ursprünglich sollte der Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke abgewartet werden. Vor dem Hintergrund der zu erwartenden erheblichen Verzögerung beim Bau des zweiten S-Bahn-Tunnels, werden die Umgestaltungsmaßnahmen nun aber beschleunigt eingeleitet.

Fußgängerzone im Tal: Stadtrat beschließt frühere Umsetzung - trotz Bauverzögerung der zweiten S-Bahn-Stammstrecke

Der LKW-Verkehr soll deshalb aus dem Tal verlegt werden, um dort weitgehende Autofreiheit und eine höhere Aufenthaltsqualität zu schaffen. Dafür sollen mehr Bäume und Beete, entsiegelte Flächen sorgen. Brunnen sollen ein kühleres und angenehmeres Stadtklima bewirken. Vorstellbar seien auch Spielplätze für Kinder und Sitzgelegenheiten im Schatten.

Im Zuge der Umgestaltung des Tals sollen auch der Isartorplatz und die Westenriederstraße fußgänger- und radfahrerfreundlich umgestaltet werden, der Radverkehr soll im Tal weiterhin ganztägig möglich sein. Außerdem soll ein Shuttleservice mit kleinen Elektro-Fahrzeugen im Tal und der restlichen Fußgängerzone verkehren. Die Zufahrt und Parkmöglichkeiten für Anwohner sollen erhalten bleiben, indem sie Ersatzstellflächen in den Nebenstraßen erhalten.

Mehr Lebensqualität in der Altstadt: Die SPD wollte immer eine echte Fußgängerzone im Tal. Diese kann nun Wirklichkeit werden. Uns ist dabei wichtig, dass alle von der Umgestaltung profitieren. Deshalb haben wir viele Gespräche mit der Bürgerinitiative und den Gewerbetreibenden geführt.

Nikolaus Gradl, verkehrspolitischer Sprecher der SPD/Volt-Fraktion

Erstmeldung, 1. Juli

Die grün-rote Rathauskoalition in München will die Fußgängerzone im Tal sofort umzusetzen, auch wenn sich der Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke verzögert.

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In einem gemeinsamen Antrag fordern sie die Stadt auf, einen konkreten Vorschlag für die Umwandlung des Abschnitts zwischen Isartor und Marienplatz vorzulegen und nach einer kurzen Pilotphase 2023 auch baulich umzusetzen.

Zudem fordert die Rathauskoalition die Stadtverwaltung auf, die Westenriederstraße als Fußgängerzone auszuweisen und eine fuß- und radverkehrsfreundliche Umgestaltung des Isartorplatzes vorzunehmen.

Forderung in München für Fußgängerzone im Tal und in der Westenriederstraße - auch wenn Bau der 2. S-Bahn-Stammstrecke dauert

München könne nicht noch viele Jahre warten, bis die Deutsche Bahn mit dem Tunnel-Bau für die zweite S-Bahn-Stammstrecke fertig wird. Es müsse gelingen, den Baustellenverkehr anderweitig zu bewältigen, damit das Tal und die Westenriederstraße bereit spätestens im nächsten Jahr zu Fußgängerzonen umgebaut werden kann.

Die SPD hat vor der Kommunalwahl versprochen, die Altstadt in einen lebenswerteren Ort zu verwandeln. Wir können jetzt nicht mehr weiter auf die Deutsche Bahn warten.

Anne Hübner, Vorsitzende der SPD/Volt-Fraktion

Mehr Bäume und Beete, entsiegelte Flächen und Brunnen würden mehr Aufenthaltsqualität bringen und gleichzeitig für ein kühleres und angenehmeres Stadtklima sorgen. Vorstellbar seien auch Spielplätze für Kinder, konsumfreie Zonen und schattige Sitzgelegenheiten.

Das Tal hat ein riesiges Potential, Maßstäbe für die Gestaltung moderner Urbanität zu setzen und zu einem wirklich angenehmen Aufenthaltsort zu werden

Mona Fuchs, Vorsitzende der Fraktion Die Grünen – Rosa Liste

Bei der Gestaltung sollen vor allem die Belange von Kindern, Senioren und Menschen mit Behinderung besondere Berücksichtigung finden. Die Stadtverwaltung soll zudem ein Parkkonzept und Ideen für Anwohnendenparkzonen erarbeiten. Zufahrt sollen nur noch Anwohner, Gewerbe, Taxis und mobilitätseingeschränkte Personen etwa für Arztbesuche erhalten.

Oberbürgermeister Dieter Reiter unterstützt den Antrag, die Fußgängerzone im Tal möglichst schnell zu verwirklichen: „Ich will den Münchnerinnen und Münchnern nicht zumuten, dass die nun offenbar dramatische Verzögerung beim Bau der 2. S-Bahn-Stammstrecke unsere Planungen auf Eis legt.“

Von der Deutschen Bahn erhoffe er sich Alternativvorschläge, wie der Abtransport des Bauschutts vom Marienhof gelöst werden könne.

Forderung der Rathauskoalition für Fußgängerzone im Tal wirft Fragen auf

CityPartner würde als branchenübergreifende Unternehmensvereinigung attraktivitätssteigernde Maßnahmen und eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt grundsätzlich begrüßen, die Forderung der Rathauskoalition würde aber Fragen zur Logistik und dem Verkehr in den umliegenden Bereichen aufwerfen.

„Auch wir sind von der voraussichtlichen Terminverzögerung der Fertigstellung der 2. Stammstrecke „geschockt“. Wir sollten jedoch dadurch jetzt nicht in Aktionismus verfallen“, erklärt Wolfgang Fischer, Geschäftsführer CItyPartnerMünchen.

Es brauche aber nicht nur Vorgaben für das Tal, sondern ein Verkehrs- und Erschließungskonzept für das gesamte Viertel, das auch die Belange von Unternehmen und Anwohnern berücksichtigt. 

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