In der Sitzung des Unterausschusses (UA) Soziales, Kultur, Inklusion äußerte CSU-Frakitonssprecherin Gabriele Radeck, dass das Haderner Dorfleben und die Kombination von Senioren/Flüchtlingen gegeneinander ausgespielt würden. „Wir haben dann keinen Platz mehr für die vielen Veranstaltungen, die unterjährig für alle Generationen stattfinden“, bedauerte sie. Christa Peltner (Grüne) sprach gar von einer „Identitätswiese“, für Sebastian Riedel (CSU) wäre deren Verlust eine „mittlere Katastrophe“. Daneben wollen die Lokalpolitiker noch weitere Fragen geklärt haben.
In seiner Februar-Sitzung hatte der Haderner BA das Thema zwar in den UA vertagt, aber bereits den sogenannten Kurparkacker ins Auge gefasst, welcher als Alternativstandort geprüft werden soll.
In der jüngsten Sitzung schloss sich der BA der UA-Empfehlung an: Es wird ein Ortstermin mit allen Planenden gefordert. Dies gelte für den Max-Lebsche-Platz – aber auch für mögliche Alternativstandorte. Eigentlich soll die Beschlussvorlage am Donnerstag, 16. März, im Sozialausschuss des Stadtrats diskutiert werden. Der BA bittet um Vertagung.
Das brachliegende Grundstück „Kurparkstraße 70 / Am Stiftsbogen“ – auch „Kurparkacker“ genannt – gehört dem Freistaat.Die nördliche Grundtsückshälfte wird seit Mitte 2017 von der Regierung von Oberbayern zur Unterbringung anerkannter Flüchtlinge genutzt. Die südliche Hälfte wurde der Stadt zwischen 2015 und 2017 zur Errichtung einer Leichtbauhalle für Geflüchtete zur Verfügung gestellt.
Der Haderner Landtagsabgeordnete Florian Siekmann (Grüne) hatte eine erneute Nutzung angefragt. Laut einer aktuellen, knappen Antwort des Bayerischen Staatsministers für Wohnen, Bau und Verkehr, Christian Bernreiter (CSU), sind auf der Fläche künftig Dienststellen der Polizei vorgesehen. Wann ist aber noch unklar. Die Stadt hätte ihre Anfrage für eine Nutzung der südlichen Grundstückshälfte zurückgezogen, –„aufgrund der voraussichtlich nicht längerfristig möglichen Nutzungszeit“.
Laut Beschlussvorlage sollen auf dem Max-Lebsche-Platz auf einer Fläche von 2623 Quadratmetern etwa 110 Bettplätze realisiert werden. Die Dependance des ASZ Kleinhadern-Blumenau bekommt circa 190 Quadratmeter zuzüglich Terrasse. Beide Gebäudeteile verfügen über drei Geschosse, wobei die beiden oberen Stockwerke des ASZ auch der Unterbringung Geflüchteter dienen.
Der Standort verfügt über Gemeinschaftsküchen, -sanitärflächen und- aufenthaltsräume sowie Betreuungs-, Verwaltungs- und Lagerräume. Für den Auf- und Abbau ist je ein Jahr angesetzt, als Nutzungsdauer sind fünf Jahre vorgesehen. Unterkommen sollen ukrainische Familien.
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