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U-Bahn-Klo am Candidplatz als Vorbild: Bürger fordern Gratis-Toilette am Kolumbusplatz ‒ Das sagt die MVG

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Rechts vor der Treppe am Kolumbusplatz liegt das Freiluftklo.
Rechts vor der Treppe am Kolumbusplatz liegt das Freiluftklo. © Katrin Hildebrand

Der Kolumbusplatz in München ist beliebt, mutiert aber zum Freiluftklo – wäre eine Gratis-Toilette in der U-Bahn-Station wie am Candidplatz möglich?

Untergiesing/Untere Au ‒ Der Ort ist beliebt. Bei Stammstehern zum Bier trinken ebenso wie bei Nutzern des Gratis-WLAN. Auch treffen sich Jugendliche, und Senioren laufen zum Alten- und Servicezentrum (ASZ).

Die Bürgerinitiative „Bündnis fürs Viertel“ will nun per BA-Antrag eine kostenlose öffentliche Toilette am Kolumbusplatz einfordern.

Ihr Wunsch: Das derzeit im Umbau befindliche U-Bahn-Klo soll bei Wiedereröffnung gratis sein. Ein Umsonst-Örtchen sei nötig, denn Teile des Platzes dienten als Freilufttoilette. Er stänke zum Himmel.

In der U-Bahn-Station - Bürgerinitiative „Bündnis fürs Viertel“ will Gratis-Toilette am Kolumbusplatz

Die Künstlerin Rikki Reinwein hat das Problem am eigenen Leib erfahren. „Ich habe die Holzwand an der Kunsthaltestelle ,Halt 58‘ neu gestaltet“, berichtet sie gegenüber Hallo. Die liegt bei der Eisenbahnbrücke am Platz.

An einer Stelle ist eine Nottreppe installiert. „Die Nische davor dient als Open-Air-Klo.“ Während ihrer Arbeit an der Wand stank es bestialisch. Schon im Sommer klagten Anwohner gegenüber Hallo über den Geruch am ganzen Platz.

Rikki Reinwein
Rikki Reinwein © privat

Melly Kieweg vom „Bündnis fürs Viertel“ hat den Antrag im Namen der Bürgerinitiative „Mehr Platz zum Leben“ formuliert. Diese betreibt den „Halt 58“.

Sie erklärt: „Spätestens seitdem die Toi­lette in der U-Bahn-Station umgebaut wird, wird am Platz oben nicht nur wild gebieselt ...“ Dazu komme, dass sich immer mehr Menschen dort aufhielten: auf den Bänken beim ASZ und auch am „Halt 58“, wo es nun ebenfalls Sitze gibt.

U-Bahn-Toilette am Candidplatz als Vorbild - MVG macht keine Hoffnung

Kieweg und die BI wollen nun eine Toilette ohne Bezahlschranke. Als Vorbild sehen sie das kostenfreie U-Bahn-Klo am Candidplatz: „Das ist eine Toilette wie es sie früher gab, ohne Glastür und Schranke.“

Die Candid-Toilette ist noch kostenlos.
Die Candid-Toilette ist noch kostenlos. © Katrin Hildebrand

Auch für den Kolumbusplatz sei das ideal. „Dort sind viele Wohnungslose. Die können nicht jedes Mal 50 Cent zahlen.“ Die Lösung für Kieweg: Das bald frisch renovierte U-Bahn-Häusl dürfe nichts kosten.

MVG-Sprecher Maximilian Kaltner kann darauf keine Hoffnung machen. Zwar werde das Klo 2023 neu eröffnet.

Doch: „Da wir die Toiletten im Sinne aller Fahrgäste sauber halten, müssen wir einen entsprechenden Betrag erheben, der die Kosten im Übrigen auch nicht vollständig deckt.“ Die Entscheidung darüber liege bei der Stadt.

Das Thema wird am Dienstag, 20. Dezember, im BA Untergiesing-Harlaching erörtert. Beginn ist 19.30 Uhr in der „Gartenstadt“, Naupliastraße 2.

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