40 Jahre Landstorfer Ensemble in München: Bühnen-Chef gibt Einblick in Erfolgsrezept

Das Landstorfer Ensemble feiert 40. Geburtstag. Zum Jubiläum gibt Bühnen-Chef Peter Landstorfer in Hallo München einen Einblick in sein Erfolgsrezept.
München / Hadern ‒ Die Kulisse wird gestrichen, Holz zersägt und zusammengebaut, ein Meterstab herumgereicht. Noch am Morgen war der Festsaal komplett leer, beim Hallo-Besuch am Nachmittag steht die Bühne im Haderner Augustiner, Würmtalstraße 113, bereits.
Das Team des Landstorfer Ensembles werkelt, der Chef ist mittendrin. Gemeinsam arbeiten sie auf die Geburtstagsspielzeit hin, auf Freitag, 10. November, wenn „Da Lumpenhunderter“ Uraufführung feiert.
40 Jahre Landstorfer Ensemble: Uraufführung von „Da Lumpenhunderter“ am 10. November
Vor 40 Jahren hat sich der Autor, Regisseur und Schauspieler Peter Landstorfer mit Freunden zusammengetan und eine Theatergruppe gegründet, fünf Jahre später wurde sein erstes Werk aufgeführt. Da Lumpenhunderter ist das 35. Stück aus seiner Feder.
Extra anlässlich des Jubiläums habe er es aber nicht geschrieben: „Das geht nicht.“ Die Inspirationen zu einem Stück kommen ihm zufällig. „Das kann ein Erlebnis sein, ein Satz oder nur ein Wort“, erklärt der 61-Jährige, der hauptberuflich eigentlich Rechtsanwalt ist. Von der Idee bis zur Premiere eines Stücks vergehe durchschnittlich ein dreiviertel Jahr.
Sein neuestes Werk ist eine Komödie mit Musik in drei Akten. „Und wieder etwas komplett Neues ‒ ich denke, es wird den Leuten gefallen“. Der Vorverkauf jedenfalls gibt ihm Recht, die 20 Vorstellungen, die bis zum 1. Dezember gezeigt werden, seien schon fast ausverkauft.
„Theater ist Handwerk ‒ wie Schreinern“ ‒ Bühnen-Chef gibt Einblick in Erfolgsrezept
„Die Leute kommen wieder. Ich versuche, dem Besucher immer etwas mitzugeben“, sagt Landstorfer und erzählt von einem seiner Stücke, in dem es um Rufmord ging. „Im Jahr darauf kam ein Gast zu mir und meinte: ‚Seitdem erzähl ich nichts mehr rum, wenn ich‘s nicht genau weiß!‘ Es bewegt die Leute also.“
Bewegung herrscht in diesen Tagen auch im ersten Stock der Haderner Wirtschaft. „Ohne Chef geht nix“, heißt es entschuldigend, wenn dieser kurz aus dem Gespräch ans Telefon geholt wird oder zuruft, wo genau denn später einmal der rote Samt hin soll.
Als Landstorfer zum Vergleich „Theater ist Handwerk ‒ wie Schreinern“ ansetzt, ertönt passenderweise eine Kreissäge. Der gebürtige Neuhauser, der inzwischen in Laim lebt, hat „zehn Jahre vom Besten gelernt“, dem bereits verstorbenen Regisseur Hans Heißner.
„Ein Schreiner baut Verschiedenes, eine Tür, einen Tisch, ein Bett. Aber der Holzleim, der alles zam hält, ist der gleiche“, sagt Landstorfer und führt weiter aus: „So ist es auch beim Theater. Wenn man von den richtigen gelernten Grundprinzipen ausgeht und damit arbeitet, erreicht man eine gute Qualität.“
Bühnenchef Peter Landstorfer nennt Traum für die Zukunft
2020 ging für das Ensemble ein Traum in Erfüllung: Landstorfers Stück „Da Austrags-Schwindel“ wurde für den Komödienstadel aufgezeichnet ‒„der Olymp des Theaters“. Für die Zukunft hat der Rechtsanwalt für sich persönlich aber noch einen weiteren Traum: „Ich würde wahnsinnig gerne einmal in einer bayerischen Serie mitspielen.“ Denn auch wenn Landstorfer der Chef des Ensembles ist, so steht er doch ebenso gerne selbst auf der Bühne.
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